Der Stand der Dinge

An der Schnittstelle zu den Neuen Medien und scheint der Förderungsdschungel für Kulturinitiativen momentan noch wirr und unduchschaubar. Was nicht zuletzt an einer fehlenden klaren Position des Landes OÖ liegt. Das Land OÖ vergibt jetzt auf Betreiben des Landeskulturbeirates eine Machbarkeitsstudie, um den Umgang mit diesem Bereich festzulegen.

 

von Udo Danielczyk

Im letzten Vorschlagspaket des Landeskulturbeirat haben sich gleich zwei Fachbeiräte sich der Neuen Medien angenommen. Der Fachbeirat VI (zuständig für die Kulturinitiativen; Vorsitz: Franz Kornberger) legt das Hauptaugenmerk auf die Erstellung einer Datenbank zur Präsentation von oö. KünstlerInnen und Kultureinrichtungen, flankiert von begleitenden Maßnahmen wie Veranstaltungsdatenbank im WWW, Workshops und Budgets für KünstlerInnen zur Erstellung von home-pages, und kostenlosem Zugang zur Datenbank über alle oö. Gemeindestuben. Die Überlegungen des Fachbeirates I (Bildende Kunst; Vorsitz: Monika Leisch-Kiesl, Mitarbeit: Gerfried Stocker vom AEC) gehen einen – allerdings entscheidenden – Schritt weiter in Richtung des von der KUPF geforderten Cultural Highway. Die Einrichtung einer weiteren Datenbank wird nur in Zusammenhang mit der Schaffung von regionalen Zugangsstellen in Form von kleinen Medienlabors in bestehenden Kulturinitiativen als sinnvoll erachtet,was wiederum eine wichtige Maßnahme für die Förderung regionaler Kulturinitiativen darstellt, die weit über die Aspekte der Medienkunst hinausgeht.

Der Fachbeirat VI schlägt darüberhinaus eine Machbarkeitstudie vor, um dieses zukunftsweisende Konzept in seiner personellen und finanziellen Dimension zu klären. Diese Machbarkeitsstudie soll jetzt im Herbst noch in Angriff genommen werden, die Verhandlungen mit potentiellen Auftraggebern nähern sich dem Ende. Die Erstellung eines Pflichtenheftes soll – unter Einbindung von Beteiligten und Interessierten (wie auch der KUPF, Stadtwerkstatt und servus.at) – noch diesen Herbst abgeschlossen sein, die Studie selbst nächstes Jahr realisiert werden.

Während der gar nicht so faulen Sommermonate haben servus.at und die KUPF auf Basis der Studie Medium Internet und die Freie Szene von Sabine Bauer ein gemeinsames Positionspapier ausgearbeitet (siehe Kasten linke Seite, Artikel auf Seite 4 und letztes Heft), auf dessen Basis Gunther Trübswasser (Landtagsabgeordneter und Kultursprecher der Grünen OÖ) ein schriftliche Anfrage an den Kultureferenten und LH Pühringer betreffend Kulturinitiativen und Neue Medien einbrachte. Die Antworten sind durchaus ernüchternd, da hinhaltend. Maßnahmen können erst nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie überlegt und umgesetzt werden, so der Grundtenor. Das betrifft sowohl Budgetansätze als auch die Bereitstellung von vorhandenen Leitungsnetzen.

Für Kulturinitiativen bedeutet das, daß sich vor Fertigstellung der Machbarkeitsstudie und deren politischer Umgesetzung nicht viel ändern wird, da ja von LH Pühringer bereits angekündigt ist, daß das Budget für Kulturvereine&Kulturinitiativen in den nächsten Jahren stabil, d. h. gleich bleiben wird. Spielraum für neue Betätigungsfelder in der Kulturarbeit bleibt vorerst nicht in Sicht. Internet, bitte warten …

Zum Positionspapier der KUPF gibt es auch Stellungnahmen von zwei LKB-Mitgliedern

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