Das OKH Vöcklabruck zeigt seit über zehn Jahren, was entsteht, wenn viele mitgestalten: Ein ehemaliges Krankenhaus ist zum offenen Kulturhaus geworden – getragen von rund 250 freiwillig Engagierten. Etwa 50 davon wirken regelmäßig an Programm, Technik, Grafik oder Garten mit. Was hier läuft, entsteht aus Eigeninitiative: Statt Top-Down-Planung gibt es Selbstorganisation, statt „nur“ Publikum zu sein, sind Besucher*innen aktive Gestalter*innen.
Damit das funktioniert, braucht es Strukturen, die unterstützen und Rahmenbedingungen, die Überforderung verhindern. Eine hauptamtliche Community-Managerin und ein ehrenamtlicher Vorstand begleiten die Freiwilligen – sie koordinieren, moderieren und halten die Fäden zusammen. Willkommensgespräche, ein OKH-Handbuch, wöchentliche Briefings und monatliche Community-Abende schaffen Orientierung und Austausch. Diese Basis sichert Qualität, Transparenz und Motivation – und sie ermöglicht Beteiligung, die freudvoll bleibt.
Das OKH ist aus einer D.I.Y.-Haltung gewachsen: Was fehlt, wird nicht beklagt, sondern gemacht – bestmöglich, mit den Mitteln, die da sind. So wird Demokratie durch Kulturarbeit erlebbar. Menschen lernen, dass ihre Visionen zählen – und dass sie mitgestalten können. Jemand im Publikum wünscht sich mehr Sichtbarkeit für ein bestimmtes Thema, sucht das Gespräch und beginnt, gemeinsam mit dem Hauptamt ein Format zu entwickeln. Diese selbstermächtigende Praxis stiftet Gemeinschaft, vermittelt Selbstvertrauen und zeigt, dass das eigene Handeln Veränderung bringt. Zudem: Wer mitwirkt, beginnt sich mit dem Ort zu identifizieren – baut Beziehungen auf und stärkt damit die Bindung zur Stadt oder Region.
Schlussendlich lebt das OKH davon, dass viele ihren Senf dazugeben möchten: Nur so entwickelt sich das Haus weiter.
Doch wie weit trägt das Ehrenamt ohne professionellen Rückhalt? Das OKH lebt von der Balance: Jede Stunde Hauptamt ermöglicht viele Stunden freiwilliges Engagement. Wenn dieser Rahmen schrumpft, droht ein unabsehbarer Dominoeffekt – gerade jetzt, da Vöcklabruck als Härteausgleichs-Gemeinde vor Kürzungen steht.




















































