Auf der Bühne: A und ein Stuhl.
B kommt dazu, in einer Hand einen kaputten Stuhl.
A: Wo hast du denn den her?
B: Gefunden!
A: Er ist kaputt.
B: Ich könnte ihn reparieren.
A: Ich wollte dir heute das Meditieren zeigen.
B: Geht es auch ohne Stuhl?
A: Ja, im Grunde in jeder Haltung. Aber nimm meinen Stuhl. Ich setze mich auf den Boden.
B legt den kaputten Stuhl auf den Boden, setzt sich auf den Stuhl von A. A setzt sich auf den Boden.
A: (zum Publikum) Sie können mitmachen.
B: Muss ich die Augen schließen?
A: Kannst du, ja. Und versuche, möglichst gerade zu sitzen.
B zieht die Schultern nach hinten.
A: Am Anfang ist es einfacher, wenn man sich auf etwas fokussiert, zum Beispiel den Atem.
B atmet aus.
A: Beobachte ihn, verstärke ihn nicht.
A + B beobachten, sind aufmerksam.
B (überlegt für sich): Was benötige ich für die Re­ paratur des Stuhls? Das Werkzeug sollte ich haben. B: (laut) Jetzt habe ich ganz vergessen, auf den Atem zu achten!
A: Keine Sorge, das passiert. Man fängt einfachwieder an.
A + B beginnen von vorne.
B: (für sich) Wie würde die Welt aussehen, wenn wir unsere Stühle möglichst oft reparieren?
B: Immer kommen Gedanken dazwischen!
A: Versuche nicht, irgendein Problem zu lösen. Beobachte die Gedanken. Sie kommen und. gehen. Genau wie der Atem oder ein Jucken.
A + B beginnen von vorne.
B: Vielleicht muss gar nicht immer alles repariert werden? Kann es auch einfach sein, wie es ist?
B: Dass die Gedanken immer wieder kommen!
A: Beobachte diese Emotion. Auch sie vergeht.
A + B beginnen von vorne. Ein Geräusch ist zu hören. Der kaputte Stuhl bewegt sich, hüpft über die Bühne.
B und einige im Publikum öffnen die Augen.
B: Auch hier – beobachten und wahrnehmen?
Der Stuhl hüpft ins Publikum, durch die Reihen bis nach hinten zum Saaleingang und hinau

Inspiriert von säkularen, wissenschaftlichen Ansätzen, die das Bewusstsein erforschen und eine Praxis anstreben, um handlungsfähig zu sein.
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Illustration: Theresia Emm