Wider das Vergessen

Über das Innovationstopfprojekt des Wiederstandsmuseums Ebensee berichtet Katharina Wagner.   Ein Mahnmal zum Reichsstraßenbau Arbeitslager Traunsee. Hardfacts und Hintergründe über ein Projekt, das im Rahmen des heurigen Innovationstopfes „macht:politik“ mit 1.500 Euro gefördert wurde. Hardfacts Vom 11. Juni 1940 bis zum 22. September 1942 wurden im Arbeitslager Traunsee 482 Juden aus Wien zur Arbeit am Reichsstraßenbau gezwungen. Die Existenz dieses „Judenarbeitslagers“ blieb, insbesondere im Ort Traunkirchen bis 2001 ohne Erwähnung. Mit einem Mahnmal versucht nun Ferdinand Götz in Kooperation mit dem Zeitgeschichte Museum Ebensee dieses Tabu zu brechen und Vergangenes wieder in Erinnerung zu rufen. Das Konzept diese unkonventionellen Mahnmals …

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Vorschlagsrecht

Uli Böker über das erste Vorschlagspaket des neu bestellten Landeskulturbeirat.   Die vierte Funktionsperiode des Landeskulturbeirates begann mit der konstituierenden Sitzung am 16. 11. 2001. Bei dieser Sitzung wurden zwei Wahlvorschläge für den oder die Vorsitzende eingebracht, wobei sich die Mehrheit für Kurt Rammersdorfer, der damals noch Intendant des ORF OÖ war, aussprach. Die vor allem auch von den VertreterInnen der freien Szene vorgeschlagene Monika Leisch-Kiesl konnte leider keine Mehrheit bei der Abstimmung erreichen. Auch bei der Wahl zum/r Stellvertreter/in des Vorsitzenden konnte sich wieder das männliche Geschlecht durchsetzen und Josef Lemmerer erreichte vor Monika Leisch-Kiesl die Stimmenmehrheit. Dass von …

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Vereinsmeierei

Die wichtigsten Änderungen im neuen Vereinsgesetz kommentiert Udo Danielczyk   Das neue Vereinsgesetz (gültig seit 1. Juli 2002) und die Neufassung der Richtlinien zur Besteuerung gemeinnütziger Vereine brachten heuer wesentliche Veränderungen der Rechtsgrundlagen, auf deren Basis VereinsfuntkionärInnen arbeiten. Die vorher groß angekündigten Erleichterungen und Verbesserungen für die weit über 100.000 Vereine in Österreich gibt es allerdings nicht. Viel Wirbel verursachte die Neufassung des Vereinsgesetzes: während ein Arbeitskreis im Rahmen des Internationalen Jahres der Freiwilligen 2001 beauftragt war, sich über die Modernisierung des Vereinswesens Gedanken zu machen, präsentierte Innenminister Ernst Strasser im Frühjahr 2001 bereits einen fertig ausgearbeiteten Entwurf (siehe KUPF-Zeitung …

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There’s a New Man in Town!

Du bist seit 12.8.02 offiziell Geschäftsführer der Radio FRO GesmbH. Dein Lebenslauf weißt eigentlich nichts „radiospezifisches“ auf. Wie bist du dann zum Radio gekommen?   Mit meinem Vorgänger Alexander Baratsits habe ich seit mittlerweile drei Jahren zu tun. Zu Radio FRO bin ich letztes Jahr im Mai gestoßen, als Verantwortlicher für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Hast du vorher schon Radio Erfahrung gehabt? Nein. Mit dem Medium Radio habe ich mich vorher nur am Rande beschäftigt. Aber bei meinem ersten Kulturprojekt war ich an einer Piratenradiosache im Bregenzerwald beteiligt. Das war 1993. Seit vier Jahren bin ich jetzt in Linz. Ist das …

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Schwerpunkte und Politisierung

Katharina Wagner analysierte im Rahmen eines Praktikums die bisherigen Innovatinostöpfe der KUPF.   Nach sieben Jahren KUPF-Innovationstopf wurde die Notwendigkeit Resümee zu ziehen und neue Überlegungen anzustellen immer wichtiger. Wie sah die Entwicklung konkret aus und welche Schlüsse lassen sich aus dieser Evaluierung ziehen? Augenmerke der Evaluierung Im Zuge meiner Arbeit kristallisierten sich vier zentrale Tendenzen des Innovationstopfs heraus, die sowohl positive Aspekte mit sich bringen, aber auch Anlass zu Kritik an dessen „System“ bieten. Die Konzentration der ausgwählten Projekte auf den Ballungsraum Linz stellt dabei ein wesentliches Problem dar, denn es entfallen sowohl bei den Einreichungen als auch bei …

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Landschaften der Tat

Ljubomier Bratic informiert über ein Innovationstopfprojekt zum Thema Antirassismus.   Das Projekt „Brückenschlag. Ein Weg zu neuen strategischen Realitäten“, realisiert vom Verein Maiz im Rahmen des KUPF-Innovationstopfes ’02, geht in die entscheidende Phase. Ziel ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen MigrantInnen und MehrheitsösterreicherInnen im Bereich der antirassistischen Öffentlichkeitsarbeit. Ein Bericht über die ersten Projektphasen, die Publikation eines Buches und die Veranstaltung von Workshops zum Thema Rassismus. Rassismus Das migrationspolitische Markenzeichen, das mit dem Erosionsprozess der FPÖVP Regierung jetzt hoffentlich sein Ende finden wird, heißt „Integrationsvertrag“. Mit der Übernahme des berühmten Wortes signalisierte die neue Regierung im Jahr 2000, dass sie …

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Land in Sicht!

Hochwasser auf Besuch im Steyrer Jugend und Kulturhaus Röda.   von Andi Liebl Nach einjähriger Adaptierungsarbeit konnte vor fünf Jahren das mühevoll erstrittene Jugend- und Kulturhaus Röda in Steyr seine Eröffnung feiern. In weiteren drei Jahren wurde die Nutzfläche von anfänglich 500 auf 1000 m2 verdoppelt, zuletzt bestritten vier Personen ihr Haupteinkommen durch das Haus. Die Baustelle wich einem rege genutzten Veranstaltungs-, Kommunikations-, Spiel- und Werkplatz für Jugendliche, MusikerInnen, KünstlerInnen, KulturarbeiterInnen, TechnikerInnen, HandwerkerInnen, Kinder, Vereine und Interessierte. Das Steyrer Hochwasser vom 12. August hat diesen Platz innerhalb von zwei Stunden bis auf weiteres wieder in eine Baustelle verwandelt. Das Jugend- …

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„… man muss ein Spieler sein“

Erfahrungen von Kulturinitiativen mit EU – Förderungen hat Bettina Mayr-Bauernfeind dokumentiert.   Es ist nicht einfach, sich einen Überblick über die Aktivitäten und Förderprogramme der EU im Kulturbereich zu verschaffen. Verschiedene Programme mit unterschiedlichen Förderkriterien und Verwaltungsbehörden sorgen für Verwirrung und Resignation. Kulturinitiativen und ihre Erfahrungen mit EU-Programmen. Gleich vorweg. Viele sind es nicht, von den KUPF-Mitgliedsvereinen, die schon einmal um EU-Förderung angesucht haben. Auffallend: meistens handelt es sich um Routiniers, die bereits über viel Erfahrung im Konzepte Schreiben und Förderansuchen Ausfüllen verfügen. Und selbst jene scheinen mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Tania Araujo vom Linzer Migrantinnenverein Maiz: „Wir haben bereits …

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Kulturentwicklungs Plan Steyr

Ob der Plan der Kultur dienlich ist fragt Andi Liebl   In der ersten Gemeinderatssitzung nach dem Sommer beschließt der Steyrer Gemeinderat die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans (KEP). 22.000 Euro ist das der Stadt wert. Mitte bis Ende 2003 soll der fertige KEP am Tisch liegen. Ob der Beschluss des entstehenden Planes noch in dieser Amtsperiode gefasst werden kann, ist fraglich; im September ’03 wählt die Stadt Steyr ihren Gemeinderat neu. Steyr bekommt einen Kulturentwicklungsplan. Nicht schlecht könnte mensch meinen. Schließlich wird dieses Thema schon seit Jahren zwischen freier Szene und Stadtpolitik verhandelt und gerade auch von der Freien Szene gewünscht. …

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Der Stachel in Grieskirchen

Eindrücke einer schwierigen Beziehung zwischen Rossmarkt und Grieskirchen vermittelt Martin Wassermair   Der Kulturverein Rossmarkt ist seit seiner Gründung ein Anlass der Erregung. Grieskirchen kann als Stadt dennoch nicht auf das ungeliebte Haus verzichten. Autobiographisch geprägte Eindrücke einer schwierigen Beziehung. Warum Grieskirchen vor langer Zeit eine Stadt geworden ist, interessiert heute niemanden mehr so richtig. Wichtig ist nur, dass dem so ist. Dabei war das ehrgeizige Vorhaben für Gundacker von Pollheim im Februar 1613 sicher keine leichte Sache. Doch ihm kam zugute, dass die gottesfürchtige Region bei der Niederschlagung des aufständischen Protestantismus in den Erblanden ins Auge fiel. Lutherische Glaubensspaltung, …

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Establish Cultural Worker.

Stefan Haslinger, Susanne Blaimschein und Elfi Sonnberger fragen ob die Kultur Arbeit oder Kunst ist.   Hat es etwas Anrüchiges, von der Reinheit der Kunst zu sprechen? Der Assoziationsrahmen, der damit verbunden ist, ist groß und bedrohlich. Wenn aber nun die Frage nach einer Reinheit der Kunst schon am Anfang steht, ist die daraus resultierende Frage vielleicht jene nach den ‚reinen‘ KünstlerInnen – nach einem Subjekt, welches Kunst produziert um der Kunst willen, ohne gesellschaftliche Thematiken zu verinnerlichen, zu berücksichtigen oder gar zu verarbeiten. Den Diskursen der letzten 10 Jahre folgend ist dies obsolet. Mittlerweile sind neue Begrifflichkeiten ins Zentrum …

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Cyber feminism is not a one-way street …

Aileen Derieg las „technics of cyber<>feminism“.   Als die Teilnehmerinnen an der Konferenz „First Cyberfeminist International“ 1997 in Kassel beschlossen, den Begriff „Cyberfeminism“ nicht zu definieren, wurde eine Liste von 100 Antithesen zusammengestellt: „Cyberfeminism is not …“ . Rund vier Jahre später als Vorbereitung für das Symposium „technics of cyberfeminism“ (7. – 9. Dezember 2001, Bremen), aus dem dieses Buch hervorgegangen ist, stellten die Organisatorinnen von „Old Boys Network“ u.a. die Frage an interessierte Frauen: „Are you a cyberfeminist?“ (S. 13) Auffallend an den im Buch abgedruckten Antworten ist, wie vielfältig sie jenseits von ja oder nein ausgefallen sind. Sie …

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Gleiche Rechte für alle

Diesmal schreibt Kesici Coskun für die Kolumne Parangoles.   DIDF (Föderation von Demokratischen Arbeitervereinen) ist eine Vereinigung, die im Dezember 1998 als Dachverband von türkischen und kurdischen ArbeiterInnenvereinen gegründet wurde. Sie ist eine demokratische, überparteiliche und unabhängige Organisation, die sich ohne Trennung von Rasse, Sprache, Geschlecht, Religion für Völkerverständigung und internationale Solidarität engagiert. DIDF verfügt in ihrem Kampf für Gleichberechtigung und friedliches Zusammenleben über gute Kontakte zu demokratischen Organisationen, Gewerkschaften, Parteien, Vereinen, Initiativen u.a. in Österreich. In basisbezogenen Bündnissen sowie Initiativen versucht sie eine Brücke zwischen den Problemen der NichtösterreicherInnen und dem gemeinsamen Kampf in Österreich zu bilden. Die AusländerInnenpolitik, …

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Land unter

Eugenie Kain spekuliert, was der Fluss so bringt.   Am schrecklichsten ist das Geräusch des Wassers, ein anschwellendes Rauschen und Zischen, das plötzlich da ist, Sekunden vor der schäumenden Flut, die überschwemmt, zerstört und fortreißt. Nach dem Wasser liegt noch einige Zeit der Geruch über dem Land, der Geruch von nassem Schlamm, Verwesung, Moder und Chemie. Am längsten bleiben die Bilder. Damm und – flussbettlose Wasserlandschaften, Wasser mit Kirchturm, Wasser mit Mostbirnbaumkrone, Wasser mit Hausdach. Und Bilder der Verwüstung. In der Natur, im Ortskern, im Wohnzimmer. Zerstörte Brücken, aufgebrochene Fundamente. An der helleren Farbe der Baumstämme ist die Höhe des …

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Geld regiert die Welt

Für den Abbruchversuch des Rossmarkt gebührt Autohändler Leeb die verdiente Strafe. Geld regiert ja, wie man seit Generationen weiß, die Welt. Und wer über eine genügend dicke Brieftasche verfügt, der braucht es auch mit den Gesetzen nicht so ganz genau zu nehmen. Verfügt jemand über wirklich großes Vermögen und damit über entsprechende Macht – wie etwa multinationale Konzerne – werden ihm von immer unterwürfiger auftretenden Regierungen die Gesetze sogar nach Wunsch maßgeschneidert. Arbeitszeitgesetz, Umweltauflagen, Steuergesetzgebung, Kartellgesetz – das alles können sich Großinvestoren ganz nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen lassen. Die Präpotenz der Mächtigen wird ja bei WEF-Treffen, GATT-Verhandlungen und ähnlichen Ereignissen …

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Twentyfour/Eleven

HJ hat es also geschafft. Wofür tausende marschierende DonnerstagsdemonstrantInnen sich die Schuhsohlen durchgescheuert haben, hat er nun selber erledigt: die blauschwarze Koalition gehört der zukünftigen Vergangenheit an.   von Udo Danielczyk Der (angeblich) liberale Teil der FP-Regierungsriege wirft das Handtuch und tritt zurück, die F ergeht sich in Selbstzerfleischung. Der Schweige-Kanzler zaudert noch einen Moment und ruft Neuwahlen aus. Das Wende-Projekt ist am Ende, die F zeigt (wieder?) ihr wahres Gesicht. Der Betriebsunfall (HJ) ist repariert, HJ wieder (?) in der Bundespolitik – und auch gleich wieder weg. Die abgetretenen, angeblich einem liberalen Flügel der F angehörenden, Regierungsmitglieder KH Grasser …

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