Die KUPF OÖ arbeitet im internationalen Projekt CultHeRit an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Kulturbereich. Thomas Philipp gibt einen ersten Einblick.
Seit Jänner 2024 ist die KUPF OÖ am Interreg-Donauraumprogramm-Projekt CultHeRit beteiligt. Das bis Juni 2026 laufende Projekt zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen und Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Fachkräfte im Kultursektor signifikant zu verbessern, wobei der Fokus auf Museen und Einrichtungen des kulturellen Erbes liegt. Finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung vereint CultHeRit 13 Organisationen aus Ungarn, Österreich, Rumänien, Serbien, Tschechien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Slowenien. Neben der KUPF OÖ zählen u. a. das MAK – Museum für angewandte Kunst (Wien), das Ungarische Museum für Kunstgewerbe (Budapest), das Nationale Institut für Kulturerbe Rumänien (Bukarest), die serbische Gewerkschaft der Beschäftigten in Kultureinrichtungen (Belgrad) oder das Research and Education Centre Mansion (Rakičan, Slowenien) zu den Projektpartner*innen.
Innovative und nachhaltige Ansätze
Viele Museen und Einrichtungen des kulturellen Erbes in den an CultHeRit beteiligten Ländern stehen vor zahlreichen Herausforderungen: chronische Unterfinanzierung, Abwanderung hochqualifizierter junger Menschen in lukrativere Sektoren oder eine zunehmend alternde Belegschaft bedrohen die langfristige Entwicklung. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert dringend neuartige Ansätze, die sowohl den Bedürfnissen der Organisationen als auch denen der Beschäftigten gerecht werden.
Daher wird CultHeRit innovative Lösungen entwickeln, die darauf abzielen, den Sektor attraktiver und zugänglicher zu machen. Durch die Entwicklung und Erprobung eines transnationalen Beschäftigungsmodells, das auf den spezifischen Bedürfnissen und Problemen des Sektors basiert, strebt das Projekt danach, die Arbeitsbedingungen für junge Fachkräfte zu verbessern und diese effektiv zu integrieren. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Modells ist die Etablierung von modernen Personalverwaltungsprozessen (HR- bzw. Human-Resources-Prozesse), die etwa neue Arbeitszeitmodelle, Überlegungen zu Work-Life-Balance oder gesundheitsfördernde Arbeitsplatzumgebungen umfassen. Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Arbeit in Museen und Einrichtungen des kulturellen Erbes nicht nur attraktiver, sondern auch nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltig meint hier, die Arbeitsbedingungen aus sozialer, gesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive so zu gestalten, dass sie für die Mitarbeiter*innen auf lange Sicht gerecht und förderlich sind.
Durch transnationale Zusammenarbeit zum Erfolg
Die Projektpartner*innen von CultHeRit teilen Wissen und Ressourcen, um effektive Lösungen zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit gewährleistet auch auf der Ebene der Rahmenbedingungen eine Entwicklung hin zu verbesserten Arbeitsbedingungen und einer fairen Entlohnung. Sie führt etwa zur Standardisierung von HR-Instrumenten wie inklusive Stellenausschreibungen, Definition von Karrierewegen oder spezifische Policies für benachteiligte Gruppen.
Zudem ermöglicht die Zusammenarbeit einen lebendigen Austausch über nationale Grenzen hinweg, der innovative Ideen und Ansätze fördert, die auf den lokalen Kontext zugeschnitten sind. Deutlich wurde dies bereits beim Kick-Off-Meeting Ende Jänner im MAK in Wien.
Die Rolle der KUPF OÖ
Die KUPF OÖ nimmt eine Schlüsselposition im CultHeRit-Projekt ein. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung, wenn es um die Frage von guten Arbeitsbedingungen im Kultursektor geht, ist sie u. a. zuständig für die Entwicklung des transnationalen Beschäftigungsmodells. Außerdem organisiert und moderiert die KUPF OÖ mehrere Treffen, darunter eines im September 2025 in Linz. An diesem werden junge Fachkräfte teilnehmen, die für ein Jahr lang in einem Pilotversuch in den beteiligten Organisationen angestellt werden, wobei wesentliche Elemente des definierten transnationalen Beschäftigungsmodells zur Anwendung kommen.
Über dieses Treffen, aber auch den Fortschritt des Projekts und seine Ergebnisse wird auf der Website des CultHeRit-Projekts genauso berichtet werden wie auf der Website der KUPF und dem einen oder anderen noch folgenden Beitrag in der KUPFzeitung. CultHeRit steht für Cultural HeRitage, also kulturelles Erbe.
Weitere Informationen zum Projekt, das vom Interreg-Donauraumprogramm der Europäischen Union ko-finanziert wird, finden sich unter:
interreg-danube.eu
kupf.at/blog/cultherit
www.mak.at/museum/forschung/forschungsprojekt?article_id=1707738606941