Parallax Error #152

Jede soziale Bewegung braucht Verbündete oder «Allies», wie sie im Englischen genannt werden, um ihre Anliegen zu verbreiten und voranzubringen. Als «Ally» wird eine Person bezeichnet, die von einer Diskriminierung nicht betroffen ist (und in dieser Hinsicht als privilegiert bezeichnet werden kann), jedoch explizit gegen diese auftritt und gegenüber Diskriminierten solidarisch agiert. Insbesondere im angloamerikanischen Raum wurde viel über Bedeutung von Bündnisarbeit im Kampf für soziale Gerechtigkeit nachgedacht und über die Dos & Don’ts von Allies diskutiert. Was an den Debatten hiesiger linker Bewegungen auffällt, ist, dass die Notwendigkeit von politischen Allianzen eher von jenen aufs Tapet gebracht wird, die …

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Land in Sicht?

Gegenwärtig werden von der EU-Ebene abwärts politische Weichen gestellt – ua. wählt Oö im kommenden Jahr seinen Landtag. Für uns KUPF-Kulturschaffende steht für die nahe Zukunft fest: Es müssen finanzielle Spielräume zurückgewonnen, bürokratische Hürden abgebaut, und es muss insgesamt eine aktivierende Kulturpolitik forciert werden. Kulturpolitik endet bekanntlich nicht an der Landesgrenze. Während die Bestellung des ehemaligen, ungarischen Justizministers Tibor Navracsics (FIDESZ) zum EU-Kulturkommissar gleichermaßen beschämend wie besorgniserregend ist, gestalten sich die jüngsten bundespolitischen Signale widersprüchlich: Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) wird in der Tiroler Tageszeitung dahingehend zitiert, dass Kulturagenden Ländersache sind. Das mag zwar verfassungsrechtlich seine Richtigkeit haben, verkennt allerdings die …

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Und jetzt, Herr Fuchs?

Ein Gespräch zu neuen kulturpolitischen Herausforderungen für Linz und Oberösterreich. Thomas Diesenreiter traf den ehemaligen stellvertretenden Intendanten der Kulturhauptstadt Linz09, Ulrich Fuchs, im Café Traxlmayr, um mit ihm aus Fußballkenntnismangel über Kulturpolitik zu sprechen. Thomas Diesenreiter: Im Verhältnis zwischen Land Oö und Stadt Linz hatte man in den letzten Jahren den Eindruck, dass es zwischen den beiden eher um einen Wettbewerb als um Kooperation geht. Ulrich Fuchs: Wenn ich an den Ausgangspunkt zurückgehe, als Martin Heller und ich 2005 nach Linz kamen, haben wir nach relativ kurzer Zeit begriffen, dass es einen politischen Wettbewerb gibt zwischen Stadt und Land auf …

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Der rote Schmiedl

Liebe SPÖ! Tut mir leid, aber du bist dabei. Die letzte Gnackwatsch’n, die es in die gerade erschienene „Edition Gnackwatsch’n“ der KUPF geschafft hat, trifft dich. Keine leichte Entscheidung angesichts der vielen Kandidatinnen: So hätte dich zum Beispiel das Möchtegern- Qualitätsblatt „Oberösterreichische Nachrichten“ mit seinem dumm-durchsichtigen Angriff auf dorf.tv fast noch überholt. Aber ein bösartiger Artikel ist eben nicht dasselbe wie bösartige Politik. Genau das ist nämlich dein Umfaller beim Bettelverbot. Weil bei der ganzen Diskussion so offensichtlich wurde, dass du dich nie ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hast, an dieser Stelle eine kleine Anekdote aus Linz: Eine rumänische Familie …

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Wie die (Un)Kultur in die Medien kommt

Ein Bericht von Otto Tremetzberger. Als mich irgendwann Mitte November die KUPF ein wenig besorgt, der Dringlichkeit wegen, anrief und bat, sehr, sehr kurzfristig und ebenso ungeplant einen Beitrag zum Thema «Kulturjournalismus in Oberösterreich» zu schreiben, habe ich natürlich, wie es meine Art ist, sofort zugesagt. Ich habe mir dann zunächst die wesentlichen und zentralen Thesen zurechtgelegt, zum Beispiel dass der Kulturjournalismus – im Unterschied zum Journalismus generell – nicht mehr nur in der Krise, sondern beinahe fast schon am Ende sei. Ich habe mir überlegt, dass zwar in den letzten 25 Jahren das Kulturangebot insgesamt erstaunlich zugenommen habe, auch …

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Stadt, Land, Kunst

Der Linzer Kulturdirektor Julius Stieber im Gespräch mit Klemens Pilsl.

Veliko Tarno wo?

Die Kommunikationsguerrilla Social Impact zu Besuch im Osten. “Creativity and Wellbeing for All: Changing the Future!” war das Thema des 1. Weltgipfels der Community Arts Center und Netzwerke, der im bulgarischen Veliko Tarnovo vom 23. bis 28. September 2014 in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Netzwerk der Kulturzentren (www.encc.org) sowie mit verschiedenen kulturellen Netzwerken und Organisationen anderer Kontinente organisiert wurde. Auf Einladung der IG Kultur fuhren wir als VertreterInnen der österreichischen Aktionskunst zu dieser Konferenz. Bulgarien war für uns wirkliches Neuland, und wären wir nicht zu dieser Konferenz eingeladen worden, so müsste Veliko Tarnovo wohl noch bis zum St. Nimmerleinstag auf …

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Schauspieler, die Schauspieler spielen…

Und wieder, wurde erzählt, war eine Studie, eine Untersuchung aufgetaucht, in der das Prekariat untersucht oder zumindest das Thema Kunst- und Kulturarbeit in seiner ganzen Tristesse dargestellt wurde. Heute, – es ging um Jungdesignerinnen und Junggrafikerinnen – gerieten schon die 25jährigen, die glaubten schon zu wissen wie der Hase läuft, was sich als nächstes Bahn bricht, unter enormen Druck, legten sich selbst Druck auf, da bereits 16- und 17jährige über die gleichen Kompetenzen verfügten aber dann schon wieder um über soviel mehr Energie, und es sogar billiger machten als diese abgeklärten Mid-Twens. Für Schauspielerinnen und Schauspieler ist das Prekariat aber …

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Das konvivialistische Manifest – Für eine neue Kunst des Zusammenlebens

Die Welt liegt im Argen und wer einen Blick auf die Entwicklungen des menschlichen Zusammenlebens wirft, wird sofort mit dessen Krisen konfrontiert. Klimawandel, korrupte Regierungen, Kriege, Hunger und Vertreibung sind allgegenwärtige Realität. Durch das Wissen über die Missstände zeitgenössischer Gesellschaftsentwicklung nimmt eine Gruppe von etwa vierzig wissenschaftlicher und intellektueller Autor*innen – unterschiedlichster geografischer Herkunft und politischer Strömungen – ihre Verantwortung wahr und versucht, an einem Strang zu ziehen. Aufbauend auf einem über anderthalb Jahre lang dauernden Diskurs der Autor*innen, geben die Kulturwissenschaftler und -soziologen Claus Leggewie und Frank Adloff in diesem Jahr das Resultat des Diskurses mit einem konvivialistischen Manifest …

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Neuerscheinungen von Kulturinitiativen und der KUPF

Aktuelle Buch-Veröffentlichungen aus dem KUPF-Netzwerk.   Watsch’n gefällig?   Gleich 60 davon gibt’s in der „Edition Gnackwatsch’n“. Eine vollständige Sammlung der etwas anderen Kolumne aus 15 Jahre KUPF- Zeitung, kommentiert von den AutorInnen, literarisch eingeordnet von Stephan Roiss. Manchmal böse, meistens lustig und garantiert respektlos.   Ab 9. Dezember 2014 erhältlich bei der KUPF, im STWST-Webshop, im Infoladen Wels und in der Buchhandlung Alex.   Tschechischösterreichische Grenzerfahrungen   Der gewiefte Kulturentwickler Gotthard Wagner, Betreiber des Kulturvereins sunnseitn, hat ein Buch herausgegeben. Vordergründig eines über Dudelsäcke, in Wahrheit aber eines über tschechischösterreichische Grenzerfahrungen und einen binationalen Kulturraum.   Gotthard Wagner – …

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