Medienkonferenz, vier Jahre danach.

Was ist geblieben von der demokratiepolitischen Aufbauarbeit?   von Martin Wassermair Kommt er? Kommt er nicht? Das bange Warten auf den Kunststaatssekretär bis zur letzten Minute war geradezu signifikant für die Situation. Dennoch war der Auftakt zur Medienkonferenz an der Linzer Kunstuniversität Anfang Mai 1999 in seiner Aufbruchstimmung nicht getrübt. Peter Wittmanns verspätetes Eintreffen spiegelte schließlich die Entwicklung der Medienkultur in diesem Lande wieder, in der freie Medieninitiativen noch keine legistische, geschweige denn gesellschaftliche Anerkennung gefunden hatten, während anderswo vergleichbare Projekte bereits mehrjährige Daseinsjubiläen feierten. Österreich braucht eben seine Zeit, aber der Drang nach „Öffentlichkeit“, so Oliver Marchart in seiner …

Weiterlesen …

Reduktionen über dem Bundesschnitt

Die Wiener Situation in Sachen Kulturpolitik findet Ulli Fuchs nicht sehr rosig.   Die Serie der Berichte über die kulturpolitische Situation in den anderen Bundesländern beleuchtet diesmal die Situation in Wien ein Jahr nach dem Wechsel des Kulturressorts von Marboe (VP) zu Mailath-Pokorny (SP) und im Spannungsfeld zur Bundespolitik. Ausgehend von der Tatsache, dass das Bundeskanzleramt 50,2 Prozent von einem Gesamtkulturbudget von 80 Millionen Euro für das Wiener Kulturleben zur Verfügung stellt und seit dem Jahr 2000 die Kunstfördermittel im Schnitt um 11,8 Prozent gekürzt habe, so der Wiener SPÖ- Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (zit. im Standard-online vom 21.3.), ergebe das …

Weiterlesen …

Designproblem!

Jetzt hat die Frau Schmied ein neues Zimmer! Ihr Arbeitsplatz ist – wie sie dem Standard sagte – befreit von alter Herrschaftssymbolik, ohne wuchtigen Schreibtisch, hinter dem man sich verbarrikadiert fühlt. Ist doch schön für sie. Sie sagt ja auch, dass sie ein »Sowohl-als-auch, eine Balance« herstellen will. Klingt auch schön. Der Verlust der Balance führt aber im Falle eines Drahtseilaktes oft zum Absturz. Die Frau Ministerin hat im besagten Standard-Interview auch davon gesprochen, dass sie es nicht leicht hat, weil die Schätze der Vergangenheit derart dominant sind, dass es das Neue schwer hat, beachtet zu werden, Gewicht zu bekommen. …

Weiterlesen …

Absage an Bequemlichkeiten!

Liebe zum Alten – Mut zum Neuen ist das Credo von Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer. Angesichts des Budgetvoranschlags 2011 stellt sich die Frage, wo die finanzielle Ausstattung für das Neue bleibt. Ich will jetzt gar nicht mit Zahlen nerven. Die kann sich jede selbst anschauen. Die wichtigste Aussage ist, dass das Kulturbudget relativ konstant bleibt und von großen Kürzungen verschont bleibt. Jetzt gibt es jene die sagen, dass das – angesichts der globalen Krise der Finanzmärkte – ein Erfolg ist. Dann gibt es aber auch jene, die die absoluten Zahlen gerne noch ein wenig hinterfragen. Zu denen gehöre auch …

Weiterlesen …

wir_sind_oberoesterreich_ooelandesmuseum_a.bruckboeck.jpg

„Wir sind Oberösterreich“ – Ein Nachruf

Anfang des Jahres endete diese große Sonderausstellung im Linzer Schlossmuseum. In den neun Monaten ihrer Laufzeit hat sich einiges getan in diesem Land, das museal so positiv beschworen wurde. Mittlerweile hat die Direktorin gekündigt, nachdem sie aus den Medien erfahren musste, dass ihr Vertrag nicht mehr verlängert werden sollte. Die Online-Petition #kulturlandretten wurde mittlerweile schon von mehr als 17.000 Menschen unterschrieben, weil sie gegen Kürzungen des Kulturbudgets sind. Ständig hört man Beschwichtigungen, stückweise erfährt man von weiteren Streichungen und künftigen Plänen aus der Zeitung. Von Siegfried Kristöfl – Historiker, Mitglied des OÖ. Kulturbeirates Eine Ausstellung worüber? Über ein Bundesland und …

Weiterlesen …

Insel der Seeligen

Oberösterreichs Kulturpolitik nach Ansicht von Udo Danielczyk .   „Oberösterreich zeigt wieder einmal, wo’s kulturpolitisch langgeht“, formuliert der designierte Leiter des Kulturamtes der Stadt Villach, Gerald Gröchenig, in seinem Beitrag über das Festival der Regionen ab Seite 12 der vorliegenden Ausgaben des „kunstfehler“. Gerald Gröchenig führt im Artikel aus, warum er dieser Meinung ist: „Das Festival der Regionen wird auch heuer wieder zu Diskussionen führen. Kunst, über die nicht mehr diskutiert wird, verliert ihre Existenzberechtigung. Oder es handelt sich um Denkmalpflege.“ Wer so spricht, heißt Josef Pühringer, gehört der ÖVP an und ist seines Amtes Landeshauptmann von Oberösterreich. Man möge …

Weiterlesen …

Zur Lage

6 Innviertler und 3 Linzer Kulturinitiativen haben sich an die gemeinsame Ausrichtung des Kulturpolitischen Aschermittwochs 2005 gemacht und laden am 9. Februar zu zwei Veranstaltugen, eine in Ried und eine in Linz, mit Statements zur Lage von Kulturarbeit, Gesellschaft und Politik.

Mal wild, mal öd!

Andi Liebl berichtet von den bisherigen Aktivitäten des Kulturentwicklungsplans der Stadt Steyr. Und mahnt zur Wachsamkeit-   Die Stadt Steyr verordnete sich die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans. Dass nun knapp vor der Fertigstellung für eine Umsetzung keine budgetären Mittel im Voranschlag für das laufende Jahr zu finden sind, stimmt nachdenklich. Vielleicht zu schnell ja gesagt, einen Artikel zu schreiben. Zu der Entwicklung der Arbeit an dem Kulturentwicklungsplan. In Steyr. Vielleicht aber auch eine Gelegenheit. Wenn nicht sogar die Gelegenheit. Über den nun bereits eineinhalbjährigen Prozess zu berichten. Der laut Plan bereits schon abgeschlossen ist. Aber außerplanmäßig noch ein wenig dauert. Bis …

Weiterlesen …

Kuchen und Würstel in Zombiestadien

Sabine Derflinger, Wiltrud Hackl, Franz Koppelstätter, Hubert Nitsch, Harald „Huckey“ Renner und Dominika Meindl retten das Kulturland OÖ.

Soziokulturelle Zentren in Nordrhein-Westfalen

Genese – Profile – Perspektiven   Andre Zogholy Soziokultur hat Geschichte als kulturpolitisches Konzept und als Praxisfeld. Da wundert es nicht, wenn trotz nachweislich erfolgreicher Bilanz auch von Verschleißerscheinungen und erschöpften Utopien die Rede ist. Gemessen an den Idealen, Versprechungen und Erwartungen der GründerInnenzeit stehen gesellschaftlich ambitionierte Projekte immer in der Gefahr, als gescheitert angesehen zu werden – auch wenn sie auf eine erfolgreiche Praxis verweisen können. In diesem Dilemma steckt auch die Soziokultur. Eine Überprüfung der Aktualität von Inhalten und Arbeitsformen der Soziokulturellen Zentren in Nordrhein-Westfalen war Gegenstand eines in Deutschland durchgeführten Projektes. Als Ergebnis sollte weniger eine Bestandsaufnahme …

Weiterlesen …

Widersprüche!

Einige einschließende Gedanken zur Definition Freier Kulturarbeit von Stefan Haslinger .   Neulich im Zug Wels – Wien. Das sitze ich so und lese. Mein Gegenüber betrachtet mich eine Weile. Plötzlich tippt er an den Buchdeckel und fragt wie das jetzt so sei mit den Studiengebühren für uns Studenten und Studentinnen. Verwirrt erwidere ich, dass ich nicht zum betroffenen Personenkreis zähle, sondern vielmehr als Kulturarbeiter tätig bin. Große Fragezeichen umwölken das Haupt meines Gegenübers. KulturArbeiter? Was er sich denn darunter vorzustellen habe. Und ich erzähle von der Arbeit im Kulturverein, den Veranstaltungen, Projekten, Diskussionen usw. In meiner Euphorie rutscht mir …

Weiterlesen …

Transversal

Kunst und Globalisierungskritik Fünf nach zwölf, wie können KulturarbeiterInnen mittels Vernetzung und Allianzenbildung mit TheoretikerInnen und politischen AktivistInnen die Welt vor dem sicheren Untergang retten? Mit dieser Frage beschäftigt sich der nun erschienene Sammelband zur Wiener Transversal-Konferenz im Jahr 2002. Der Band stellt den ersten einer Publikationsreihe des eipcp (Europäisches Institut für progressive Kulturpolitik) unter dem Titel republicart dar. Begriffsbesetzungen unter (zumeist salopper) Zuhilfenahme poststrukturalistischer Theorien und TheoretikerInnen sind in der gegenwärtigen Wissensproduktion keine Seltenheit. TRANSVERSAL, hier vor allem geprägt durch Foucault, Deleuze und Guattari sollte neben allzu hippen Begriffen und Konzepten wie etwa Rhizom, Plateaus, Deterritorialisierung, Knacks, Bruch, Zeichenregime, …

Weiterlesen …

Ungarn wird umgebaut

Kulturpolitik aus einem der meistdiskutierten Länder betrachtet Andreas Kurz. Wer zum ersten Mal mit der Bahn von Wien nach Budapest fährt, wird sich fragen, warum man die Stadt am Keleti Pályarudvar erreicht, am Ostbahnhof, wo man doch eigentlich von Westen kommt. Dass der Nyugati Pályarudvar, der Westbahnhof, im Nordosten der Stadt liegt und keine Anbindung Richtung Westen hat, ist ebenso verwunderlich wie der Umstand, dass der westlichste Bahnhof Budapests, Kelenföld, eine heruntergekommene Durchgangsstation ist. Als ich im Juni 2011 zum Vorstellungsgespräch hierher fuhr, sprang ich an eben dieser Station Kelenföld auf – Kelet und Kelen klingt halt sehr ähnlich – …

Weiterlesen …

Lieb* Les*, * du das liest …

Zum Weltfrauentag denk Tanja Brandmayr über Sprache und dernen Wirkung nach. … hier geht’s um „geschlechtergerechte Sprache“, um KUPF-Praxis und darum, dass Sprache Wirklichkeit konstruiert. Achtung, vielleicht nur eine Kleinigkeit! Warum die aber mit Weltfrauentag, Diskurs, diversen Sprachgefühlen, aber auch mit Kritik an der KUPF zu tun hat, lesen Sie hier. Ausschließlich „Leserinnen“ in den KUPF-Texten? In diesem Artikel geht es um geschlechtergerechte Sprache, die die KUPF immer schon praktiziert hat und sich derzeit als Entscheidung ausdrückt, ausschließlich die „weibliche Schreibweise“ gewählt zu haben. Schaut wie eine Kleinigkeit aus, ist aber bei genauerer Betrachtung komplex, denn eine weibliche Sprache wird …

Weiterlesen …

Von Graz lernen

Luigi Gabinetto empfiehlt der Linzer Szene von Graz zu lernen.   „Kulturhauptstadt werden bedeutet, von Stadt, Land und vor allem vom Bund viel Geld für die kulturelle Entwicklung einer Stadt oder einer Region zu bekommen“, schreibt Elfi Sonnberger in der letzten Ausgabe dieser Zeitung. Wie wahr. Wer und aber dieses Geld wofür bekommen soll, müsste Gegenstand der Debatte sein. Dass Kulturhauptstadt ausschließlich für Sport, Tourismus und Volkstum steht, müsste der freien Szene längst bekannt sein. Dass Kulturhauptstadt industrialisierte Eventmanie bedeutet auch. Denn was sollte Kulturhauptstadt anderes sein, als das Abfeiern der herrschenden Politiken? Wer glaubt, Kulturhauptstadt würde was anders bejubeln …

Weiterlesen …

Produkt zum Warenkorb hinzugefügt.
0 Artikel - 0,00