Der Roßmarkt

Das traurige Ende einer unendlichen Geschichte erzählt Fritz Müller   Ein Lehrbeispiel in Sachen „couragierte Politik“ ist das jahrelange Tauziehen um die Heimstatt des Kulturvereines Roßmarkt in Grieskirchen. Mehr als zwei Jahrzehnte war das ehemalige Kaiser-Wirtshaus Treffpunkt für junge, kulturinteressierte Menschen, entwickelte sich eine alternative Kulturszene und entstand ein Podium für ambitionierte Nachwuchskünstler – und gab es oft Ärger nach provokanten Aktionen. Das alles ist bald Vergangenheit. Mit dem Abbruch des Hauses trotz marathonmäßiger Verhandlungen über den Kauf des Hauses durch die Gemeinde ist die Energie der Kulturinitiative die Trattnach hinunter geflossen. In einer von der VP-Mehrheit beantragten geheimen Abstimmung …

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zuMUTungen. MUTzungen?

Warum David Guttner Lesewiderstände überwindet.   Die zuMUTungen sind so etwas wie der kulturpolitische Leitfaden der KUPF. Oder sollten es sein. Oder waren als solch einer gedacht. Oder was? Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich die zuMUTungen in halbwegs vollem Bewusstsein erst vor ca. einem halben Jahr gelesen habe. Also nicht durch- oder überblättert, sondern tatsächlich gelesen. Was ja an und für sich so schwierig nicht sein sollte: Auf 27 Seiten wurde 2003 der kleine Katechismus der kupfschen kulturpolitschen Kraftanstrengungen in überarbeiteter Form gedruckt. Die ersten »Maßnahmen für eine zukunftsweisende Kulturpolitik« brachte die KUPF 1997 heraus und …

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Verständnis für feministische Begriffe

entdeckt Eva Immervoll in Frigga Haugg’s „Historisch-kritischem Wörterbuch des Feminismus“.   „Worte sind Nahrung; wir verzehren sie, um uns und unseren Projekten Leben zu geben. Ein historisch-kritisches Wörterbuch ist heute notwendiger denn je, weil die wichtigen Begriffe immer Zeichen und Orte von Kämpfen sind.“ (Donna Haraway) Wissen Sie eigentlich, was „geteronormativnost“ heißt? Nicht so schwer: Heteronormativität auf Russisch. Oder das chinesische Wort „xingbie quingxiang“? Richtig! Gender Mainstreaming. Ja, wir ahnen es, wir befinden uns in einem Lexikon, das ganz in der Tradition der marxistischen Theorie steht. Und alleine die Tatsache, ein kleines Sprachlexikon zu haben, gibt diesem Buch das Tüpfelchen …

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Festival der Regionen * FdR

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Das FESTIVAL DER REGIONEN – 30 JAHRE  … ist eines der profiliertesten Festivals für zeitgenössische Kunst und Kultur in Österreich. AKTUELL * Höchste Eisenbahn FESTIVAL -> 23.06.​→02.07.​2023 OPEN CALL -> 20.06.​→20.08.​2022 Das nächste Festival der Regionen findet von 23. Juni bis 2. Juli 2023 in der Region entlang der Summerauerbahn statt. Unter dem Motto Höchste Eisenbahn stehen aktuelle Zukunftsfragen im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung. Von der Klimakatastrophe bis zum gesellschaftlichen Miteinander. Als geographischer und inhaltlicher Ausgangspunkt des kommenden Festivals der Regionen …

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Das Überflüssige ist das Übel des Notwendigen

Martin Böhm betrachtet den Festivalsommer 2006.   Der Festivalsommer 2006 neigt sich seinem Ende zu, es wird bilanziert, Resümee gezogen und der kulturelle Alltag ist bei so mancher Kulturinitiative bereits wieder eingezogen. Beinahe wäre er meinerseits ohne Kommentar verstrichen, wenn da nicht das Interview mit dem Frequency-Macher Harry Jenner unter dem Titel „Frequency – Festival überlegt Abwanderung aus Salzburg“ am 7. August 06 auf derstandard.at zu lesen gewesen wäre. Denn hier beklagt der Chef von „MusicNET Entertainment GmbH“, dass die Vergnügungssteuer zu hoch ist und er keine Förderung vom Land erhalte. „Würden die Gemeinden Koppl und Plainfeld dem Veranstalter“, so …

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a blue question mark on a pink background

Es ist nicht der Job einer Kulturhauptstadt alle glücklich zu machen.

Den baldigen Start des Kulturhauptstadt-Jahres 2024 wollten wir als Anlass nehmen um mit Projektverantwortlichen zu sprechen und ihre Perspektive auf die Kulturhauptstadt zu bekommen. Interessanterweise war es uns aber nicht möglich, Projektverantwortliche für ein Interview zu gewinnen – viele wollten zwar über die eigenen Projekte sprechen, aber fast niemand darüber, wie die direkte Arbeit mit dem Team der Kulturhauptstadt und der Bevölkerung vor Ort läuft. Zumindest nicht, bevor das Programm der Kulturhauptstadt 2024 gedruckt ist. Über die möglichen Gründe dahinter hat sich Verena Humer mit dem Soziologen und Linz09-Experten Klemens Pilsl unterhalten.

Dafür standen Simone Barlian und Christian Haselmayr, beide im Organisationsteam der Kulturhauptstadt, Vinzenz Landl Rede und Antwort. Sie sprechen sowohl über die Zusammenarbeit mit den Projekten, der Bevölkerung und den lokalen Kulturinitiativen als auch über die Kritik, der sich eine Kulturhauptstadt stellen muss.

Bulldog, Kunst des Scheiterns

Katja Haller im Interview mit einem stillgelegten KUPF-Mitgliedsverein.   Seit 2001 veranstaltete der KUPF-Mitgliedsverein Bulldog jährlich ein zweitägiges Rockfestival im Ziegelwerk Eberschwang im Innviertel. Bulldog ist eine Gruppe junger Leute, die hauptsächlich im Bereich Musik veranstalten, und die kulturell triste Gegend um Eberschwang beleben wollen. Heimische wie internationale Bands traten auf, die BesucherInnenzahlen bewegten sich zwischen 2000 und 3000 pro Tag. Warum Bulldog dennoch scheiterte, erzählt Ernst Nadler, Obmann-Stellvertreter, im Telefoninterview. 2002 war euer Festival vom Hochwasser betroffen. Ihr habt durch das Hochwasser hohe finanzielle Verluste eingefahren. Gab es eine Entschädigung? Nein. Weitere Verbindlichkeiten entstanden im Jahr vor dem Hochwasser …

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Sonne, Strand – oder Wüstensand?

Die KUPF hat kulturpolitische Postitionen der antretenden Parteien abgeklopft – Eine Zusammenfassung von Richard Schachinger mit Statements von KUPF Kulturtäterinnen.   Die aktuelle KUPF Kampagne bedient sich der Wüste als ausdrucksstarker Metapher für ihre Materialien. Nicht etwa, um jemandem Sand ins Auge zu streuen. Sondern um widrige Rahmenbedingungen für freie Kulturarbeit zu symbolisieren. Denn Kulturarbeit ist Arbeit und kein hedonistisches Freizeitvergnügen. Das zeigte die KUPF Kampagne aus dem Vorjahr unmissverständlich auf. Nun initiierte die KUPF anlässlich der bevorstehenden Landtags- und Gemeinderatswahlen mit der Kampagne Kulturarbeit muss zumutbar sein den logischen Folgeschritt – und legt damit kräftig nach. Als inhaltliche Grundlage …

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Nachschau Mauerschau

Andi Liebl erkundigt sich nach dem Resumee des KUPF-Innovationstopf-Projektes „Mauerschau“. Mit der slowenischen Band LOLITA ging Ende April die Veranstaltungsreihe „Mauerschau“ (siehe Innovationstopf 03) im Schloss Zell an der Pram zu Ende. Das Kooperationsprojekt „Mauerschau“ verband das Interesse fünf Innviertler Kulturinitiativen (KiK Ried, Kunst u. Kultur Raab, Literaturnetzwerk Ried, Treffpunkt Georgia St. Georgen und Unart St. Martin) im Zeitraum eines halben Jahres die 10 neuen EU-Beitrittsländer durch Kunst- und Kulturgruppen aus den jeweiligen Ländern vorzustellen. Auch diese Geschichte nahm ihren Ausgang an einem der Innviertler Wirtshaustisch, an dem sich in unregelmäßigen Abständen auch die Treffen kulturinitiativer Menschen aus Ried und …

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Open Call Subversiv Messe

Die Subversiv Messe ist ein Projekt von Social Impact für Linz 2009- Kulturhauptstadt Europas.
Einreichfrist: 31. Juli 2008

Über die Subversiv Messe

Kulturarbeit muss sinnlos sein.

Was Otto Tremetzberger bei säuerlichem KUPF Kaffee so durch den Kopf geht. Genau das fiel mir ein, als ich kürzlich im KUPF-Büro das Plakat zur Kampagne »Kulturarbeit muss zumutbar sein« betrachtete. Ich war schon eine ganze Weile auf dem Alleby Sofa von IKEA gesessen und wartete auf den meistens etwas säuerlichen KUPF-Kaffee und dachte dabei an die gerade geschlagenen Wahlen und an die »Wir-müssen-den-Gürtel-jetzt-enger-schnallen«-Aussagen, die auf diese folgten und daran, dass jetzt angeblich überall gespart werden soll, womöglich oder wahrscheinlich sogar bei den Kulturförderungen. Ich überlegte, wie es unter diesen Umständen wohl mit der Erhöhung für Freie Medien aussieht, welche …

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Geschichte ohne Ende

Vermittler*innen am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim suchen nach zukunftsfähigen Fragen.

Herzblutstrukturen – 20 Jahre music unlimited in Wels

20 Jahre music unlimited in Wels von Stefan Haslinger Streng subjektivistische Sichtweisen auf, und eine Würdigung des Festivals music unlimited, welches 2006 seine 20. Ausgabe erlebte. In der KUPF Zeitung 118 nahm sich Martin Böhm der Festivalisierung Österreichs an, und stellte die nach ökonomischen Kriterien verwertbaren Festivals jenen gegenüber, die, mit der Triebfeder der Eigeninitiative und Selbstorganisation ausgestattet, nicht nach kommerziellem Verwertungsnutzen streben. Den Fokus legte Martin Böhm dabei auf Festivals, die mit Labels wie Jugendkultur, Rock/Pop etikettierbar sind. Jene Festivals aber, die sich von vornherein der „Ausgrenzung“ verdächtig machen, wurden nicht erwähnt. In den Verdacht der „Ausgrenzung“ kommen diese …

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Schöne neue Arbeitswelt.

Andrea Mayer-Edoloeyi über den Wahnsinn der 1-Euro-Jobs   Deutschland zeigt uns, wie es weitergeht im Abbau des Sozialstaates. Arbeitslosen- und Sozialhilfe wurden zusammengelegt, damit wird es für länger erwerbsarbeitslose Menschen noch schwieriger. Wie in Österreich geht es darum, die Sozialkosten zu senken, um auf dem Weltmarkt zu bestehen und die befürchtete Abwanderung der Industrie zu verhindern: Sozialverzicht schafft Arbeitsplätze. Das deutsche ALG II beträgt nach Hartz IV 345 Euro (West) und 331 Euro (Ost) im Monat, zusätzlich werden angemessene (!) Wohn- und Heizkosten übernommen. 1-Euro-Jobs sollen entstehen, d.h. Menschen bekommen einen Euro mehr als die Sozialleistung und sollen dafür in …

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Die feinen Unterschiede

Franz Fend legt ein Buch von Elisabeth Katschnig-Fasch ans Herz.   Es gilt ein Buch zu würdigen, das sich mit den Folgen des neoliberalen Umbaus unserer Gesellschaft und den daraus resultierenden Leiden auseinandersetzt. Die Herausgeberin von ?Das ganz alltägliche Elend ? Begegnungen im Schatten des Neoliberalismus? ist Elisabeth Katschnig-Fasch, ihres Zeichens Professorin am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz. Schon der Titel der Arbeit lässt Parallelen zur großen französischen Gemeinschaftsarbeit unter der Leitung von Pierre Bourdieu ?Das Elend der Welt ? Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft? erkennen. Die Herausgeberin der Grazer Arbeit nimmt in ihrem …

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Vorbildlich Prekär

Rückschau auf eine Veranstaltungsreihe der TKI – Tiroler Kulturinitiativen/IG Kultur Tirol und der Tiroler Künstlerschaft zu Arbeitsbedingungen im Kulturbereich.   Von Gudrun Pechtl Flexible Jobs ohne fixe Anstellung, wechselnde Brotjobs kombiniert mit Projektaufträgen, Werkverträge, geringfügige Beschäftigungen, schlechte Bezahlung für hochqualifizierte Arbeit ? das sind typische Formen von Erwerbsarbeit im Kulturbereich. Und damit sind diese Szenarien auch wesentlicher Teil der immer wiederkehrenden Fragestellungen in der alltäglichen Arbeit der IGs im Kulturbereich, so auch der TKI als Interessenvertretung der autonomen Kulturinitiativen und der Tiroler Künstlerschaft als Plattform bildender KünstlerInnen. Fragen, die sich rund um die Arbeitsformen Einzelner auftun, können nun einerseits immer …

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Alles neu macht der März

Andre Zogholy und Andrea Mayer-Edoloeyi über die personellen Veränderungen in der KUPF.   Im KUPF-Büro gibt es diesen Frühling personelle Veränderungen. Der Geschäftsführer Udo Danielcyzk verlässt nach mehr als 5 Jahren die KUPF. Eva Immervoll und Stefan ‚Hasi‘ Haslinger übernehmen seine Aufgaben als Team in Form eines geteilten Geschäftsführungsmodells. Eva Immervoll arbeitet seit Herbst 2003 in der KUPF. Damals stieg sie als Karenzvertretung für Bettina Mayr-Bauernfeind, Assistenz der Geschäftsführung, ein. Für Eva war Kulturarbeit bereits zum damaligen Zeitpunkt kein Fremdwort, ehrenamtliche Tätigkeiten unter anderem im Kulturverein KANAL Schwertberg, aber auch Arbeiten für das O.K. in Linz könnten hier angeführt werden. …

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Stellungnahme MKH Wels

Die Stadt Wels möchte den Betrieb des Medien Kultur Hauses europaweit ausschreiben, die Zukunft unseres Mitglieds ist daher bedroht. Unsere Stellungnahme:

Lesefrust

Was einem so durch den Kopf gehen kann beim Zeitungslesen, schreibt Stefan Haslinger.   Eigentlich, so denke ich mir, ist es schön, wieder einmal das Wort Kulturpolitik in der Zeitung zu lesen und, so denke ich mir, in Zusammenhang mit dem Wort Schwerpunkt ist das noch schöner. Dann denk ich mir noch, dass beide Wörter zusammen an Bedeutung gewinnen, wenn kulturpolitische Schwerpunkte von einer Partei mit Regierungsverantwortung ins Spiel gebracht werden. Doch mit dem subjektiv, positiv konnotierten Denken ist Schluss, wenn ich die realpolitische Komponente in das Gedankenkonglomerat Einzug halten lasse. In den OÖN vom 18.6.05 präsentierte der grüne Clubobmann …

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Über die Einrichtung eines Landespreises

Rubia Salgado berichtet über den Werdegang des neuen Oö Landespreises für Kunst im interkulturellen Dialog.   Die KUPF – Kulturplattform OÖ und das Forum Interkulturalität haben 2003 dem OÖ Landeskulturbeirat ein Projekt präsentiert, das von diesem Gremium im damaligen Jahr ins Vorschlagspaket aufgenommen wurde. Nach wiederholten und erfolglosen Versuchen der KUPF- Kulturplattform OÖ, sich über die Implementierung des Vorschlages seitens Land Oberösterreich zu erkundigen bzw. im Prozess der Implementierung mitzuwirken, wurde die KUPF im April dieses Jahres von einer Einladung zu einer Pressekonferenz zur Präsentation des erwähnten Projektes überrascht. Im ursprünglichen Projekt handelte es sich um die Einrichtung eines Landespreises …

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