VolxTheater-Offensive gegen Staatstheater!

Die Sprache des VolxTheaters ist nicht die Sprache des Gerichts ist nicht die Sprache der Medien ist nicht die Sprache der Parteipolitik ist nicht die Sprache der stillen Post ist nicht die Sprache …

 

Ein Lehrstück der Sprachenverwirrung enttarnt Günther Hopfgartner

1) „Volxtheater“ Szene 1 Medien: Das Gericht von Genua hat nun die Gründe veröffentlicht, die die mit der Haftprüfung der 25 Mitglieder der „VolxTheaterKarawane“ beauftragten Richter am 14. August bewogen haben, die Aktivisten der österreichischen Theatergruppe frei zu lassen. Die Vermutung der Staatsanwälte, dass die Theatergruppe als Tarnung für gewalttätige politische Aktivitäten diene, sei nicht durch Beweismaterial bekräftigt worden.

VolxTheater: 25 Österreicher?, Tarnung??, Beweise???

Richter: Die mathematische Summe von vielen uneindeutigen Indizien macht die Uneindeutigkeit der einzelnen Indizien nicht geringer.

VolxTheater: Die Sprache des VolxTheaters ist nicht die Sprache des Gerichts ist nicht die Sprache der Medien ist nicht die Sprache der Parteipolitik ist nicht die Sprache der stillen Post ist nicht die Sprache….

Medien: Keine Schuldbeweise gegen VolxTheaterKarawane!

Volxtheater: Was sind denn Beweise gegen Theater?

Richter: Wenn die Anklage von einer Gruppe spricht, welche das Auftreten als Theatergruppe und szenische Darstellungen als Deckung für gewalttätige und somit illegale politische Aktivitäten nutzt; von einer Gruppe somit, welche sich an der Grenze zwischen Darstellung [it.:rappresentatzione] und Wirklichkeit bewegt, die behauptet, Fiktion innerhalb der Realität zu betreiben, und zwar genau während die realen Dinge passieren, sich dann von ihnen aber verwickeln lässt und aktiv ins Geschehen eingreift, so ist dies eine suggestive Annahme, deren Vertiefung wahrscheinlich lohnen würde, die aber aufgrund der Aktenlage jeglicher konkreter Anhaltspunkte entbehrt …

VolxTheater: Hmm – Wir sind also nicht Dr. Jekyll und Mr. Hyde … wir werden weiterhin als Volxtheater die öffentlichen Bühnen betreten, besprechen, bespielen – Dankeschön

2) „Volxtheater“ – Szene 2 ( …ad Aussagen des Polizeichef von Genua, Oscar Fioriolli, wir hätten „falsche Aussagen gemacht“ und die Medien auf die Polizei gehetzt:) Das Staatsgewalttheater greift weiterhin zu systematischen, strategischen Repressionsmaßnahmen, um Menschen, die kritisch denken und agieren und das Recht auf Freiheit von Bewegung einfordern, zu kriminalisieren: Vorverurteilungen, Datenweitergabe, Lauschangriffe, Verleumdungsklagen, Misshandlungen, Haft, Gefängnisdrohungen…. Von wem geht da die Gewalt aus? Das VolxTheater veröffentlicht somit Auszüge aus geheimen Abhörprotokollen (belauscht wurden Konsul Moritsch, Benita Ferrero-Waldner), die uns von einem bunten Nachrichtenmagazin zugespielt wurden. „…wundern kann ich mich unterdessen allerdings darüber nicht mehr…“ (aufgenommen am 27.07.2001)

km: … Konsul Moritsch (kärntner dialekt)

bfw: … Benita Ferrero-Waldner (benita ferrero-waldner)

km: … also den mädels geht’s eh gut…die ham dort ein gutes essen und gar net wenig wie’s sag’n…und der beste is der priester ts-ts-ts- der bringt ihnen schwarze slips ts-ts-hahahmhmhm…

bfw: … also na geh…

km: … naja also wie in ein ferienlager…ts-ts-ts…

bfw: … naja, also hör du, die sind ganz schön einschlägig bekannt…ja…das hat mir der strasser g’sagt…und news auch…haftbesetzung, stell dir das einmal vor…der hat das den kollegen in italien auch g’sagt…

km: … was…

bfw: … entschuldige…du…also ich hab gerade g’sagt, dass er g’sagt hat…

km: … naja, also, ich hab die frauen eh auch gleich versucht auszufragen…und…und die mädels ham zwar schon was g’sagt von so obszönen gesten und maschinengewehre und…aber weißt eh…das ist ja italienische mentalität…ts-ts-ts…und…also ich hab mich dann auch in meiner körpersprache eindeutig zurückgelehnt…alles zur beruhigung…für die karawane…das hab ich news auch g’sagt…und auch die angehörigen…das war ja fast noch lustig ts-ts-ts-…hab ich versucht still zu halten…

bfw: … na die regen sich alle künstlich auf…und hör ich hab vertrauen…sowohl…in die österreichische…als auch die italienische…justiz…und der strasser hat g’sagt, daß die von da black box sind und dort eine gewaltakzeptanz hab’n…das’s nur so schaust…und den italienischen kollegen auch…

km: … was…

bfw: … das g’sagt… – und die brauch’n nicht mehr theaterspielen…

km: … naja also und…ich hab denen g’sagt…also eh gleich…da ich wegen den einnahmen nicht früher kommen konnte…ts-ts-ts…ja und…und aber mit der polizei haben die sicher schon was zu tun g’habt…die tun eh net nur halt theaterspielen…halt

bfw: … ja und wie gesagt…ich habe absolutes vertrauen…in die justiz die italienische…der berlusconi…na was sag ich dir…ist ja auch eh kein so dubioser…linker

km: … mmmh….und halt net nur so…theaterspielen…und das hab ich news eh auch gleich g’sagt…also…

bfw: … naja also hör…also schau ma‘ daß ma’…weißt eh…lächeln…gelassen…und beruhigen…und brav weiter…theaterspielen…na damit die justiz unabhängig weiterarbeiten kann…und…und ich hab vollstes vertrauen…vollstes…das sag ich dir…die tun halt net nur theaterspielen…

km: … naja…also…wundern kann ich mich unterdessen allerdings darüber nicht mehr…

3) „VolxTheater“ – Szene 3 Schluss mit lustig Die Karawane „noborder nonation“ fordert die sofortige Freilassung aller Personen die im Zuge der Proteste gegen den G8-Gipfel verhaftet und kriminalisiert wurden. Der italienische Staat sucht nach Sündenböcken für Übergriffe, die von Polizei und Politik begangen wurden. Die Stürmung eines Medienzentrums und die brutale Vorgangsweise in der „Scuola Diaz“, bei der schlafende Personen so sehr geschlagen wurden, daß sie noch immer schwere Verletzungen davontragen, sind nur zwei Beispiele für das äußerst kriminelle Vorgehen der italienischen Behörden. Die Vorwürfe gegen uns als Karawane haben sich als unhaltbar erwiesen. Doch die „Beweise“, die die italienische Justiz gegen andere Personen anwenden will, sind ebenso konstruiert. Schwarze T-Shirts und selbst BHs, Zigarettenfilter und Streichhölzer sollen dafür dienen, das politische und mediale Konstrukt eines sogenannten „Black Block“ aufrecht zu halten. Die verhafteten Personen sind sofort freizulassen und die Verfahren einzustellen. Wir fordern eine Entschädigung und Rehabilitierung aller betroffenen Personen sowie eine lückenlose Aufklärung der Verbrechen der italienischen Politik und der Polizei. PublixTheatreCaravan, 7. 9. 2001

Günther Hopfgartner

 

Die VolxTheaterKarawane ist ab sofort jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 10 – 15 Uhr unter der Tel.Nr. (01) 40 121 55 zu erreichen. Nähere [Informationen|www.no-racism.net/nobordertour] unter www.no-racism.net/nobordertour Kontonummer: 786 538 43, BLZ: 60.000 (PSK), Verwendungszweck: „noborder“

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