Lügen wie gedruckt #119

Motivierende Abschiedszeilen von Lois Sonnleitner   Die Zeitung ruiniert alle Vorstellungskraft: unmittelbar, da sie, die Tatsache mit der Phantasie servierend, dem Empfänger die eigene Leistung erspart; mittelbar, indem sie ihn unempfänglich für die Kunst macht und diese reizlos für ihn, weil sie deren Oberflächenwerte abgenommen hat. (1) … und so könnten wir auch alle weiteren industriellen Print- als Lügenprodukte entlarven und geißeln, dissen und schnurstracks zur Hölle wünschen: den Kurier, die Salzburger Nachrichten, die Kleine Zeitung, das Volksblatt, die Presse, den Standard, das profil, Format & News und wie der ganze Schas im Blätterwald sich halt betitelt; und erst ihre …

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Arsch hoch!

Unter diesem Motto wünscht Bernhard Amann der KUPF das Beste zum 20er!   Seit dem Jahr 1990 habe ich mit Menschen aus der KUPF zu tun. Auf meinen Vorschlag wurde damals Franz Primetzhofer – Vertreter der Kulturplattform Oberösterreich – zum ersten Vorsitzenden der IG-Kultur Österreich gewählt. Nach anfänglich guter Zusammenarbeit hat sich das Verhältnis jedoch merklich abgekühlt. Die Ursachen waren aus meiner Sicht unter anderem fehlende Transparenz und nicht nachvollziehbare personelle Entscheidungen auf Bundesebene. Daher kam es in der Generalversammlung 1994 im Ursulinenhof in Linz zu meiner Gegenkandidatur als Obmann. Schlau wie der Franz war, hat er den Tagesordnungspunkt „Vorstandswahlen“ …

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Das G’riss um den goldenen Topf

Eine kleine, vorweihnachtliche Wunschliste zum KUPF-Innovationstopf   von David Guttner. Mit der Ausschreibung des heurigen KUPF-Innovationstopfs (IT) ist das Dutzend voll. Immer voller wird auch das Feld derer, die auf die beschränkten Mittel des IT’s zur Umsetzung ihrer Projekte zugreifen wollen. Das ist mit ein Grund dafür, dass derzeit im Umfeld der KUPF eine Diskussion stattfindet, die eine Überarbeitung des IT’s thematisiert. Grundsätzliches Die eigentliche Innovation des IT’s ist der IT selbst. Dass über dessen Vergabe ein von der KUPF geladenes, weitgehend autonomes Team von ExpertInnen entscheidet, ist österreichweit nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung. Sich bei dieser Entscheidungsfindung durch die …

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Herzblutstrukturen – 20 Jahre music unlimited in Wels

20 Jahre music unlimited in Wels von Stefan Haslinger Streng subjektivistische Sichtweisen auf, und eine Würdigung des Festivals music unlimited, welches 2006 seine 20. Ausgabe erlebte. In der KUPF Zeitung 118 nahm sich Martin Böhm der Festivalisierung Österreichs an, und stellte die nach ökonomischen Kriterien verwertbaren Festivals jenen gegenüber, die, mit der Triebfeder der Eigeninitiative und Selbstorganisation ausgestattet, nicht nach kommerziellem Verwertungsnutzen streben. Den Fokus legte Martin Böhm dabei auf Festivals, die mit Labels wie Jugendkultur, Rock/Pop etikettierbar sind. Jene Festivals aber, die sich von vornherein der „Ausgrenzung“ verdächtig machen, wurden nicht erwähnt. In den Verdacht der „Ausgrenzung“ kommen diese …

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Man muss ganz schön verrückt sein, 20 Jahre lang Literatur für andere zu veranstalten

Manuela Mittermayer zum 20-jährigen Bestehen des Mitgliedsvereins „Linzer Frühling“.   So heißt es im Vorwort von „Zwischenbilanz 2“, der 2. Anthologie des „Linzer Frühling“. Kurt Mitterndorfer, Mitbegründer und langatmiger Durchhalter gab in einem langen Gespräch Auskunft über Geschichte und Gegenwart der Initiative. Linz, 1986: Eine bunt gemischte und mit Aufbruchstimmung geladene Szene, die sich jahrelang um ein unabhängiges Linzer Kulturhaus bemüht hatte, war frustriert über die Enttäuschung namens „Posthof “. Um die vorhandene Energie nicht zu verlieren, wurde kurzerhand der Linzer Frühling gegründet, der die Szene in allen Kunstsparten (re-)präsentieren wollte. Zunächst heimatlos, erlebte der Linzer Frühling „legendäre Abende“, eine …

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Die Kraft der Solidarität

Die Mitgliedsinitiative „Werkstatt Frieden & Solidarität“ hat einen millionenschweren Konzern zum Einlenken gebracht.   Von Christian Diabl Die Überraschung war groß bei Gerald Oberansmayr, als er von der kärntner Treibacher Industrie AG auf einen 240.000 Euro teuren Widerruf verklagt wurde. In einem „Kommentar der anderen“ für den Standard hatte der Aktivist der „Werkstatt Frieden und Solidarität“ aus einem Gerichtsurteil zitiert und damit die Klage des Metallurgie- und Chemiekonzerns ausgelöst. Hintergrund sind Geschäftsbeziehungen des Unternehmens zu einem gewissen Karl-Heinz Albers, der u.a. von der UNO des illegalen Rohstoffabbaus und der Bürgerkriegsfinanzierung beschuldigt wird. Schauplatz dieser Geschäftstätigkeit ist der Kongo, wo zuletzt …

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Black! Oder Schwarz sehen in Linz!

Das Kooperationsprojekt der Black Community Linz mit Radio FRO 105.0 MHz wird im Rahmen des KUPF Innovationstopf 2006 zum Thema „Provokation“ realisiert.   Das Projekt will versuchen, die öffentliche Provokation, als die Menschen nicht-österreichischer Herkunft wahrgenommen werden, ins Positive zu wenden, die bestimmenden Bilder „des Afrikaners“ durch gezielte mediale Aktionen zu verändern. Die Projektteilnehmenden möchten ein differenziertes, ihren Lebensrealitäten entsprechendes Bild zeigen. In einer Workshopreihe erarbeiteten die Teilnehmenden mit der Künstlerin Grace Marta Latigo Texte und Bilder, die sich mit dem Alltag, mit Problemlagen und Ressourcen von (Austro-) SchwarzafrikanerInnen in Österreich und konkret in Linz auseinandersetzen. Eine Auswahl an Texten …

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No integration: participation!

Eine Unterhaltung zwischen drei maiz-Mitarbeiterinnen hat Galia Baeva niedergeschrieben.   In einer Demokratie, die sich als solche betrachtet, die aber gleichzeitig immer mehr restriktive Gesetze und Bedingungen hervorbringt, die dem Leben der MigrantInnen die Zügel anlegen, hat der Migrantinnenverein maiz in diesem Jahr ein Thema ins Visier genommen, das schon immer präsent und Ziel der Kulturarbeit von maiz war – die Partizipation. In einer Reihe von Ausstellungen, Diskussionen und Workshops stellte maiz Fragen: Gibt es Partizipation heute und ist sie die Basis der Demokratie? In welcher Korrelation stehen die Integration und Partizipation von MigrantInnen? Wo ist sie noch möglich? Wie …

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Strukturelle Gewalt und politischer „Stagnatismus“

  Ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion von Karin Luzia Spiegel Am 25. November wurde mancherorts der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ begangen. Anlass war die Ermordung dreier Bürgerrechtskämpferinnen aus Mittelamerika, die 1960 im Auftrag eines dominikanischen Diktators ermordet wurden. Hinter solch physischer Gewaltanwendung stand damals und steht heute das Phänomen struktureller Gewalt, auf welches ich in Folge – aufgrund ihrer aktuellen sozial-politischen Präsenz – etwas näher eingehen möchte. Die Praxis der strukturellen Gewalt ist eine Erscheinung, die in unterschiedlichen Systemen spezifische Eigendynamik entwickelt. Der Nachweis struktureller Gewalt ist trotz Vorhandensein oft nicht eindeutig sichtbar und durchzieht alle gesellschaftlichen Schichten …

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Ein erster Blick über den Zaun am Feld von Kunst und Kultur

Von Schnittstellen, Grenzziehungen und Durchlässigkeiten berichtet Otto Tremetzberger Die Reihe der Kulturpolitischen Kamingespräche hat sich zum Ziel gesetzt, die Frage nach der Durchlässigkeit von Kunst- und Kultur hin zu anderen gesellschaftlichen Bereichen zu erörtern. Aus vielen und nachvollziehbaren Gründen, die hier alle zu nennen, müssig genug ist, ist zunächst einmal das soziale Feld angesprochen. Zwei Gründe seien besonders hervorgehoben. Erstens: Weil Kunst und Kultur angeblich auch gesellschaftliche Bezüge herstellen können oder sollen. Zweitens: Weil die Welt schlecht ist, der Markt weder öko noch sozial und der allgemeine Druck auf fast alle und jeden wächst, wie die Sorgen und die Arbeitslosigkeit …

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Lieber Franz!

Ein Brief an unseren Herrn Kunststaatssekretär von Mata Hari.   Endlich komm ich dazu, dir zu schreiben, wollt dich eigentlich eh anrufen, aber vielleicht habt ihr im Klub gerade wieder kollektives Schweigeseminar, und da will ich dich nicht unnötig in Versuchung führen. Weißt, ein bisschen erschreckt hast mich schon, wie du nach der Pressekonferenz, ich habe gerade mein Aufnahmegerät eingepackt und du schleichst dich hinterrücks an mich ran und fragst mich um einen Termin!!! „Ja, ja die Zeit kommt sicher, meine kleine Schwester …“ dacht ich wäre dein Motto, wenn es um Frauen im Kunstbetrieb ging, aber nein „da kriegst …

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Kulturarbeit in der Einwanderungsgesellschaft

Vlatka Frketic über die Konferenz Kulturarbeit in der Eiwanderungsgesellschaft.   There’s no such thing as a single-issue struggle, because we don’t live single-issue lives. Audre Lorde Am 3. November fand in Wien die Konferenz Kulturarbeit in der Einwanderungsgesellschaft mit dem Schwerpunkt „Antirassistische Interventionen und Strategien“ statt. Veranstaltet wurde die Konferenz von fields of TRANSFER, einer Arbeitseinheit der IG Kultur Österreich im Rahmen der Equal Partnerschaft „work in process“. Als Auftaktveranstaltung fand am Vorabend der Konferenz eine Podiumsdiskussion im Depot/Wien statt. Der Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha, Baruch Wolski vom Kulturverein Kanafani und Marty Huber, Öffentlichkeitssprecherin der IG Kultur Österreich diskutierten über …

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Förderpolitiken!

Stefan Haslinger im Gespräch mit Josef Ecker, Alois Fischer und Harald Schmutzhard.   Ein Gespräch mit Mag. Josef Ecker (Landeskulturdirektion), Alois Fischer (Jazzatelier Ulrichsberg) und Harald Schmutzhard (Social Impact) zu Fragen der Fördervergabe, Transparenz und zu dem Gefühl dass die Politik doch immer mitmischt. KUPF: In den letzten Jahren wurde verstärkt von einem Wandel im kulturellen Feld gesprochen. Das Aufbrechen von Grenzen der Kulturarbeit hin zu anderen Bereichen wie Soziales, Migration, aber auch die “Vermischung” von Kunst und Kultur. Herr Mag Ecker, sie sind seit mehr als 15 Jahren in der Kulturverwaltung tätig. Wie haben sie diesen angesprochenen Wandel wahrgenommen? …

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Langweilige (Beziehungs-)Kisten

Tipps gegen langweilige Tagespolitik hat Andi Wahl für Sie.   Simon (8) isst für sein Leben gern Käsekrainer mit Pommes Frites und viel Ketchup. Wenn seine Mutter zu Mittag nicht nach Hause kommt, mache ich ihm manchmal sein Leibgericht. Damit handle ich mir zwar Kritik ein, weil ich das Kind nicht richtig ernähre, aber das wird erst Abends sein. Also aus der Perspektive des späten Vormittags, wenn die Kochentscheidung endlich getroffen werden muss, erst in einer ohnehin immer ungewisser werdenden Zukunft. Zuerst ist einmal wichtig, dass ich dieses Essen innerhalb von 20 Minuten auf die Teller klatschen kann, und dass …

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