EDITORIAL #83

Eine Organisation wie die KUPF hat immer wieder auch Entscheidungen zu treffen, mit denen sie Weichen in die Zukunft stellt. Seit Sommer dieses Jahres befindet sich der Dachverband der oö. Kulturinitiativen allerdings in einem ganz besonderen Prozess. Organisationsentwicklung ist angesagt, und dabei geht es tatsächlich um ganz elementare Fragen: Was ist aus der KUPF geworden? Wohin soll sie sich bewegen? Welche Struktur muss zur Erreichung dieser Ziele geschaffen werden? von Martin Wassermair Doch auch Personen treffen Entscheidungen. Nach nunmehr vier Jahren engagierter Arbeit für die Mitglieder und alle Ratsuchenden im kulturellen Feld beendet Sylvia Amann mit Ende Oktober ihre Tätigkeit …

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Splitter & Termine

Interessantes und Wissenswertes aus ganz OÖ   15 Jahre GUGG -Braunau Und wiederum mehren sich die Jubiläen unser Mitgliedsvereine. Das GUGG-Braunau feiert, ebenso wie Kino Ebensee ihr 15-jähriges Jubiläum mit einem fulminanten Fest. Es wurde eigens eine Chronik für das Jubiläum erstellt, in der die Fülle und Qualität dessen was in den letzten 15 Jahren produziert und präsentiert wurde nachzulesen ist. Die internationalen Acts, die Alois Mandl nach wie vor an Land zieht, sind ja immer wieder bemerkenswert. Für beste Stimmung wird „Dr. Feelgood“ sorgen, die „heisseste Rhythm & Blues Band auf diesem Planeten“. Also hingehen und abtanzen. 22. Oktober …

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Miss Ehrenamt – oder: Müssen Frauen immer besser sein?

oder: Müssen Frauen immer besser sein?   von Herta Gurtner Jetzt, fast ein halbes Jahr nach der frauen.kultur.woche Ô99 Resümee über diese zu ziehen ist nicht einfach, obwohl die Daten und Fakten für sich sprechen: Vom 18. – 25. März Ô99 fanden 47 Einzelveranstaltungen mit 110 Künstlerinnen an 20 verschiedenen Orten statt, das heisst also ein voller Erfolg für die Veranstalterinnen und den Verein FIFTITU %. Unser Ziel: die unsichtbare Arbeit der Frauen in Kulturinitiativen in den Vordergrund zu rücken und gleichzeitig auch den Künstlerinnen ein Podium zu bieten, wurde in diesen 2 Wochen erreicht. Und kaum konnten die verantwortlichen …

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Und wiederum Postenschacher im Posthof

Die letzte Peinlichkeit um die Bestellung einer Nachfolge für den Leiter der Abteilung Tanz und Theater im Posthof, Dr. Christian Strasser, ist kaum verjährt, leistet sich die Stadt Linz wieder zumindest eine Rechtswidrigkeit bei der Bestellung des neuen Nachfolgers.   von Thomas Hinterberger Ich rufe kurz in Erinnerung – Dr. Christian Strasser wird in das Team des neu aufzubauenden Ars Electronica Centers berufen. In der Zwischenzeit wird in einem anstrengenden Ausleseverfahren sein Nachfolger gekürt: Ferry Öllinger. Doch ehe man sichÕs versah, noch vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Neuen, saß der Alte Chef wieder in seinem Sessel. Sein Abschied war nur …

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Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, …

Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, wenn es um Führungspositionen geht?   von Ingrid Nikolay-Leitner Eine Findungskommission suchte dieser Tage einen Nachfolger für Gerard Mortier als Intendant der Salzburger Festspiele, den laut ‚profil‘ „wohl attraktivsten Job im europäischen Kulturbetrieb“ (Nr.32/1999). Die Findungskommission bestand aus vier Männern. In der medialen Diskussion fand es niemand notwendig, die Suche – sprachlich oder tatsächlich – über die Grenzen eines Geschlechts hinaus auszudehnen. Niemandem ist dabei etwas aufgefallen. Auf Nachfrage würde wohl mittlerweile jeder Mann in jeder Findungskommission der Welt beteuern, daß selbstverständlich auch eine Frau für die Position in Frage käme, wenn sie eine …

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Jobs in Sicht

Kulturinitiativen und Unternehmertum   von Karin Wolf & Georg Galambfalvy Der Kultursektor entwickelt sich zunehmend zu einem eigenen Wirtschaftsbereich, in den es sich zu investieren lohnt und in dem auch finanzielle Gewinne möglich sind. Damit ist unternehmerisches Denken und Handeln vor allem bei Kulturinitiativen angesagt. Die Qualität der Arbeit von Kulturinitiativen wird nicht mehr nach ihrem kulturellen Anspruch alleine, sondern immer mehr nach ihrer Effizienz und Umwegrentabiltität beurteilt. Controlling und Marketing, Strategien aus der Wirtschaft, stellen Anforderungen an die MitarbeiterInnen von Kulturinitiativen, auf die sie nicht vorbereitet sind. Kulturinitiativen, die sich mit einem Überdenken ihrer bisherigen Arbeitsstrukturen konfrontiert sehen, stehen …

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Enger, weniger, sicher

Eine KünstlerInnensozialversicherung für das 19. Jahrhundert „Die Titulierung „Künstler“ ist eine Beleidigung“ George Grosz/John Heartfield, 1919/20 von Gerald Raunig Es scheint, als hätte die alte Pointe der Dadaisten am Ende des Jahrhunderts zum ersten Mal wirklich breite Bedeutung bekommen. Sich KünstlerIn zu nennen, ist nämlich derzeit gar nicht hip. Zwei auseinanderstrebende Bewegungen schwindeln sich ganz entschieden am bedeutungsschwangeren Klang des Wortes „Künstler“ vorbei: Einerseits nimmt die Genauigkeit und Ausdifferenzierung der Beschreibung des jeweiligen Treibens als InterventionistIn, LuftgitarristIn, RadiofeaturemacherIn, LightdesignerIn, DJ, NetztechnikerIn, BodyperformerIn BiosignalmusikerIn, etc. rasant zu; andererseits ist eine zunehmende Diffusion dessen, was unter Kunst verstanden wird, wahrzunehmen, wenn wissenschaftliche …

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Kulturarbeit, Partizipation und trotzdem „ned verhungern“

Kritische Anmerkungen zur aktuellen Debatte um Existenzgeld und Grundeinkommen   von Andrea Mayer-Edoloeyi Mittlerweile wird auch in der freien Kulturszene über Existenzgeld, Grundeinkommen und Basislohn nachgedacht. Im Rahmen des ÔFestivals der RegionenÕ-Projektes „Glasfieber“ diskutierten Stadtwerkstatt und Praerie, die neue Linzer Stadtzeitung (ein vom KUPF-Innovationstopf gefördertes Projekt), dieses Thema sehr kontrovers. Warum gibt es plötzlich in der freien Kulturszene soviel Interesse an diesen Thema? Neoliberale Umgestaltung der Gesellschaft Die Konvergenzkriterien des Vertrages von Maastricht schränken den Spielraum der Nationalstaaten ein, Mittel in Sozial- und Beschäftigungspolitik zu investieren: Belastungspakete auf dem Rücken der sozial Schwachen folgten. Der politische Mainstream entwickelt sich immer …

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Unverzichtbar – Unbezahlbar

Werner Bachstein analysiert die öffentliche Meinung zum Ehrenamt   von Werner Bachstein Das Ehrenamt in der öffentlichen Meinung Unverzichtbar – unbezahlbar, aber… In unserer Gesellschaft werden viele wichtige Leistungen ohne unmittelbare Gegenleistung erbracht. Zu arbeiten, ohne dafür bezahlt zu werden, ist nicht nur ein häufiges, sondern auch ein unverzichtbares Phänomen in unserer Gesellschaft. Der moderne Wohlfahrtsstaat wäre ohne unentgeltlich bereitgestellte Ressourcen verloren. Weder könnten die großen Wohlfahrtsträger ihr Leistungsangebot ohne ehrenamtliches Engagement von Menschen (gerade in Zeiten von „Sparpaketen“) aufrechterhalten, noch könnten alle Leistungen, die z.B. noch immer im Bereich der Nachbarschaftshilfe (vor allem Pflegeleistungen) erbracht werden, vom Staat oder …

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Kultur und Beschäftigung

Der leidige Aufruf zur Arbeit   Wie sieht es aus in den Kulturstätten mit bezahlter Arbeit? Die Antwort ist relativ einfach. Jene, die auf Kommerz machen, ihr „Produkt“ verkaufen können, haben die nötigen Mittel für angemessene Personal- und Personalnebenkosten. Die freien, nichtkommerziellen Kulturbetriebe hingegen sind gezwungen, menschliche Arbeitskraft in Ehrenamt mit zeitweisen Projekthonoraren bei Laune zu halten. von Ulrike Stieger Fraglich an dieser Situation ist, ob die Misere in Sachen bezahlter Kulturarbeit auf ureigenste Prämissen der freien Kulturarbeit zurückzuführen ist oder ob es sich dabei bis dato um eine unzulängliche politische Berücksichtigung der Beschäftigungsdimension des kulturellen Sektors handelt. Erste Impulse, …

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Kurs auf Bourdieu und Spitzensport

Ein Kommentar zu zweieinhalb Jahren „Chefsache“ Kunst.   von Martin Wassermair Ausgerechnet der Bundespräsident stahl dem Kunstkanzler bei der Eröffnung der Festspiele die Show. Mit der diesjährigen Anrufung des Hugo von Hoffmannsthal blies Klestil der Intendanz in Salzburg gehörig den Marsch in die Vergangenheit zurück. Viktor Klima hielt seinerseits mit Pierre Bourdieu dagegen. Doch die Chefsache verhallte ungehört. Kein Wunder, denn deren Eignung lässt ohnehin bis heute auf sich warten. „Wir müssen vom Staat die Mittel fordern, die die Freiheit gegenüber wirtschaftlichen, aber auch politischen Mächten, das heißt gegenüber dem Staat selbst, garantieren.“ Niemand weiß, woher er es plötzlich weiß, …

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Netzwerk

Innovationstopf 2000 – Ausschreibung Einreichfrist: 19. Jänner 2000 – keine EInreichungen mehr möglich!   Die öffentlicheJury-Sitzung zum 2000er-Innovationstopf „Netzwerke“ findet am 22. 02. 2000 ab 10 Uhr im Kunstraum Goethestraß (Goethestraße 22, 4020 Linz) statt. Über die Entscheidung werden SIe in Kürze hier erfahren. Die KUPF OÖ schreibt den 2000er Innovationstopf aus Netzwerke Allenortes ist heute von Netzwerken die Rede, und Begriffe wie Wold-Wide-Web und Networking haben längst Eingang in den neudeutschen Sprachgebrauch gefunden. Kaum ein Bereich im öffentlichen Leben der nicht versucht in seiner Selbstdarstellung das Wort Netzwerk einzubauen, suggeriert es doch Kreativität, Offenheit, Flexibilität und Bündelung verstreuter (autonom …

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