Über Kommunikationslosigkeit!

Öffentliche Wahrnehmung und Kommunikation liegen im Argen, befindet Stefan Haslinger.   Ein paar Gedanken, veranlasst durch ein paar Ereignisse! Über Kommunikation wird viel gesprochen. Wer mit wem welche Sachverhalte, Anliegen, in welcher Weise kommunizieren sollte. Kommunikationsverknappung im Zeitalter der elektronischen Übermittlung von Botschaften ist prädestiniert für das Sommerloch. Simple Botschaften wurden uns von KommunikationsstrategInnen auf Wahlplakaten die letzten Monate um die Augen gehaut. Nach Watzlawick kann man nicht nicht kommunizieren. Umso interessanter ist es, dass es doch versucht wird, und dafür aber ganze Stabsstellen für Öffentlichkeitsarbeit und PR eingesetzt werden. Wovon die Rede ist? Von mehrerlei! Einmal davon, was uns …

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Dazu „fehlt“ eine krisenhafte Situation!

Gunther Trübswasser, Kultursprecher der Grünen, über das Kulturleitbild OÖ und wie er Kulturpolitik versteht. Im Interview mit Stefan Haslinger.   KUPF: Der „öffentliche“ Prozess zum Kulturleitbild ist abgeschlossen. Jetzt ist der Kulturausschuss des Landes am Wort. Wie siehst du rückblickend den Prozess zur Erstellung des Kulturleitbildes? Gunther Trübswasser: Mir war wichtig, dass die Diskussion offen geführt wird. Die beste Variante wäre gewesen, ein prozessbegleitendes externes Institut einzuladen, das das ähnlich wie beim Integrationsleitbild durchführt, also das Leitbild partizipativ erarbeiten zu lassen. Die zweitbeste Variante ist die gewählte, dass die Kulturdirektion einen Rohentwurf herausgibt, der dann überarbeitet, ergänzt, und diskutiert wird. …

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Armutsfalle Kunst!

Die Katze ist aus dem Sack! Die monatelang unter Verschluss gehaltene Studie des BMUKK zur sozialen Lage der KünstlerInnen bestätigt: Kunst rentiert sich nicht – jedenfalls nicht wirtschaftftlich für die meisten, die sie schaffffen. Von Daniela Koweindl.   Auf 12.400 Euro beläuft sich das so genannte jährliche Äquivalenzeinkommen von KünstlerInnen. Damit ist die Armutsgefährdungsquote von Kunstschaffenden dreimal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung und fünfmal so hoch wie jene der Erwerbstätigen in Österreich. Dazu kommt: das Gesamteinkommen von Künstlerinnen ist im Schnitt um 30% niedriger als jenes von Künstlern (und entspricht der geschlechtsspezifischen Einkommensdifferenz in der Gesamtbevölkerung). Die Einkommensdifferenz aus …

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Liebe Vaupe!

Doppelagentin Mata Hari träumt schlecht und teilt uns das mit.   Ich hatte einen Traum – einen Albtraum. Der Molterer Wille war Kulturkanzler und die Schotter Mitzi war in ihrem Polizey-Minsterium als Staatssekretärin zuständig für Kulturdelikte. Und sie, wie immer gnadenlos, jagt mich zwischen den Schotterbergen hinterm Niederndorf, weil ich zu meinen wöchentlichen 10 Peitschenhieben für den Austritt aus der Katholischen Kirche nicht angetreten bin. Das hat sie so verärgert, dass sie mir noch gleich ein paar weitere Kulturdelikte an den Hals bindet, wie früher den Mühlstein um manch armen Untertanen. Mit spitzer Stimme ruft sie mir ihre Anklage hinter …

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Von der Schuhfabrik zur Kulturfabrik

Über Bewegung im Häuserkampf in Vorchdorf berichtet Richard Baldinger.   Die Entwicklung der Vorchdorfer Kitzmantelfabrik zu einem offenen Kulturhaus. Wie kommt man eigentlich zu einem offenen Kulturhaus? Eine Frage, viele Antwortmöglichkeiten. In Vorchdorf würde man diese Frage ungefähr so beantworten: „Nun ja, man nehme eine handvoll engagierter und visionärer Menschen, die das Potential einer stillgelegten Fabrik erkennen, belebe und besetze es mit regelmäßigen Veranstaltungen, einem Jugendzentrum sowie einem Bandproberaum. Das ganze vermengt man schließlich noch mit Hartnäckigkeit und viel Geduld, um jahrelange Überzeugungsarbeit bei der Gemeindepolitik leisten zu können“. So oder so ähnlich geschehen in Vorchdorf. Das Objekt der Begierde …

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Kaiserrock und Lederhose

Martin Wassermair war auf Schloss Orth, der dortige Teil der Landesaustellung hat ihm nicht so gut gefallen.   Mit der Landesausstellung 2008 verliert Oberösterreich nicht allzu viele Worte. Nach Auffassung des Regionalmarketings spricht das „Salzkammergut“ als Dachmarke für sich selbst. Als Erzählung von einem Wunderland, in dem Tradition und Eintracht Jahrhunderte überdauern – und bei deren Inszenierung vor allem Geld keine Rolle spielt. Ein Augenschein der Sprachlosigkeit im Schloss Orth. „Brot und Salz, Gott erhalt’s.“ Schon der Eingangsbereich vermerkt sehr deutlich, dass für das Dasein auf Erden eine himmlische Ordnung anzurufen ist. Einer mehr diesseitigen Ordnung sei es gedankt, dass …

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Kulturquartier Tabakwerke

Wenn die Tabakwerke 2010 leer stehen werden, bietet sich der Stadt Linz die Chance, ihrem Etikett der Kulturstadt dauerhaft gerecht zu werden. Von Thomas Diesenreiter.   Im April dieses Jahres wurde publik, dass die Stadt Linz das Areal der Austria-Tabakwerke erwerben möchte, welche Ende 2009 ihre Pforten in Linz schließen werden. Anlass genug, sich Gedanken über die Nutzung des 80.000m² großen Industriegebäudes zu machen, welche sich in einem ersten Konzeptpapier manifestierten. Mit dieser Diskussionsgrundlage wurde nun versucht, eine möglichst breite Basis an UnterstützerInnen und Unterstützern aufzubauen, denn mittlerweile war klar, dass auch die Stadt Linz ähnliche Pläne hegte. Doch unser …

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Kleine Kinos mit großen Ideen

Über den Verein Kinokultur und seine Anliegen weiß Sylvia Nagl Bescheid.   Das Netzwerken steht bei den Kinos in Oberösterreich schon längere Zeit hoch im Kurs: offene Vernetzungstreffen, gemeinsame Projekte, gegenseitige Hilfestellung und informeller Austausch. Mit dem Schrumpfen der traditionellen Kinolandschaft sind die verbleibenden BetreiberInnen näher zusammengerückt, um gegen die große Konkurrenz der Kinoketten bestehen zu können. Es ist eine einmalige Entwicklung, die sich hier vollzieht. Ihren bisher letzten Ausdruck hat sie in der Gründung des gemeinsamen Vereins „Kinokultur“ gefunden, in dem 12 Kinos als Gründungsmitglieder vertreten sind (Cinematograph Linz, Moviemento&City- Kino Linz, Lichtspiele Katsdorf, Filmszene Ottensheim, Stadtkino Grein, Kino …

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Unprofessionell mit Vollkasko

Inge Proyer und Udo Danielcyk berichten ihrem Onkel Hans über den Umgang mit Projekten im Rahmen der Kulturhauptstadt.   Lieber Onkel Hans, wir hatten Dir doch vom Projekt „Linz in Torten“ (LIT) erzählt, das wir für den Verein „maiz – autonomes Zentrum von & für Migrantinnen“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Linz ’09 (L’09) durchführen sollten. Jetzt müssen wir Dir aber leider über die Absage des Projekts durch maiz und deren Hintergründe berichten. Kurz zur Erinnerung: Im Rahmen von LIT wollte maiz von MigrantInnen verfremdete Rezepte der Linzer Torte entwickeln, also mit anderen Mehl- und/oder Marmeladensorten und Gewürzen, und dann produzieren …

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Sie ist weg!

Die Redaktions ohrfeigt sich selbst, ob ihres tendenziellen Unvermögens. Sie werden es vielleicht nicht wissen, aber die KUPF Zeitung ist jetzt nicht so ein basisdemokratisches Gebilde wie es vielleicht nach Außen hin den Anschein erwecken mag. Natürlich steckt da eine Redaktion dahinter, die sich pro Ausgabe mindestens zwei Mal persönlich trifft und zudem mittels modernster Kommunikationstechnologien (Mobiltelefonie, elektronische Mailinglisten, Büroklatsch) im permanenten Ideenaustausch steht. Natürlich werden jedes Mal Ideen gewälzt, Themen gefunden, AutorInnen gesucht, Köpfe zerbrochen (nicht wirklich, nur metaphorisch), Texte verworfen, Comics gezeichnet, Anzeigen gekeilt, Artikel aus den Fingern gezuzelt und überhaupt kleine Wunder vollbracht. Ehrenamtlich noch dazu. Oder …

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Die Erfüllung großer Erwartungen

Anita Hofer begibt sich in Niederungen und lässt Martin Lorenz erstehen.   Erschrocken dreht er sich um und verschüttet fast seinen Aperol. Gerade hat er sich dasselbe gefragt. „Und, ist die Stadt noch dieselbe wie vor 6 Jahren?“ Lächelnd kommt die Studentin der Integrativen Kommunikationswissenschaften auf ihn zu und nimmt einen Schwall der lauten, stickigen Festluft von drinnen auf den Balkon mit. 2015 – damals hat er diese Zahl einfach wegen ihrer Schönheit auserkoren, obwohl, 2017 wär eigentlich schöner gewesen, das ist wenigstens eine Primzahl und hätte ganz andere Assoziationen ausgelöst als diesen direkten Konnex zum Wahljahr – aber wer …

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Zeitbasar – eine migrantisch-feministische Praxis in process

Luzenir Caixeta über die Möglichkeiten, Handlungsfähigkeiten wieder zu erobern.   „Viel zu tun? Keine Zeit für ‚Wichtigeres’? Wie wäre es, wenn du mehr Zeit für das hättest, was du gerne machst? Und wenn jemand anderer einige deiner Aufgaben für dich erledigen würde? Das ist tatsächlich möglich mit Zeitbasar!“ Während sich der zeitgenössische Kapitalismus im europäischen Territorium durch ein neues Diagramm von Ausbeutung und Herrschaft definiert, das eine Neubestimmung der Arbeits- und Lebensformen ins Zentrum der Produktionsverhältnisse stellt und Frauen/ Migrantinnen immer mehr in die Prekarität schiebt, sind Migrantinnen aktiv auf der Suche nach Alternativen. Die Prekarisierung der Existenz, die kein …

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Feuertaufe

Klemens Pilsl interviewt die Akademie Kulturarbeit der KUPFakademie.

Simone de Beauvoir

Zum 100sten Geburtstag der großen Beauvoir bietet Sigrid Lamberg einen kleinen Überblick über Ihr Werk.   Nein, liebe LeserIn, ich werde mich nicht im Voraus dafür entschuldigen, dass ich Sie mit bereits Bekanntem konfrontiere. Runde Geburts- bzw. Todestage werden gerne von der schreibenden Zunft zum Anlass genommen, um auf das gesellschaftliche, kulturelle oder politische Wirken der Person zu verweisen. Dabei wird die Biographie durchstöbert, um eventuell noch unbekannte Facettchen zu entdecken und damit „Sensationsjournalismus“ zu betreiben. Trotz all dieser berechtigten Bedenken sollte jener Figur, deren Geburtstag sich 2008 zum 100. Mal jährt, auch im vorliegenden Blatt den ihr zustehenden Platz …

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Die Idee der Kulturhauptstadt Europas

Dieses Buch hat Tanja Brandmayr für Sie gelesen.   Der Kulturhauptstadtidee wird „im Zuge der stürmisch-hektischen Vorbereitungsarbeiten kaum Aufmerksamkeit geschenkt“, heißt es in der Einleitung zum Buch – und Herausgeber Jürgen Mittag meint damit folgendes: Jedes Jahr und bei jeder Kulturhauptstadt ist angesichts des starken Interesses an der Programmausgestaltung eine begrenzte Auseinandersetzung mit Intentionen und Geschichte des Kulturhauptstadtkonzepts selbst festzustellen. Was aber vermehrt Sinn machen würde, denn Kulturhauptstadt kommt selten voraussetzungslos daher. Während eine Funktionalität von Kultur zu Beginn noch neu war, scheint sie nun mit voller Wucht des gesellschaftlichen Kitts einer Identitätssuche daherzukommen, durchaus nicht entkoppelt von Strukturproblemen der …

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