Was bringt’s?

Kulturelle Nahversorgung ist eine der herausragendsten Leistungen regionaler Kulturinitiativen und natürlich ein wichtiges Thema in der KUPF-Arbeit. Doch ländliche Initiativen sehen sich oft den Begehrlichkeiten und dem Rechtfertigungsdruck der Tourismuswirtschaft ausgesetzt. Dabei könnte es doch auch genau umgekehrt sein, meint Martin Fritz. Tourismus und kulturelle Nahversorgung. Logische Allianz oder Gegensatz? «Wie viele Nächtigungen bringt das?», war die erste Frage des Bürgermeisters von Windischgarsten nach der Präsentation der Idee, einen zentralen Platz für die Dauer des Festival der Regionen 2007 mit einer etwas brachialen «Betonskulptur» zu belegen.Ich bin immer noch zufrieden damit, mit «Nicht viele!» geantwortet zu haben, um das Festival …

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Politik versus Moral

Das Positionspapier der IG Kultur zum Politischen Antirassismus stellen Gabi Gerbasits und Stefan Haslinger vor.   „Gerade weil Rassismus nicht nur bei den Unzufriedenen im Gemeindebau oder in den Randbereichen der Ballungszentren anzutreffen ist, sondern als Kennzeichen eines Systems aus Politik, Verwaltung und Medien aufgezeigt werden muss, richtet sich die IG Kultur Österreich vor allem auch an die Kulturpolitik und Kulturadministration“, schrieben Rubia Salgado und Martin Wassermair in den Kulturrissen 0403. Damit ist einerseits schon viel gesagt bzw. erklärt, andererseits wirft es trotzdem die Frage auf, welchen Stellenwert antirassistische Arbeit als Teilbereich der Kulturarbeit einnimmt. Die sich selbst – vor …

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Grenzen sichern

#metoo – Und jetzt? Was die Institutionen von der Freien Szene lernen können. Von Nicole Schöndorfer.

Vorstand und Team KUPF 2017.jpg

Neue Mitglieder: Die KUPF wächst weiter!

Zwölf neue Mitglieder und Vorstände für die Kulturplattform OÖ. Seit 1986 vertritt die KUPF die Interessen der Kulturinitiativen in der freien Szene Oberösterreichs. 2017 hat sie sich einmal mehr neu erfunden und verjüngt: Neue Vorstände erweitern das Profil und neue Mitglieder verleihen der Interessenvertretung eine starke Legitimationskraft gegenüber der Politik. Mit 151 Mitgliedern erreicht die KUPF einen neuen Höchststand.

MIRIAM – Von Wegstrecken bis Summerau96

Katja Hallerim Gespräch mit dem Mitgliedsverein Miriam.   Es hatten sich einmal zwei gefunden: Manuela Mittermayer und Erich Klinger. Nein, kein Märchen soll hier erzählt, sondern ein Verein portraitiert werden, der seit 2005 Mitglied der KUPF ist und den Namen „Miriam“ trägt, die aramäische Form von Maria. Hier allerdings erschließt sich der Name aus „Meinungsvielfalt und Information über Radio und Internet in alternativen Medien’“. Ihr beschäftigt euch mit alternativen Medien und macht auf Radio FRO 105.0 MHz Sendungen. MM: „Wir haben den Verein 2003 gemeinsam gegründet. Der Schwerpunkt liegt in der Radioarbeit, weil das eine Zugangsform ist, die kaum etwas …

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Gnackwatsch’n #144

Na da haben sie es mal wieder geschafft. Kaum passt frau nicht wie eine Haftlmacherin auf, dass kein Blödsinn passiert, ist es schon wieder passiert. Ich schreibe vom „Baby“ unseres Landeshauptmanns, dem Musiktheater. Kurz vor der Eröffnung wird noch schnell die „Kunst am Bau“ präsentiert. Kunstwerke, die dem neuen, innovativen und zukunftsweisenden Projekt zusätzlich Stil verleihen sollen. Im Pressetext heißt es gar, im Musiktheater spiegelt sich das „Selbstbild Oberösterreichs als Kulturland“ – ja danke auch für so ein Selbstbild, das könnt ihr euch aber in die Haare schmieren! Warum ich mich so aufreg? Bei „Kunst am Bau“ geht es ja …

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Graz 2003 Resumée

Was vom Kulturhauptstadtjahr übrig blieb. Anita Hofer zieht Resumée über das Grazer Kulturhauptstadtjahr   Markanter Farbwechsel. In einer Nacht Ende November verschwand die 2003 die Innenstadt beherrschende grün-blaue Fröhlichkeit fast zur Gänze – mit Ausnahme der Hinweisschilder für die Geldautomaten – zugunsten eines rosa-weiss-gelben Glitzerspieles. Anbruch des nächsten Ereignisses, genannt „Zeit der Stille“, das für Handel und Gewerbe mindestens so wichtig ist, wie das Ereignis „Kulturhauptstadt“, zumal es jedes Jahr stattfindet und immer ein Garant für die Hebung des Jahresumsatzes ist. Doch was die Tourismusbranche mit ihren beeindruckenden Plus-Zahlen 2003 geschafft hat, ist wohl nicht zu überbieten und führt uns …

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Soziokultur-Förderung in Deutschland im Blickpunkt

Wie findet die Förderung der Soziokultur durch die deutschen Länder statt? Eine Rezension von Andrea Mayer-Edoloeyi   Wie findet die Förderung der Soziokultur durch die deutschen Länder statt? Wir sollen zukunftsfähige Stukturen einer solchen Förderung aussehen? Diesen zwei Fragen widmet sich das von bundesdeutschen Kulturvernetzungen herausgegebene Buch. Die Länderportraits – immer aus Sicht der Politik/Verwaltung und Sicht der Interessensvertretung – geben einen guten Überblick über die Unterschiedlichkeit von Soziokultur-Förderung in verschiedenen Regionen: von nichts bis sehr gut entwickelte Strukturen. Für den/die österreichische/n LeserIn ist vermutlich der einleitende Teil mit grundsätzlichen Texten und einer Zusammenfassung einer empirischen Studie der Bundesvereinigung Soziokultureller …

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Space for radical openness

Radikale Neucodierungen oder althergebrachte Wiederholungen? Einladung zum zweiten kulturpolitischen Kamingespräch.   von Andrea Mayer-Edoloeyi „Space for radical openness“ lautet der Titel des diesjährigen KUPF-Innovationstopfes, der sich zum Ziel setzt, das kritische Potential von Kunst- und Kulturschaffenden für die Auseinandersetzung mit sozialen, kulturellen und geografischen Räumen für gesellschafts- und kulturpolitische Aktionismen und Utopien zu unterstützen. Im Rahmen des zweiten kulturpolitischen Kamingespräches diskutieren KUPF und Kunstraum Goethestraße mit ExpertInnen dieses Thema. Zwei VertreterInnen der freien Kulturszene analysieren und reflektieren die Besetzung, Nutzung, Codierung und Umcodierung realer und virtueller Räume. Hito Steyrl ist Filmemacherin und Autorin. Sie siedelt ihre künstlerischen Projekte in politisch …

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KUPF 2004

Schwerpunkte des KUPF-Arbeitsprogrammes 2004 präsentiert Udo Danielczyk   Die Landtagswahlen ‘03 sind überstanden, die ersten 100 Tage der schwarz-grünen Landesregierung ebenso. Große Veränderungen – in kulturpolitischer Hinsicht – sind bis jetzt nicht zu bemerken, allerdings beeinflusste die neue politische Situation und das schwarz-grüne Regierungsübereinkommen (siehe KUPF-Zeitung Nr. 104) doch die Schwerpunktsetzung der KUPF für 2004. Mittelfristig abgesichert … Eine alte Forderung greift die KUPF wieder auf: nämlich die Forderung nach verbindlichen mehrjährigen Förderungszusagen durch das Land OÖ. Schon in den späten 90ern arbeitete die KUPF intensiv an diesem Punkt, konnte jedoch nicht mehr als unverbindliche Zusagen seitens des Landeskulturreferenten erreichen. …

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Offenheit und Mut

…fordert die KUPF bei der Entscheidung über den Neubau des Linzer Musiktheaters. Einerseits gibt es die grundsätzliche Zustimmung zur Erweiterung der kulturellen Vielfalt in Oberösterreich, andererseits die Befürchtung, dass ein derart kostspieliges Projekt sowohl was die Errichtung als auch den laufenden Betrieb des Theaters betrifft, zu Lasten der freien Szene, zum Nachteil alternativer Zeitkultur gehen könnte und damit die infrastrukturelle und finanzielle Diskrepanz zwischen „Hochkultur“ und alternativer Kulturarbeit noch verschärfen würde1. Der Standpunkt der KUPF zum Musiktheater ist daher wohl am ehesten mit einem vorsichtigen „Ja“, begleitet von einem lauten und deutlichen „Aber“ zu beschreiben2. Grundsätze … Wenn das Musiktheater …

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Crisis? What Crisis?

Ein Supertramp-Album wirft die selben Fragen auf wie die aktuelle Kulturpolitik, meint Stefan Haslinger.   Schon gehört? In Zeiten der Krise bleibt alles anders. Die Krise hat sich zum Erklärungsbegriff Nr. 1 für alles etabliert. Die Krise ist unser täglich Brot. Im Kulturbereich in Österreich war die Krise bis jetzt nicht sehr präsent, einmal abgesehen davon, dass für die Absage des Projekts »Der heilige Berg« bei Linz 2009 sie auch die dankbare Erklärung lieferte. Aber im Gegensatz zu Deutschland, wo sich der Deutsche Kulturrat schon Anfang des Jahres Gedanken über ein Konjunkturpaket für die Kultur machte, war die Krise bislang …

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Innovationstopf 2000

60:20:15 (2) oder: Aufgefangen im Netz. Persönliche Gedankennetze zur Jury-Sitzung des KUPF-Innovationstopfes 2000 im Kunst Raum Goethestraße   von Maren Richter Zum fünften Mal wurde der Kupf-Innovationstopf ausgeschrieben: Das jährliche Angebot der KUPF, Ideen und Konzepte zu fördern, die durch das übliche Fördernetz fallen, die kritisches Potential enthalten, die längerfristige Kulturarbeit intendieren. Der diesjährige KUPF-Innovationstopf 2000 stand unter dem Motto „den Begriff Netzwerk zu entzaubern und den Informations-, Güter-, Dienstleistungs- oder Menschentransfer, der über Netzwerke geschieht, zu entmystifizieren.“ Netze, Netzwerke, Vernetzungen jeder Art konnten eingereicht werden. „Zentral kann dabei sein, welche Formen von Kommunikation in welchen unterschiedlichen Kanälen zwischen wem …

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FAQ zur Kampagne „Fair Pay“ (2011)

WARUM EINE KAMPAGNE?
Kulturarbeit ist Arbeit. Soviel ist sicher. Zumindest für die, die tagtäglich im Feld der freien, autonomen Kulturarbeit tätig sind. Für viele andere ist Kulturarbeit vor allem einmal Lustgewinn, Selbstverwirklichung und Freizeitvergnügen, um nur einige Schlagworte zu bemühen.

 

Kultur Raum Besetzen!

Erika Doucette über Amsterdam mit ihrer berühmt berüchtigten Hausbesetzterinnen-Szene.

Blitzlichter zivilgesellschaftlichen Widerstandes

Die Aktivitäten gegen die Schwarz-Blaue Regierung in Oberösterreich   von Andrea Mayer-Edoloeyi Widerstand ist Vielfalt Ð das ist charakteristisch für alle Aktivitäten gegen Schwarz-Blau. Kulturiniativen spielen in der Entwicklung zivilgesellschaftlichen Widerstands aber auch realer gesellschaftlicher Alternativen eine wichtige Rolle. Die Protestbewegung ist durch neue kreative Formen gekennzeichnet ebenso wie durch eine aktive Partizipation vieler unterschiedlicher Menschen. Oberösterreichische Kulturiniativen nehmen ihre demokratiepolitische Rolle wieder verstärkt wahr Ð und dabei geht es nicht nur um kulturpolitische Anliegen, sondern auch um andere gesellschaftlich relevante Themenfelder wie Antifaschismus, Sozialpolitik, Frauenpolitik und Militarisierung. In Linz beginnts … Zeitgleich mit der Regierungsbildung am 4. Februar 2000 …

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Eierkuchen auf den Barrikaden?

Roswitha Kröll über die notwendigen Massnahmen aus Sicht der Freien Szene Linz.   10 Thesen zur Entwicklung der/zur Kulturstadt Linz Die Freie Szene der Stadt Linz macht sich Sorgen über ihre Stadt nach dem Jahr 09. Aus gegebenen Anlass haben daher zahlreiche Vertreterinnen der Freien Szene in mehreren Treffen über die aktuelle Situation nachgedacht. „Kulturstadt Linz: Notwendige Maßnahmen aus Sicht der Freien Szene„ titelt sie den Maßnahmenkatalog, der aus Linz wieder eine Kulturstadt erwachsen lässt. Die Freie Szene ist eine Menge an Initiativen, Gruppen und Personen, die sozial, künstlerisch, kulturell, politisch, stadtgestaltend, zukunftsorientiert, gesellschaftspolitisch, antirassistisch, antidiskriminierend, egalitätsbezogen in der Stadt …

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Das Geschäft mit der Musik. Ein Insiderbericht

Berthold Seliger ist Verfechter einer höchst skurrilen, weil unzeitgemäßen Idee. Der Idee nämlich, dass es im Musikbetrieb in erster Linie um Musik gehen sollte – und nicht um den Betrieb. Und diese Idee verficht er als einer, der selbst (noch) Teil des Betriebes ist: Der Konzertagent und Tourveranstalter hat in den letzten 25 Jahren u.a. mit Acts wie Patti Smith, Calexico oder Lambchop gearbeitet. Mit seiner eigenen Zunft, aber auch mit den übrigen Playern (z.B. Plattenfirmen, Ticketing-Konzernen, Verwertungsgesellschaften, Sponsor*Innen, der Journaille und der Kulturpolitik) geht Seliger hart ins Gericht. Erstens verstellen deren monströse Kapitalismen den kulturellen Gehalt, der immer schon …

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Phantasmagorien – Wunsch-, Trug- oder Wahnbilder

Plädoyer für die Förderung der Struktur der freien Kulturszene beschreibt Martin Böhm   „Die Matrix ist ein System, Neo. Das System ist unser Feind. Was aber siehst du, wenn du dich innerhalb des Systems bewegst? Geschäftsleute, Lehrer, Anwälte, Tischler – die mentale Projektionen der Menschen, die wir zu retten versuchen. Bis es dazu kommt, sind diese Menschen noch immer Teil des Systems. Und das macht sie zu unseren Feinden.” „Viele dieser Menschen sind so angepasst und vom System abhängig, dass sie alles dafür tun, um es zu schützen.”1 In der Trilogie The Matrix wird die Welt als eine lediglich gigantische …

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Langversion: Die KUPF macht sich selber schwach

Stefan Haslinger im Gespräch mit Georg Ritter, langjähriger Kunst- und Medienaktivist der Linzer Stadtwerkstatt, und kritischer Beobachter der KUPF, anlässlich des 20 Jahre Jubiläums der KUPF. Dies die Langversion des Interviews, die Kurzversion wurde in der KUPF-Zeitung Nr. 118 veröffentlicht. Du bist seit Anfang der 80er Jahre in der Stadtwerkstatt aktiv. Wie hast du die Gründung der KUPF miterlebt, bzw. was waren die Gründe, warum die Stadtwerkstatt bis heute nicht Mitglied der KUPF ist? Das wesentliche für unsere Auffassung in den 80ern, auch im Gegensatz zur KUPF war, dass wir uns in der Stadtwerkstatt als Kunstarbeiter verstanden haben, und weniger …

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