1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?
Ich betrachte eine vielfältige und unabhängige Kunst- und Kulturszene als unverzichtbaren Bestandteil für die Lebensqualität und Attraktivität von Linz. Es ist daher entscheidend, die Akteur:innen nachhaltig zu stärken und fair zu entlohnen. Ich unterstütze die Forderungen der KUPF, das Förderbudget generell zu erhöhen und wertzusichern. Diese finanzielle Stärkung muss jetzt bei den nächsten 3-Jahres-Förderungen erfolgen. Zudem unterstütze ich den Vorschlag, wie in Salzburg die Einführung eines „Kultur-Euros“ auf Nächtigungen zu prüfen.
2. Die öffentlichen Kultureinrichtungen sind nur bedingt transparent, besonders durch die Auslagerung in externe GmbHs. Die Öffentlichkeit weiß jedoch nicht, wie diese Gelder verteilt werden. Unterstützen Sie eine größere Transparenz der öffentlichen Kultureinrichtungen? Wie kann diese erreicht werden?
Ich möchte das Vertrauen in die Stadt zurückgewinnen. Dazu müssen wir die Kontrollrechte des Gemeinderats stärken und die Eigentümervertretung von der Funktion der Aufsichtsratsvorsitzenden trennen. Auf meine Initiative hin wird jetzt die Struktur der städtischen Holding geprüft. Ziel ist, dass wir in allen städtischen Bereichen umfassende Transparenz ermöglichen und Strukturen schaffen, die Machtmissbrauch verhindern. Wir wollen für Linz zudem einen Stadtrechnungshof, dessen Kontrollberichte zu den städtischen Einrichtungen wie in Graz veröffentlicht werden.
3. Würden Sie selbst bzw. Ihre Partei das Kulturressort übernehmen, was wären Ihre drei wichtigsten Vorhaben?
Mir ist es wichtig, dass die Neustrukturierung der LIVA nicht abseits, sondern auch im Kontext des begonnen KEP3 Prozesses diskutiert wird. Dabei gilt es jetzt mit dem KEP3 die zukünftigen strategischen Leitlinien für die Kulturpolitik gemeinsam zu definieren und Fair Pay mit allen Playern umsetzen.
