1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?
Eine Erhöhung des Kulturbudgets für die Freie Szene ist nicht nur für deren Erhalt unabdingbar, sondern würde auch die Arbeitsbedingungen erheblich verbessern. Dazu ist es notwendig die Förderungen jährlich an die Inflation anzupassen und über mehrere Jahre sicherzustellen. Planbarkeit und ein Ende der Selbstausbeutung sind wichtig für eine kritische und aktive Kulturszene in der Stadt Linz. Das ist aber nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln möglich, die die Stadt Linz bereitstellen muss.
2. Die öffentlichen Kultureinrichtungen sind nur bedingt transparent, besonders durch die Auslagerung in externe GmbHs. Die Öffentlichkeit weiß jedoch nicht, wie diese Gelder verteilt werden. Unterstützen Sie eine größere Transparenz der öffentlichen Kultureinrichtungen? Wie kann diese erreicht werden?
Die Brucknerhausaffäre hat die demokratiepolitischen Mängel deutlich aufgezeigt. Wir brauchen eine Demokratisierungsoffensive für die Unternehmensgruppe der Stadt Linz damit auch für die LIVA. Ein Anfragerecht des Gemeinderats etwa zu Angelegenheiten der Kulturhäuser, die Veröffentlichung von Kontrollamtsberichten und transparente Entscheidungen.
3. Würden Sie selbst bzw. Ihre Partei das Kulturressort übernehmen, was wären Ihre drei wichtigsten Vorhaben?
Ja, uns ist es wichtig ein breites und erschwingliches Kulturangebot für alle zu schaffen. Eine jährliche Anpassung der Kulturförderung an die Inflation, Erhöhung des Kulturbudgets für die Freie Szene und eine 5 Jahresförderung für mehr Planbarkeit von kultureller Arbeit. Leerstand zur Schaffung neuer Kulturräume nutzen. Förderung von Projekten zur antifaschistischen Erinnerungskultur im öffentlichen Raum und Straßenbenennungen nach verdienten Frauen, denn der öffentliche Raum ist auch das Gedächtnis der Stadt.