Langversion: Die KUPF macht sich selber schwach

Stefan Haslinger im Gespräch mit Georg Ritter, langjähriger Kunst- und Medienaktivist der Linzer Stadtwerkstatt, und kritischer Beobachter der KUPF, anlässlich des 20 Jahre Jubiläums der KUPF. Dies die Langversion des Interviews, die Kurzversion wurde in der KUPF-Zeitung Nr. 118 veröffentlicht. Du bist seit Anfang der 80er Jahre in der Stadtwerkstatt aktiv. Wie hast du die Gründung der KUPF miterlebt, bzw. was waren die Gründe, warum die Stadtwerkstatt bis heute nicht Mitglied der KUPF ist? Das wesentliche für unsere Auffassung in den 80ern, auch im Gegensatz zur KUPF war, dass wir uns in der Stadtwerkstatt als Kunstarbeiter verstanden haben, und weniger …

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Sie ham an Damm baut…

Zarte Gnackwatsch’n für die Kurzsichtigkeit und gestalterische Einfallslosigkeit in Linz. Eigentlich sollte die Gnackwatsch’n diesmal dem Hochwasser-Schutzdamm für Alt-Urfahr-West verliehen werden. Weil er ein bauliches Unding ist, das den Blick auf die – zwar nur in lokalpatriotischen Liedern blaue – Donau verstellt und damit Horizonte begrenzt, statt zu erweitern. Weil er den innerstädtischen Strand zerstört, an dem früher Menschen baden gehen konnten, denen die städtischen Bäder zu laut, zu voll und zu teuer waren, die ihre Hunde mitnehmen wollten oder mussten, die sich nicht um Öffnungszeiten kümmerten und gerne bis in die Nacht hinein noch bei einem Bier am Wasser …

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spektakel – kunst – gesellschaft

Über Guy Debord und die Situationistische Internationale. Eine Rezension von Andre Zogholy.   Guy Debord und die Situationistische Internationale (SI) erfahren in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum (wieder) vermehrte Aufmerksamkeit. Tendenziell lag und liegt der Schwerpunkt in der Rezeption eher bei kunst-, kultur- und medientheoretischen Fragestellungen. Nicht unbeteiligt sind sicher das Buch „Lipstick Traces” von Marcus Greil, aber auch das „Handbuch der Kommunikationsguerilla” der autonomen a.f.r.i.k.a. gruppe. Durch ebenjene Verknüpfung von Theorie und Praxis, einer möglichen Änderung des Lebens im Alltag, lieferte das Handbuch für Kommunikationsguerilla im Anschluss u.a. an die SI mögliche weitere praxisorientierte Technologien künstlerisch- kulturellen …

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Jahrbuch für Kulturpolitik 2006

Die Neuerscheinung der Kulturpolitischen Gesellschaft hat Elisabeth Greif für Sie gelesen.   Im Juni 2006 wird die Kulturpolitische Gesellschaft 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass erscheint das „Jahrbuch für Kulturpolitik 2006“ zum Thema „Diskurs Kulturpolitik“. Damit soll der Versuch einer kritischen Reflexion des kulturpolitischen Diskussions- und Modernisierungsprozesses seit den 1970er Jahren unternommen werden, um auf dem Hintergrund der dreißigjährigen Diskursgeschichte eine neue Begründungsfolie für eine Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik zu liefern. Das „Jahrbuch für Kulturpolitik 2006“ will den Blick für die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts schärfen und der programmatischen Debatte der Kulturpolitik neue Denkanstöße gegeben. Das erste Kapitel des Sammelbandes widmet …

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Die KUPF macht sich selber schwach

Georg Ritter im Interview mit Stefan Haslinger zum Thema 20 Jahre KUPF.   Ein Gespräch mit Georg Ritter, langjähriger Kunst- und Medienaktivist der Linzer Stadtwerkstatt und kritischer Beobachter der KUPF, anlässlich des 20 Jahre- Jubiläums der KUPF Du bist seit Anfang der 80er Jahre in der Stadtwerkstatt aktiv. Wie hast du die Gründung der KUPF miterlebt, bzw. was waren die Gründe, warum die Stadtwerkstatt bis heute nicht Mitglied der KUPF ist? Das wesentliche für uns, auch im Gegensatz zur KUPF war, dass wir uns in der Stadtwerkstatt als Kunstarbeiter verstanden haben, und weniger als Kulturaktivisten. Deswegen war für uns die …

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Brüche

Über das gleichnamige IT-Projekt bat Birgit Pichler Radio SPACEfemFM zum Interview. Der KUPF-Innovationstopf (ausgeschrieben von der Kulturplattform OÖ, finanziert durch das Land OÖ) ruft seit nunmehr 12 Jahren zur Einreichung von Projekten zu einem bestimmten Schwerpunkt auf. Der Innovationstopf 2005 „Lebendige Archive“ lud ein, sich mit neuen Formen der Archivierung von Wissen und alternativen Zugangsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Das Projekt „Brüche“ der SPACEfemFM – Frauenradioredaktion (seit Jänner 2006 Mitglied der KUPF) erforscht und dokumentiert anhand von Radiofeatures die Lebensrealitäten tschechischer Frauen. Ein Interview mit Helga Schager und Susanne Wiesmayr. Bitte gebt einen kurzen Überblick über euer Projekt! SW: Wir wollten uns einem …

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Bulldog, Kunst des Scheiterns

Katja Haller im Interview mit einem stillgelegten KUPF-Mitgliedsverein.   Seit 2001 veranstaltete der KUPF-Mitgliedsverein Bulldog jährlich ein zweitägiges Rockfestival im Ziegelwerk Eberschwang im Innviertel. Bulldog ist eine Gruppe junger Leute, die hauptsächlich im Bereich Musik veranstalten, und die kulturell triste Gegend um Eberschwang beleben wollen. Heimische wie internationale Bands traten auf, die BesucherInnenzahlen bewegten sich zwischen 2000 und 3000 pro Tag. Warum Bulldog dennoch scheiterte, erzählt Ernst Nadler, Obmann-Stellvertreter, im Telefoninterview. 2002 war euer Festival vom Hochwasser betroffen. Ihr habt durch das Hochwasser hohe finanzielle Verluste eingefahren. Gab es eine Entschädigung? Nein. Weitere Verbindlichkeiten entstanden im Jahr vor dem Hochwasser …

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Das Überflüssige ist das Übel des Notwendigen

Martin Böhm betrachtet den Festivalsommer 2006.   Der Festivalsommer 2006 neigt sich seinem Ende zu, es wird bilanziert, Resümee gezogen und der kulturelle Alltag ist bei so mancher Kulturinitiative bereits wieder eingezogen. Beinahe wäre er meinerseits ohne Kommentar verstrichen, wenn da nicht das Interview mit dem Frequency-Macher Harry Jenner unter dem Titel „Frequency – Festival überlegt Abwanderung aus Salzburg“ am 7. August 06 auf derstandard.at zu lesen gewesen wäre. Denn hier beklagt der Chef von „MusicNET Entertainment GmbH“, dass die Vergnügungssteuer zu hoch ist und er keine Förderung vom Land erhalte. „Würden die Gemeinden Koppl und Plainfeld dem Veranstalter“, so …

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Black! oder schwarz sehen! in Linz

Über ein KUPF-Innovationstopf-Projekt berichtet Ikechukwu Okafor.   Mit der Präsenz von (Austro-)SchwarzafrikanerInnen taucht in den Köpfen vieler ÖsterreicherInnen die Frage auf: Wie viel Integration verträgt das Land? Mit der medialen Mißrepräsentation der schwarzen Bevölkerung und der wachsenden gesellschaftlichen Ablehnung wird die Stimme lauter, ob schwarze Hautfarbe sich in Österreich integrieren lässt und ob man die schwarze Bevölkerung der restlichen Bevölkerung zumuten kann. Es wächst eine Geisteshaltung, die der schwarzen Bevölkerung das Leben schwer macht. Schwarz zu sein bedeutet für viele Österreicher, kriminell oder Drogendealer zu sein. Der Mensch mit schwarzer Hautfarbe muss sich mit all diesen Vorurteilen herumschlagen. In ZARA’s …

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Neue Geschäftsführerin bei Radio FRO

Sandra Hochholzer im Gespräch mit Eva Immervoll. Mit 1. Juli 2006 hat Sandra Hochholzer die Geschäftsführung bei Radio FRO übernommen. Die 31jährige Linzerin im Kurzportrait.     Für alle, die mit Radio FRO schon einmal zu tun hatten, ist Sandra Hochholzer keine Unbekannte. Seit 3 1/2 Jahren arbeitet sie an der Weiterentwicklung der Radio FRO Lehrredaktion und am Infomagazin FROzine mit und hat nun die Geschäftsführung übernommen. Abwechslungsreich und spannend ist die Biografie der 31jährigen. Sandra scheint eine Frau mit vielen Interessen zu sein. Das beginnt schon bei ihren diversen Ausbildungen. Von einigen Semestern Ernährungswissenschaften in Wien über die Ausbildung …

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Kotzen statt kleckern…

… heißt es in der OÖ Medienlandschaft.   Von Lois Sonnleitner. Dieses Verfahren einer Journalistik, deren Eigenart mit nichts gleichzuschalten wäre, ist bis zur Eingeweihtheit in schmierigsten Konkurrenzbelangen und bis zur Anspinnung jener Geschäftskabalen entwickelt, die sonst erst hintendrein zu unsrer geistigen Diät bestimmt waren. Doch ganz abgesehen davon, dass es zum Kotzen ist,… * … wird es höchste Zeit, ein Auge auf das so genannte Landeshauptblatt zu werfen – und auf seine beiden, bis auf die Zähne bewaffneten Mitstreiter: In den OÖN verbreiten die Wimmer Medien GmbH des Herausgebers Rudolf Andreas Cuturi – alter italienischer Adel, erst vor wenigen …

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Viel Kohle für viel Dampf!

Ein kritischer Bericht zur OÖ. Landesausstellung 2006 von Martin Wassermair.   Die oberösterreichische Landesausstellung 2006 verspricht das Eintauchen in die Vergangenheit von Bahn und Bergbau im Hausruckwald. In den Untiefen von „Kohle und Dampf“ offenbaren sich allerdings neben Erlebniswelten vor allem historische Auslassungen und wissenschaftliche Einfaltspinselei. Landeshauptmann Josef Pühringer schwelgte schon vor der Eröffnung in Euphorie. „Der Braunkohlebergbau im Hausruck“, erklärte er im Interview mit den OÖ Nachrichten (27. April 2006), „war ein Meilenstein in der Entwicklung Oberösterreichs vom Agrarland zum modernen, dynamischen Wirtschaftsstandort.“ Der Spitzenpolitiker der ÖVP folgte mit seinem Überschwang auch einem kulturpolitischen Gebot: „Unsere Landesausstellungen sollen einen …

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Nationalratswahl 06 wird international

Amon Brandt und Ariane Sadjed zu den Fragen der Wahlbeteiligung von AusländerInnen.   Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ruft in Österreich lebende Ausländer zur Teilnahme an den Wahlen zum neuen Internationalrat auf. Wien – In seiner letzten Sitzung vor den Wahlen im Oktober hat vergangene Woche eine überwältigende Mehrheit des Nationalrats beschlossen, in der kommenden Legislaturperiode eine politische Vertretung der ausländischen Bürger in dem höchsten Repräsentationsorgan der Republik zu installieren. Diese bahnbrechende Entscheidung geht auf eine lang geheim gehaltene Gesetzesinitiative der parteilosen Bundesintegrationsbeauftragten Dr. Ramona Khol zurück. „Jetzt erweist sich Österreich als weltweiter Vorreiter in Sachen Integration und ist damit den …

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GEGENSCHWARZBLAU

Das kulturpolitische Aktionsprogramm des Kulturrat Österreich von Clemens Christl.   Anstöße zur Kultur- und Medienpolitik Ein kulturpolitisches Aktionsprogramm des Kulturrat Österreich Bald sieben Jahre sind es nun, die Kunst- und Bundeskanzler Schüssel mit wechselnden Gesichtern, politischen Farben und trotz Verdacht auf Wiederbetätigung gegen einen Mandatar des Parlamentsklubs der Koalitionspartei regiert – unbeeindruckt, schweigsam und zielsicher. Demnächst steht die nächste Entscheidung über seine Regierung an – Zeit, um Bilanz zu ziehen. Und um ihn und sein Team endlich in Pension zu schicken! Der Kulturrat Österreich, der Zusammenschluss der Interessensvertretungen von Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden, hat sich für die Zeit der bevorstehenden …

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Arbeiten, Herstellen, Handeln!

Juliane Alton über das ideologische Gebäude des Grundeinkommens.   Das ideologische Gebäude des Grundeinkommens versteht Arbeit als Strafe und setzt Gemeinsinn als Ziel. Arbeit ist die Strafe für den Sündenfall. Gott hat sie Adam auferlegt: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“, während Eva „mit Schmerzen Kinder gebären“ muss – fragt sich, wer es schlimmer getroffen hat, da doch schweißtreibende Arbeit immer auch zum Alltag der Frauen gehörte. Offenbar hat Gott nicht mit der Entwicklung von Finanzsystemen gerechnet, die dazu führen, dass schon längst Lohn und Leistung, Geld und Arbeit entkoppelt sind und Kapitalbesitzer / innen – obschon …

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Wahl!

Andi Wahl lässt die Hosen runter.   Ich will einmal publizistischen Exhibitionismus betreiben und vor Ihnen sozusagen die Hosen runter lassen. Normalerweise bin ich ja ein zurückhaltender Mensch, aber nachdem mich das Schicksal so hart geschlagen hat, muss ich einige Dinge einfach los werden. Sollte ich Sie mit meinem Gerede über mich selbst peinlich berühren, so möchte ich Sie schon zu Beginn um Entschuldigung und Nachsicht bitten. Ich habe zwei Vorbilder, die mir, vor allem in verzweifelten Stunden, Halt und Kraft geben. Beide sind Frauen und beide sind nicht real sondern literarische Figuren. Das ist einmal die „Geier-Walli“, bekannt für …

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Leserbrief

Vom Auszug des Feminismus aus der KUPF berichtet Andi Wahl   Betreff: Artikel „Machos, Quoten und die Frau Landeskulturreferentin” von Andrea Mayer-Edoloeyi in der KUPF Zeitung Nr.117, S.18 Werte Redaktion, LiebeR LeserIn! Als interessierter Leser der KUPF-Zeitung, aber noch mehr als ehemaliger KUPF-Aktivist kann ich den Artikel von Andrea Mayer- Edoloeyi „Machos, Quoten und die Frau Landeskulturreferentin“ in der KUPF-Zeitung 117 nicht kommentarlos hinnehmen. In diesem Artikel beschäftigt sich Mayer- Edoloeyi mit der Entwicklung der KUPF von einem vor allem von Männern geprägten Verband zu einer Vereinigung, in der Genderfragen Thema sind. Mayer-Edoloeyi: „2001 wurde eine 50%-Frauenquote für den KUPFVorstand …

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