Die KUPF trotzt einem Njet aus Brüssel und Wien und startet ein neues Projekt zur Verbesserung der europäischen Kooperation im Kulturbereich.
von Sylvia Amann
Mitte August hat die KUPF ihr Projekt „Internationaler Austausch der Freien Kulturszene“ gestartet. Für die KUPF betreut Martynas Rusteika, ein engagierter Praktikant aus Litauen, das Projekt. Der Journalistikstudent aus Vilnius wird ein halbes Jahr in Linz bleiben.
Ziel des Projekts ist es, engere Kontakte zwischen Kulturinitiativen aus Oberösterreich und kulturellen Organisationen hauptsächlich aus Osteuropa zu knüpfen und einen regelmäßigen PraktikantInnenaustausch aufzubauen. Weiters soll ergründet werden, wie ein internationaler Austausch bzw. eine verstärkte Zusammenarbeit der freien Kulturszenen (Kulturgruppen, Dachverbände) überhaupt stattfinden könnte. Jungen Menschen soll so die Möglichkeit geboten werden, wichtige Qualifikationen für ihre berufliche Weiterentwicklung zu erwerben, wertvolle Auslandserfahrung zu sammeln und Ideen auszutauschen. Aufgrund dieser geplanten internationalen Zusammenarbeit hat sich die KUPF selbstverständlich auch an EU-Stellen mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Trotz zahlreicher Telefonate mit Wien und Brüssel blieb nur ein kategorisches Nein als Antwort übrig. Offenbar haben die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten kein Interesse an Ausstauschprojekten mit den mittel- und osteuropäischen Ländern. Bisher werden nur Auslandsaufenthalte von ÖsterreicherInnen in den Reformstaaten unterstützt, aber keine Gastaufenthalte in Österreich. Die KUPF fordert daher die Bundesregierung und die österreichischen VertreterInnen in Brüssel (Kommission, EU-Parlament) auf, für eine Abänderung des unverständlichen Status quo einzutreten. Das Projekt der KUPF versteht sich auch als Signal in diese Richtung. P.S. Kulturvereine und -organisationen, die an einem europaweiten PraktikantInnenaustausch interessiert sind, melden sich bitte bei Martynas Rusteika im KUPF-Büro. Telefon: 0732/79 42 88.
Martynas Rusteika
Der Journalistikstudent (Jg. 1976) aus Litauen hat seine Zelte für ein halbes Jahr in Linz aufgeschlagen. Seine Referenzen im Kultur- und Medienbereich können sich wirklich sehen lassen. So arbeitete er in seiner Heimatstadt Vilnius drei Jahre lang in verschiedenen staatlichen und freien Radiostationen und als Praktikant bei Radio Free Europe in Prag. Als Mitarbeiter der „Baltic Music Corporation“ organisierte er diverse alternative Music-Festivals und Techno-Events. „Mein Leben dreht sich hauptsächlich um Musik“, so der Gitarrist und DJ zur KUPF-Zeitung. Übrigens: Martynas spricht gutes (Hoch)Deutsch.