Mittelfristig – endlich

Großer Erfolg der KUPF: Nach jahrelangem Tauziehen gibt LH Pühringer grünes Licht für mehrjährige Finanzierungszusagen

 

von Sylvia Amann Martin Lengauer

Als hätte Josef Pühringer geahnt, daß in der KUPF fieberhaft an einem kulturpolitischen Katalog gearbeitet wurde. Ehe er die zuMutungen über sich ergehen ließ, ergriff er selbst die Initiative und sicherte zu, worum die Kulturplattform seit Jahren vergeblich gekämpft hatte. So eröffnete der Landeshauptmann Mitte November den überraschten VertreterInnen der KUPF, daß das Förderungsniveau (Basis 1997) der jeweiligen Kulturinitiative bis zum Jahr 2000 garantiert ist. Damit nicht genug: Jährliche Steigerungsraten des oö. Gesamtbudgets würden anteilsmäßig an die Initiativen weitergegeben.

Anfang 1997 galt die Verpflichtung zu einjährigen Budgets noch als unüberwindliches Hindernis, das jährliche Bittstellen schien auf ewig fortgeschrieben. Die kulturpolitische Vorreiterrolle des Landes Oberösterreich drohte langsam aber sicher verloren zu gehen, als auf die mittelfristigen Vereinbarungen in Niederösterreich nun auch Wiens Kulturstadtrat Marboe die Notwendigkeit mehrjähriger Finanzierungsvereinbarungen erkannte. In diesem Zusammenhang noch gar nicht erwähnt, daß es sogar schon in der Stadt Linz dreijährige Vereinbarungen mit kulturellen Einrichtungen seit längerem gibt. Handlungsbedarf im Finanzierungsbereich wurde neben der Kulturplattform auch seitens des oberösterreichischen Landeskulturbeirats in seinem aktuellen Vorschlagspaket massiv aufgezeigt. Dieser forderte ebenfalls mehrjährige Finanzierungen für Kulturvereine ein.

Die Vorteile liegen schließlich seit langem auf der Hand: Mittelfristige Finanzierungen sichern die kontinuierliche Programmarbeit der Initiativen ab und verringern den bürokratischen Aufwand. Anstatt Jahr für Jahr um die Aufrechterhaltung des Betriebes zu bangen, können Kulturinitiativen nun an längerfristigen Konzepten arbeiten. Für die MitarbeiterInnen in Kulturstätten bedeutet die Mehrjährigkeit der Subventionen die Sicherung des Arbeitsverhältnisses. Das Warten auf die erste Jahresrate der zugesagten Förderung hatte Kulturstätten bisweilen in arge Finanznöte gebracht: Kosten des Programms und die Löhne der MitarbeiterInnen wurden mithilfe der Banken bestritten, ein Teil der Subventionen mußte zur Deckung der Kreditzinsen herangezogen werden. Mittelfristige Fördervereinbarungen stellen darüber hinaus für die Kulturvereine auch einen gewissen Schutz gegen politische Willkürakte und Kulturfeindlichkeit generell dar. Die KUPF fordert deshalb auch die Festschreibung der mittelfristigen Finanzierungen seitens des Landes Oberösterreich.

Last but not least entbindet diese mittelfristige Zusage seitens des Kulturreferenten das Land Oberösterreich nicht von der zusätzlichen Finanzierung neu entstehender Initiativen, von Sonderprojekten oder von Investitionsvorhaben.

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