Crisis? What Crisis?

Ein Supertramp-Album wirft die selben Fragen auf wie die aktuelle Kulturpolitik, meint Stefan Haslinger.   Schon gehört? In Zeiten der Krise bleibt alles anders. Die Krise hat sich zum Erklärungsbegriff Nr. 1 für alles etabliert. Die Krise ist unser täglich Brot. Im Kulturbereich in Österreich war die Krise bis jetzt nicht sehr präsent, einmal abgesehen davon, dass für die Absage des Projekts »Der heilige Berg« bei Linz 2009 sie auch die dankbare Erklärung lieferte. Aber im Gegensatz zu Deutschland, wo sich der Deutsche Kulturrat schon Anfang des Jahres Gedanken über ein Konjunkturpaket für die Kultur machte, war die Krise bislang …

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In einem Land des nichtkommerziellen Rundfunks

In einem Land der Freien Radios des nichtkommerziellen Rundfunks   Otto Tremetzberger zum Vorschlag der Medienförderung 2010. Vor 2 Jahren stand am Ende der Kampagne »Land der Freien Radios« die Einrichtung eines fixen Projekttopfes mit € 180.000,- für Freie Radios in OÖ. 2009 formiert sich der nichtkommerzielle Rundfunk. Die in der Zwischenzeit 4 Freien Radios und das Linzer Community TV Projekt Matrix präsentieren gemeinsam mit Unterstüzung der KUPF ihren Vorschlag zur Medienföderung ab 2010. Bundesregierung geht mit gutem Beispiel voran! Verdreifachung der Förderungen seit 2007. Seit 2007 hat der Bund die Förderungen für nichtkommerziellen Rundfunk mehr als verdreifacht. 2007 erhielten …

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zuMUTungen. MUTzungen?

Warum David Guttner Lesewiderstände überwindet.   Die zuMUTungen sind so etwas wie der kulturpolitische Leitfaden der KUPF. Oder sollten es sein. Oder waren als solch einer gedacht. Oder was? Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich die zuMUTungen in halbwegs vollem Bewusstsein erst vor ca. einem halben Jahr gelesen habe. Also nicht durch- oder überblättert, sondern tatsächlich gelesen. Was ja an und für sich so schwierig nicht sein sollte: Auf 27 Seiten wurde 2003 der kleine Katechismus der kupfschen kulturpolitschen Kraftanstrengungen in überarbeiteter Form gedruckt. Die ersten »Maßnahmen für eine zukunftsweisende Kulturpolitik« brachte die KUPF 1997 heraus und …

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Der Lack ist ab.

Wenige Monate vor den Wahlen 2009 versinkt Oberösterreich in einem Morast von Polizeigewalt, Hitlerverherrlichung und einem Allparteienbeschluss zur Internetzensur. Derweil baut Google im Landesinneren ein neues Datenzentrum. Ein kulturpolitischer Kommentar. Die vielen Gebete haben nichts gefruchtet. Noch 2008 waren Anstand und Gottesfurcht der oberösterreichischen Landesausstellung »Salzkammergut« als kulturelle Leitmerkmale einer in ihren Traditionen tief verwurzelten Region voran gestellt. Ein Jahr später folgte ein Ansteigen der internationalen Aufmerksamkeit, die man besser zum Teufel wünschen möchte. Die Welt musste sich Anfang Mai davon überzeugen, dass eine Veranstaltung zur mahnenden Erinnerung an den NSTerror in Ebensee zum Ziel neonazistischer Übergriffe geworden war. Jugendliche …

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Es waren einmal …

Norbert Traweeg über eine Zeit, als Zwerge noch Zwerge waren. Es waren einmal – muss so ungefähr Mitte der Siebziger gewesen sein – Zwerge noch Zwerge, ein Paar Sachen noch heilig, und Kulturhauptstädte oder Krisen weit und breit unbekannt. – Vielleicht weil ich erst vier oder fünf Jahre alt und meine geliebte Oma noch am Leben war. Und somit eine besonders adäquate Konstellation gegeben war, um unvergessliche Höhepunkte zu schaffen: Einer meiner unauslöschlichen Glückserinnerungsspeicherplätze wird auf ewig durch den heiligen Berg besetzt sein, pardon, früher hat man Pöstlingberg zu ihm gesagt und die Märchenwelt war nur in der Grottenbahn und …

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Berlin, Berlin!

Warum diese Stadt Andi Liebl 1 Monat lang an das Maximum seines Schlafdefizits brachte.   Den vergangenen März verbrachte Andreas Liebl als Austauschmitarbeiter in einem Kunstverein in Berlin. Während die Tage dem ACUD gewidmet waren, gehörten die Nächte der Stadt. (in kursiv: Fragmente aus dem Reisetagebuch) Ein Austausch 14 Tage weg. Weg aus dem bekannten Umfeld rein in eine thematisch verwandte, aber ansonsten gänzlich unbekannte Initiative. Frischluft schnuppern, internationale Erfahrung sammeln. So in etwa waren die ersten Vorstellungen, die das Programm BECC (Bridge between Cultural Centres), angeboten und ausgeschrieben vom ENCC (European Network of Cultural Centres), bei mir wachrief. Spannend, …

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Punschkrapferl Overdose

Wenn weisse Frauen (Hetero)Sexismus und Rassismus voneinander trennen wollen. Von Belinda Kazeem.   In letzter Zeit begegnen mir wieder vermehrt Frauen, die davon überzeugt sind, dass (Hetero)Sexismus und Rassismus zwei fein säuberlich getrennte Diskriminierungsformen sind, mit denen wir uns separat auseinandersetzen müssen. Präziser: In letzter Zeit begegnen mir wieder vermehrt weiße Frauen, die davon überzeugt sind, dass Sexismus und Rassismus zwei fein säuberlich getrennte Diskriminierungsformen sind, mit denen wir uns separat auseinandersetzen müssen, und das nach dem Motto: Zuerst (Hetero)Sexismus, dann Rassismus. Mir geht’s nicht um die Reihenfolge, folgendes fällt mir dazu ein: Auf der einen Straßenseite (Hetero)Sexismus, in Signalfarbe …

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Freie Lizenzen und besondere Vereinbarungen

Juliane Alton über creativ commons.   Individuelles und kollektives Wissen sowie seine Organisation ist die wichtigste Grundlage sozialen und ökonomischen Zusammenlebens. Doch woher kommt dieses Wissen und wie kann es organisiert werden? Wissensproduktion findet ständig und vielerorts statt: z.B. an den spezifischen öffentlichen Organisationen wie Universitäten, aber auch im halböffentlichen und privaten Bereich: jede Kulturinitiative produziert Wissen und stellt dieses meist in vollem Umfang öffentlich zur Verfügung, doch auch Anwaltskanzleien und private Firmen betreiben Wissensproduktion, wobei sie die Ergebnisse teilweise oder gar nicht öffentlich zur Verfügung stellen. Wenn öffentlich finanzierte Einrichtungen (z.B. Universitäten) die Ergebnisse ihrer Arbeit nicht zur Verfügung …

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Gnackwatsch´n de Luxe

Besondere Ereignisse erfordern besondere Massnahmen. So zum Beispiel eine »de luxe Watschn«. Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Der 1. Mai in Linz ist so ein Fall, erstmals seit dem Faschismus hat die Polizei eine Maidemonstration verhindert und zerschlagen. Der Einsatz war laut Zeug_innenaussagen und Dokumentationsmaterial unverhältnismäßig und außergewöhnlich brutal. Ebenso außergewöhnlich war jedoch auch die Reaktion der Zivilgesellschaft. Binnen kürzester Zeit hat sich ein »Bündnis gegen Polizeigewalt und für Demonstrationsfreiheit« gebildet, das Mitte Mai schon von über 150 Organisationen und Initiativen unterstützt wurde. Die KUPF ist Teil dieses Bündnisses und hat bereits am 2. Mai mit einer Presseaussendung auf die …

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Ebenseer Frauen beweisen Hartnäckigkeit

Andi Wahl über winterliche Traditionen im Salzkammergut, wo Frauen nichts verloren haben. Scheinbar.   Die Menschen aus Ebensee stehen im Ruf, ein besonders lauter und mitunter derber Menschenschlag zu sein. Das ist natürlich genau so falsch und richtig wie alle Stereotype, die über Menschengruppen kursieren. Das Stereotyp wirkt auf jene zurück, über die es verbreitet wird. Auf jeden Fall können Auseinandersetzungen in Ebensee eine Heftigkeit entwickeln, die andernorts bereits als bedrohlich empfunden würde. Einen Anlassfall für eine solche Auseinandersetzung liefert derzeit das Innovationstopfprojekt des Frauenforum Salzkammergut. Das seit 1988 bestehende Frauenforum hat sich nämlich zur Aufgabe gestellt, den traditionellen Glöcklerlauf …

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funkfeuer.at

Bericht von Roland Jankowski über den nichtkommerziellen Netzzugang.   Funkfeuer ist eine nicht kommerzielle, für jede/n offene Initiative zur Förderung freier Netze und ist Teil einer internationalen Bewegung für freie, drahtlose Netze. Initiativen wie Freifunk in Deutschland, guifi.net in Spanien, Athens Wireless in Griechenland und viele andere stehen in regem Austausch und entwickeln gemeinsam Technologien, um die Netze weiter auszubauen. Im Gegensatz zu »Internetprodukten« kommerzieller AnbieterInnen bieten freie Netze auch lokale Dienste und unbeschränkten Zugang auch für Server an. »Frei« bedeutet nicht unbedingt »gratis«. Oft werden Kosten für die Internetanbindung geteilt oder es wird versucht durch Spenden und Förderungen Teile …

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Abseits vom Abseitigen

Richard Schachinger wollte wissen, warum beim KUPF Innovationstopf ein Projekt gewählt wird und warum nicht.   Kontroverse Diskussionen rund um das wohl wichtigste kulturpolitische Förderinstrument in OÖ haben beinahe schon einen Touch von Tradition. Heuer sorgte die vorgegebene Thematik »Abseits« für Diskussionsstoff, weil unter anderem Projekte in Linz für eine Prämierung ausgeschlossen wurden. Inwieweit diese Regelung den abseitigen EinreicherInnenpool prägte, ob der Aufruf von Otto Tremetzberger »sich nicht vom Ausschreibungstext aus dem Konzept bringen zu lassen« gefruchtet hat und wie ein Projekteinreicher die Jurysitzung erlebte, beschreibt der nachfolgende Text. Das Transpublic in der Linzer Altstadt diente am 26. und 27. …

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Schmerzlich aber wahr.

Abschiedsworte an die KUPF Mitarbeiterin Birgit Pichler von Klemens Pilsl   Die Geschichte begann im Sommer 2005, als der alte KUPF-Haudegen Andreas Lieblbeschloss, seine langjährige Tätigkeit im KUPF-Büro lieber gegen eine langjährige Tätigkeit im RÖDA-Büro einzutauschen (oder nach Berlin zu fahren, siehe Seite 10). Schweren Herzens suchte die Kulturplattform nach Frischfleisch, um die Lücke zu schließen. Und die Tücken der Basisdemokratie machen so was schwer, so schwer! Dennoch: die vom mittelalten KUPF-Vorstand und -Büro als »junges Blut« eingeschätzte Birgit Pichler wurde auserkoren, das KUPF’sche Office-Trio zu komplettieren. Und jetzt, 4 Jahre später, verschwindet sie Richtung Süden. Die KUPF ist fassungslos. …

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Liebe Riki,

Andi Liebl im Briefverkehr mit der neuen KUPF Mitarbeiterin Riki Müllegger   … nun ist also die Katze aus dem Sack und ich habe das Vergnügen, Dich als neue Mitarbeiterin der KUPF vorzustellen. Ich hoffe, du bist damit einverstanden, dass wir das in Briefform hinter uns bringen. Du wirst mit Juni die Nachfolge von Birgit antreten, die in der KUPF die Agenden der Mitgliedsbetreuung, des Innovationstopf und des KUPF Radios sowie der Homepage betreut. Ganz so neu ist ja die KUPF und im speziellen auch deren Büro für Dich nicht. Du bist bis vor kurzem noch Vorstandsmitglied gewesen und seit …

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Das Programmbuch 4/3

Das Programmbuch der abgelehnten und zurückgezogenen Projekte der Europäischen Kulturhauptstadt hat Gerlinde Schmierer für uns gelesen.

Offensichtlich Radaubrüder.

Es ist schon wieder was passiert. Von Eugenie Kain.   Krawall zu Fronleichnam. Polizisten haben am Pfarrplatz die Prozession eingekesselt. Vermummte hätten sich eingeschlichen. Die Exekutive hat einen Tipp bekommen. Gewaltbereite Elemente. Im Zuge einer Wallfahrt nach Linz09 haben sie gegen das Asylgesetz demonstriert. Jetzt verbergen sie sich hinter dem Baldachin. Klosterschwestern nehmen die Sonnenbrillen ab, Kommunionskinder die Kapuzen, Novizen nesteln an Kutten. Die Beamten lassen sich Zeit. Gemurre unter den Wartenden. Unmutsäußerungen. Stimmen werden laut. »Sie können ja alleine gehen«, sagt der Einsatzleiter zum Priester mit der Monstranz. »Alle anderen bleiben da, bis wir die Personalien haben«. »Wir gehen …

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