Das OÖ. Dorf- und Stadtentwicklungsprogramm im Blickfeld Die Entwicklung
Das 1986 ins Leben gerufene Dorfentwicklungsprogramm war ursprünglich für Dörfer konzipiert, fand aber ab 1988 auch auf Märkte und Stadtteile Anwendung, was gleichzeitig eine Namensänderung in „Ortsentwicklung“ bewirkte. Ziel und Anliegen der Ortsentwicklung war von Anfang an:
- die Bürger aktiv in den Planungsprozeß einzubinden
- und den Themenbereich umfassend zu betrachten.
1994 hat das neue Raumordnungsgesetz alle oö. Gemeinden verpflichtet, im Rahmen der Flächenwidmung ein örtliches Entwicklungskonzept zu erstellen, das der Ortsentwicklung im Grunde sehr ähnlich war. Nach zehn Jahren wurde das Ortsentwicklungskonzept nun neu überdacht und verbessert.
Das neue Konzept
1. Der Name
Um eine Verwechslung mit dem örtlichen Entwicklungskonzept zu vermeiden, wurde die Ortsentwicklung auf Dorf- und Stadtentwicklung umbenannt.
2. Die Inhalte
Dorf- und Stadtentwicklung beschränkt sich nicht nur auf Raum- und Landschaftsplanung, sondern muß auch die Bereiche Bildung, Soziales, Verkehr und Kultur mit einbeziehen.
3. Der Ablauf
Bisher war die Verweildauer im Ortsentwicklunsprogramm auf 5 Jahre beschränkt, was dazu führte, daß sich die meisten Arbeitskreise, die sich mit der Thematik beschäftigten, auflösten. Nun hat man diese Frist aufgehoben und den ausgeschiedenen Gemeinden angeboten, wieder in den Kreis der Dorf- und Stadtentwicklungsgemeinden einzusteigen. Gemeinden, die in das Programm wollen, müssen in einer Vorphase beweisen, daß sie bereit sind, aktive BürgerInnenbeteiligung zuzulassen, die mehr ist als eine öffentliche Präsentation von Planungen.
4. Der Zusammenhang von Dorfentwicklung und Kultur
Neben der Pflege der traditionellen Vereinskultur leistet die zeitgenössische Kunst und Kultur einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung der Dorfstruktur. Die Kulturvereine, als die Vertreter der zeitgenössischen Kultur, haben nun die wichtige Aufgabe, in Gemeinden, in welchen es bereits Dorfentwicklungsgruppen gibt, mitzuwirken und den Stellenwert der freien Kulturszene in der Dorfentwicklung einzubringen. Um dies auch in Gemeinden, in welchen es „nur“ eine Dorfentwicklungsgruppe bzw. einen Kulturverein gibt, zu gewährleisten, hat die KUPF sechs offene Regionaltreffen initiiert, die über das ganze Jahr verteilt die Möglichkeit bieten, die Arbeit der Dorfentwicklung und der Kulturinitiativen zu präsentieren. Zu diesen Treffen werden nicht nur die Kulturvereine, sondern auch Vertreter der Dorfentwicklungsgruppen und der Gemeinden eingeladen. Die Aufnahme ins Programm und die Förderung: Neben der Förderung der Planungskosten und Öffentlichkeitsarbeit sind Schwerpunkte
- ortsbildverbessernde Maßnahmen
- Verbesserung der Grünausstattung im Ort
- für Dorf- bzw. Stadtentwicklung innovative Vorhaben
Neben den Landesmitteln sind auch in den 5b-Gebieten Mittel aus den EAGFL-Fond vorhanden.
Kulturarbeit, die über Veranstaltungsarbeit hinausgeht und sich um die Gestaltung des Lebensumfeldes der Menschen annimmt, findet in den Konzepten der Dorf- und Stadtentwicklung sicherlich wertvolle Werkzeuge. Daher: Nicht (nur) schimpfen – gestalten!