Kulturkampf von rechts oben

Gute Nachrichten für Kulturpessimistinnen: Die Kulturbudgets bleiben deprimierend – zumindest für die Initiativen. Kulturtanker hingegen müssen kaum um ihre Existenz bangen, ihre Budgets steigen sogar an. Möglich macht dies eine politische Umverteilung von unten nach oben, von links nach rechts und von jung zu alt. Ein Kommentar von Jürgen Lüpke. Der aktuelle Budgetentwurf des Landes für 2013 lässt diesbezüglich wenig Deutungsspielraum. Trotz finanzieller Drücke wird das Kulturbudget um 10 Millionen Euro erhöht – eine Summe, mit der sich die freie Zeitkultur mehrere Jahre über Wasser halten könnte. Nutznießerinnen der Budgeterhöhung sind aber fast ausschließlich Einrichtungen der öffentlichen Hand. Denn ausgerechnet …

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Wachsamkeit und Aufmerksamkeit

Mit dem Titel „Zur Lage der Kultur“ thematisierte der diesjährige Kulturpolitische Aschermittwoch die Bedingungen freier Kulturarbeit. Die KUPF freut sich über das Engagement in den Regionen und verfasste folgendes Statement.

Der Aschermittwoch hat eine lange Tradition. Und schon im 16. Jahrhundert ist die erste politische Variante dieses Tages vermerkt. Damals schon wurde auf den traditionellen Märkten die herrschende Regierung kritisiert.
Und so können wir uns sicher sein, dass im Gedankenjahr irgend ein Aschermittwoch einen runden Geburtstag hat.

Ausschußware Kulturausschuß

Die FPÖ erkämpft kampflos den Vorsitz des parlamentarischen Kulturausschusses und damit nun auch repräsentativ die Position, die sie real ohnehin schon seit Jahren besetzt.   von Gerald Raunig Im News-„Streitgespräch“ zwischen Neo-Kulturausschuß-Vorsitzendem Michael Krüger und dem Kabarettisten Gerhard Bronner (News 47/99) fand Bronner erstens den FP-Mandatar sympathisch, übernahm zweitens dessen Begrifflichkeit vom „Staatskünstler“ und wußte drittens nichts über die Funktion des im „Streitgespräch“ thematisierten Gremiums. Bronner, eingeladen als „einer der schärfsten Haider-Gegner“, als Proponent des „Künstleraufstands“ gegen die Übernahme des Kulturausschusses durch die FPÖ, vermittelte so z.B. den Eindruck, als könnte der Kulturausschuß über die Unterstützung von EinzelkünstlerInnen entscheiden. Derartige …

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Jahrbuch für Kulturpolitik 2013. Thema: Kulturpolitik und Planung

Unumgänglich ist das aktuelle Jahrbuch für Kulturpolitik vom deutschen Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft. Zahlreiche Aufsätze zu sämtlichen Themen der Kulturpolitik – von Regionalentwicklung bis Verfahrensgerechtigkeit, von internationalen Vergleichen bis zu den beliebtesten Kulturentwicklungsplänen, wir allerlei Aktuelles kritisch verhandelt, unter anderem von Ulrike Blumenreich oder Norbert Sievers.   Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (Hg.), Jahrbuch für Kulturpolitik 2013 Thema: Kulturpolitik und Planung, 500 Seiten, Klartext Verlag, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-1171-0

MigrantInnen und Kulturpolitik

Erika Doucette über den Stellenwert von MigrantInnen in der Kulturpolitik.   Die politische Positionen und Einstellungen von Kulturschaffenden, die durch ihre Kulturarbeit sichtbar werden, ist ein wesentlicher Aspekt der Kulturpolitik. Die eigene Position durch eine kulturelle Arbeit zu reflektieren, und eine Äußerung vor einer (oder mehrere) Öffentlichkeit(en) zu machen, ist eine Form von Macht. Diese Macht ist durch das subversive Potential des politischen Inhaltes der kulturellen Vermittlung bestimmt. Dies bedeutet, dass MigrantInnen durch ihre Kulturarbeit auch zu einer politischen Stimme kommen können, die weitgehend aufgrund der StaatsbürgerInnenschaft (insofern sie nicht „eingebürgert“ wurden) MigrantInnen in Österreich verwehrt bleibt. Durch ihre Kulturarbeit …

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Verwaltung statt Politik

Im Herbst 1998 präsentierte Kunst-Staatsekretär Wittmann das „Weißbuch zur Reform der Kulturpolitik in Österreich“, kurz „Weißbuch Kultur“ genannt. Ehe der Entwurf einer vielköpfigen Arbeitsgruppe in die Endredaktion geht, soll er in allen Bundesländern breit diskutiert werden. Mit Robert Harauer, einem der Mitautoren, sprach Martin Lengauer.   von Martin Lengauer Die von der KUPF mitveranstaltete oö. Weißbuch-Diskussion ging am 1. Dezember im Offenen Kulturhaus in Linz über die Bühne. Das Gespräch mit Robert Harauer fand bereits eine Woche vorher statt.   KUPF: Wie kam das Weißbuch Kultur eigentlich zustande? Harauer: Bundeskanzler Klima beauftragte im Vorjahr Staatsekretär Wittmann, ein Weißbuch (i. f. …

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Stiefkind der ÖVP

Stefanie Ruep analysiert die Kehrtwende der Kulturpolitik in der Stadt Salzburg.

Mitgegeben

Was bedeutet das neue Kulturleitbild für Oberösterreich?

Kulturpolitik in den Zeiten der Mangelwirtschaft

  Die Zeit der kulturpolitischen Thesenpapiere, der Visionen («Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik» lautete das Credo) ist vorbei. Auch im kulturpolitischen «Diskurs» scheint man sich mit den «Rahmenbedingungen» abgefunden zu haben. «Gesellschaftspolitik » spielt da (vordergründig) keine Rolle. Den Blick in «eine» Zukunft wagt kaum wer. Unverschämte Forderungen sucht man vergeblich.     In den Texten zur Kulturpolitik ist noch immer viel vom «Müss(t)en» und «Soll(t)en» die Rede. Aber man fühlt sich zunehmend an Robert Musils «Mann ohne Eigenschaften» erinnert, worin es einmal über den «Essay» heißt, dieser nehme ein «Ding von vielen Seiten», jedoch «ohne es ganz zu erfassen». Ähnlich verhält …

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Europäische Kulturpolitik – eine neue Herausforderung

Europäische Kulturpolitik – eine neue Herausforderung!?   von Sylvia Amann Der Versuch einer Annäherung Vom 5. bis zum 8. Juni 1997 fand in Amsterdam die Generalversammlung der EFAH (European Forum for the Arts and Heritage) statt, bei der zahlreiche nationale und internationale Netzwerke, Dachorganisationen und Institutionen über die Zukunft der Kulturpolitik in Europa diskutierten. Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich – hat sich als assoziiertes Mitglied der EFAH in diesen Diskussionsprozeß eingebracht. In den nächsten Jahren wird im Bereich der EU-Kulturpolitik wahrscheinlich kein Stein auf dem anderen bleiben. Die eigentlichen Kulturprogramme der Union laufen mit Ende 1998 aus, manche, wie beispielsweise …

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Über die Angst, Das Begehren und die Höflichkeit

Über die Angst, das Begehren und die Höflichkeit Anmerkungen zur Kulturpolitik des Landes.   Reaktion auf die Kultursprecherdiskussion von Peter Kraml Was in manchen oberösterreichischen Kultureinrichtungen wirklich passiert, will er vielleicht gar nicht so genau wissen; – vielfach ist es auch gescheiter nicht allzuviel, vom Hickhack der kleinen Eitelkeiten im laufenden Kulturbetrieb, mitzubekommen. Schliesslich ist es nicht unbedingt die primäre Aufgabe eines Kulturreferenten, resp. K-Landesrates, zusätzlich Personalfragen über den Tisch zu ziehen, zumal es unterschiedliche Personen in kulturpolitischen Funktionen gibt, die sich die Hand drücken. Für LH Dr. Josef Pühringer ist der ‚output‘ wichtig, die politische Relevanz und der reibungslose …

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Kulturpolitik nach der Leerstands-Show

Martin Wassermair über aktuelle Kulturpolitik und mögliche Auswege. Am Abend der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen 2001 wurde der zu diesem Zeitpunktamtierende Kunstsektionsleiter in einem privaten Gespräch gefragt, wie er, der nur ungern gelittene Oppositionelle im damals rechts-konservativ geführten Bundeskanzleramt, seine Rolle anzulegen gedenke, sollte ihm eines Tages eine kulturpolitische Regierungsfunktion übertragen werden. Andreas Mailath-Pokorny zögerte nicht eine Sekunde. Als Kulturpolitiker, so die prompte Antwort des hochrangigen Beamten, würde er auch in Österreich den allgemeinen Stellenwert eines Jack Lang einnehmen, jederzeit unerschrocken aufstehen und womöglich als erster die mahnende Stimme der Staatsführung erheben, falls eine Bedrohung der demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft …

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Ein urdeutsches Grüß Gott dem Ring Freiheitlicher Jugend!

Und eine Gnackwatsch’n dazu! Euch gibt’s noch? Ich dachte schon, ihr seid alle zum rechtsextremen BFJ übergelaufen, aber wahrscheinlich läßt sich das ganz gut verbinden. Voller Freude haben wir festgestellt, dass auch ihr einen Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr leistet: Ortstafelpickerl mit dem Slogan »Hier spricht man Deutsch«. Wir waren fast ein wenig enttäuscht, weil sich ausser eurem Kleinhanns alle positiv zu den neuen fremdsprachigen Ortstafeln geäußert haben. Wie soll da eine Debatte entstehen? Aber auf euch ist Verlaß, drum ein großes Dankeschön für die Pickerlaktion. Eine Hand wäscht die andere und deshalb wird euch die große Ehre zuteil, eine Gnackwatschn aus …

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Verständnis-fragen

Ist es wieder einmal an der Zeit für einen Kulturkampf? Zeitlich perfekt platziert tobt er in Wahlkampfzeiten um wieder einmal Begriffe wie ‚StaatskünstlerInnen‘ bzw. ‚SanktionenkünstlerInnen‘ (Andreas Khol) zu strapazieren.   von Stefan Haslinger Wenigstens etwas. Wobei ,toben‘ etwas zu idealistisch formuliert wäre… Ein Sturm im Wasserglas vielleicht. Ein Aufreger allemal. Einer der reicht, um das Land in seinen Grundfesten zu erschüttern, zumindest für einige Momente des medialen Aufschreis, und der reicht, die Positionierungen darzulegen und klar zu machen. Fruchtbarer Boden, auf den es fällt. Wollen sie Peymann/Heller und Eckert oder wollen Sie Kunst und Kultur? Ich würde mir den Spruch …

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Gnackwatsch’n #145

Nein, der Herr GR Raml bekommt keine Gnackwatsch’n von uns. Nicht, dass er sich nicht bemüht hätte, aber es reicht einfach nicht, unseren Mitgliedsinitiativen mit der alten Leier des «Subventionsmissbrauchs für politische Zwecke» ans Bein pinkeln zu wollen. Zu langweilig, zu unwichtig, zu durchsichtig. Alleine, dass er von «astronomischen Summen» für die Vereine der Freien Szene spricht, zeigt doch wie beschränkt sein Horizont ist. Ein armseliger Abklatsch des Haider’schen Kulturkampfes der 90er Jahre. Raml tut uns zwar irgendwie leid, aber wir müssen dem allgegenwärtigen Leistungsprinzip auch in der KUPFzeitung Rechnung tragen und mit so einer Performance gewinnt man halt keinen …

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