KEP3 – Gut gesenft in vielen Schichten

Bereits zum dritten Mal arbeitet die Stadt Linz an einem Kulturentwicklungsplan (KEP3) und damit an der strategischen Zukunft der Kulturstadt Linz. Seit März 2024 läuft dieser breit angelegte Prozess – in zahlreichen Formaten und unter Einbeziehung unterschiedlichster Akteur*innen. Ein Einblick von Thomas Philipp.

Von Beginn an war das Konzept darauf ausgelegt, vielfältige Perspektiven einzubinden. So wurden etwa bereits in einer frühen Phase rund 140 Interviews mit Persönlichkeiten aus dem Linzer Kunst- und Kulturbereich sowie angrenzenden Feldern geführt. Ihre Einschätzungen zu zentralen Zielen und notwendigen Maßnahmen bildeten – gemeinsam mit der Analyse bestehender Leitbilder und Strategien der Stadt Linz – die Grundlage für die weitere Arbeit. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden laufend reflektiert, erweitert und schrittweise verdichtet.

Beteiligungsprozess
Um möglichst viele Menschen am Prozess zu beteiligen, wurde dazu eine breite Palette partizipativer Formate entwickelt: Flash-Interviews bei fünf Linzer Festivals, ein gemeinsam mit Passant*innen gemaltes Visionsbild am Linzer Hauptplatz, ein offenes World Café im Alten Rathaus, mehrere Create your City!-Workshops mit Schulklassen, sowie Fokusgruppen mit rund 100 Expert*innen zu Themen wie Fair Pay, kulturelle Teilhabe, nachhaltige Kulturarbeit, Stadtteilkultur, Intersektionalität oder digitale Transformation. Insgesamt konnten so Ideen und Anregungen von rund 1.000 Personen gesammelt werden – mit unterschiedlichen Wissensständen, Erfahrungshintergründen und Zugängen zum Thema. Der gesamte Prozess und seine Zwischenergebnisse werden transparent auf einer eigenen Website dokumentiert, die auch ein Forum zur weiteren Beteiligung bietet.

Auf dem Weg zum Beschluss
Derzeit befindet sich der KEP3 in einer Phase der inhaltlichen Konsolidierung: Die Vielzahl an Zielen und Maßnahmen wird nun in einem hochkarätig besetzten Gremium mit 16 Expert*innen – darunter auch Vertreter*innen der KUPF OÖ – in mehreren intensiven Workshops diskutiert und präzisiert. Daran schließen sich Abstimmungsprozesse mit dem Stadtkulturbeirat und dem Kulturausschuss des Gemeinderats an, die beide seit Beginn in den Prozess eingebunden sind. Ziel ist es, den KEP3 bis Mitte 2026 möglichst einstimmig im Linzer Gemeinderat zu beschließen.

Vom Zukunftsbild zum Arbeitsalltag Planung und Beteiligung – ein Einblick in den KEP3 und seinen laufenden Prozess. Von Thomas Philipp.
Der KEP3 ist der dritte Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz. Der erste KEP wurde im Jahr 2000, der zweite KEP im Jahr 2013 beschlossen.

Kulturentwicklungspläne verfolgen das Ziel, zukünftige Potenziale der künstlerischen und kulturellen Entwicklung einer Stadt, Region oder eines Landes sichtbar zu machen und deren Entfaltung in einem strategischen Entwicklungsprogramm mit klar formulierten Zielen und Maßnahmen festzuschreiben. Dabei handelt es sich nicht um eine Planung von Kunst und Kultur selbst, sondern um die Definition eines Gestaltungsrahmens für deren zukünftige Entwicklung in einem geografisch abgegrenzten Raum.

Neben Linz wurden in den vergangenen Jahren auch in anderen österreichischen Städten und Regionen vergleichbare Prozesse umgesetzt – etwa in den Bundesländern Niederösterreich (2016), Salzburg (2018) und Oberösterreich (2020) sowie in den Städten Innsbruck (2022), Graz (2023) und Salzburg (2024).

Weitere Informationen zum KEP3 unter https://kep-linz.at
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