Fallen Strategiepapiere wie Kulturentwicklungspläne unter Regelwerke, die nichts taugen? Trifft nicht auf den aktuell laufenden dritten Linzer Kulturentwicklungsplan aka KEP3 zu – der wird in seinem Design sicher wieder Messlatte für viele andere KEPs. Dass der Weg von der Formulierung bis zur tragfähigen politischen Willensbildung oft lang ist: Ja, ernüchternd. Dass die Mittel zum Papier oft fehlen: Das eigentliche Grundproblem. Dass für Kulturleute, selbst wenn ein paar Kröten fließen, meist erst die Mühen der prekären Ebene beginnen: Fuck. Deshalb: Mehr Geld muss her. Es würde mehr Raum brauchen, um tatsächliche Analysen anzustellen – etwa z.B. in Sachen Stadt und Land: Wie Prozesse da laufen, ob Strategiepapiere tatsächliche gemeinsame Willensbildung dokumentieren und nicht nur vollgeschriebenes Papier sind. Welchen Impact diese Papiere haben, besonders in kleineren Gemeinden, kommt sicher drauf an. Schimpfen wird ganz generell hier unterlassen, weil mir gesagt wurde, dass man sich „konstruktive Kritik“ wünscht. Ein Ansatz, den ich persönlich in dieser gebotenen Kürze für schwierig halte, aber gut, ein Versuch: „Geh, beteiligts euch doch bitte beim KEP3 der Stadt Linz.“ Weil: das ist erstens von seinem Design her ein guter KEP, und zweitens: Papier allein kann am Ende nichts umsetzen – und auch nicht fordern. So funktioniert’s einfach nicht. Wer etwa schon mal eine To-Do-Liste erstellt hat, wird bemerkt haben, dass der Zettel weder neue Ideen hat, noch Einkäufe, Einreichungen oder sonstwas erledigt. Er fordert schlussendlich auch nicht, dass gefälligst endlich wer einkaufen/einreichen/sonst was soll, wenn‘s noch nicht gemacht wurde. Konklusio: Die Möglichkeit auf tatsächliche Willensbildung und vor allem die permanenten Aus- und Nachverhandlungen sind der eigentliche Kern der Sache namens „Beteiligung“, „Partizipation“ – und Vergesellschaftung. D.h. eines Prozesses, der in Auseinandersetzung mit anderen erst halbwegs konstruktiv übergreifende wirkende Normen, Regeln und Prozesse herstellt – auch als Gegengift zur sogenannten Bubble. Finally: Konstruktiv genug für heute. Ganz allgemein gesagt kann man nämlich gar nicht genug fressen, wie man kotzen möchte.
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