Das Land OÖ hat heute angekündigt, den von der Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ) geforderten Härtefonds für Kulturvereine umzusetzen. Die KUPF OÖ begrüßt diese politische Maßnahme, die dabei helfen soll, die von den Corona-Schutzmaßnahmen massiv betroffenen Kulturvereine zu unterstützen. Die KUPF OÖ erneuert aber auch den Ruf nach einem Kultur-Konjunkturpaket für Oberösterreich.
Erst gestern hat die Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ) als Interessenvertretung von 158 gemeinnützigen zeitgenössischen Kulturinitiativen die Landesregierung gebeten, Hilfsmaßnahmen für die stark gefährdete Kulturszene zu treffen.
Grundlage ihrer Aussendung war eine landesweite Erhebung der KUPF OÖ zu den Auswirkungen des Veranstaltungsverbots auf die Kulturszene. Diese Umfrage hatte ergeben, dass die oberösterreichischen Kulturvereine bis Juni einen Schaden von mehr als 2,1 Mio € bis Ende Juni befürchten. Jedem dritten Kulturverein droht ohne Hilfsmaßnahmen laut eigener Aussage die Insolvenz, mehr als 350 DienstnehmerInnen und 700 WerkvertragsnehmerInnen sind betroffen.
Einer von der KUPF OÖ geforderten Maßnahmen, die Einrichtung eines Härtefonds, wurde heute angekündigt. Dazu KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter: “Wir danken Landeshauptmann Stelzer für die angekündigte Unterstützung der Kulturszene. Wir werden uns mit ihm in Verbindung setzen, um über die bestmögliche Ausgestaltung dieses Fonds zu sprechen, damit dieser auch wirklich allen Betroffenen hilft.”
Katharina Serles, stellvertretende Geschäftsführerin der KUPF OÖ hält fest: “Der OÖ-Härtefonds ist ein erster wichtiger Schritt und Zwischenerfolg für die KUPF OÖ, die dies zuletzt vehement einforderte. Jetzt hängt alles davon ab, wie dieser ausgestaltet und verteilt werden wird. Und sowieso gilt: Viele weitere Schritte müssen folgen!”
Die KUPF OÖ betont, dass es über die Coronakrise hinaus mehr Geldmittel für den zeitgenössischen Kultursektor braucht. Denn der Wert der Förderung des Landes OÖ für zeitgenössische Kunst und Kultur hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als halbiert. Nur um diesen Verlust auszugleichen, muss die Fördersumme jährlich um 5 Mio € erhöht werden. Diesenreiter führt aus: “Wir haben dazu ja schon einige Ideen in der Schublade, wie beispielsweise die Errichtung von Arbeitsstipendien und das Ausschreiben eines neuen Innovationstopfes mit 1 Mio € für den Kultursektor. Denn wir müssen uns auch überlegen, wie wir nach der Krise wieder gut durchstarten können.”