Kulturstaatssekretärin Mayer hat heute eine Erhöhung des Kulturförderbudgets um 10 Mio € angekündigt. Die KUPF OÖ als Interessenvertretung der oberösterreichischen Kulturinitiativen begrüßt diese Erhöhung ausdrücklich und fordert die Zuweisung eines Löwenanteils für die regionalen Kulturinitiativen. Besonders in diesem Bereich sind mehr Mittel für die Schließung des Fair Pay Gaps notwendig. Auch muss der Bund aus Sicht der KUPF OÖ endlich seine Richtlinien adaptieren, die aktuell einen Großteil der österreichischen Kulturvereine von der Finanzierung ausschließt.
2022 wird das Kunst- und Kulturbudget um 60 Mio. Euro erhöht, davon sollen 10 Millionen in die Kunst- und Kulturförderung gehen. Unklar ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch die genaue Aufteilung der Mittel. Die KUPF OÖ fordert, dass ein Löwenanteil der neuen Mittel in den Topf für regionale Kulturinitiativen gehen muss. KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter. „Von der letzten Budgetanpassung haben die Kulturinitiativen nur zu einem kleinen Teil (7%) profitiert. Es ist daher klar, dass diesmal ein Großteil des Geldes in die dringend notwendige Erhöhung des Fördertopfes für regionale Kulturinitiativen fließen muss. Denn wenn die Kulturstaatssekretärin den Fair Pay Gap wirklich schließen möchte, braucht es besonders hier mehr Geld. Die tausenden Kulturvereine sind die kulturellen Nahversorger des Landes, jeder Euro mehr fließt hier direkt in MitarbeiterInnen und KünstlerInnen.“ Alleine bei den Salzburger Kulturvereinen macht der Fair Pay Gap laut einer Erhebung 2,3 Mio € aus, in ganz Österreich ist daher von fehlenden Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe auszugehen.
Die Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ) weist weiters darauf hin, dass der Bund derzeit nur einen kleinen Teil der Kulturinitiativen finanziert: “Aktuell erhalten etwa 15% der oberösterreichischen Kulturvereine eine Unterstützung für ihr Jahresprogramm vom Bund, weitere 15% für einzelne Projekte. Die große Mehrzahl unserer Kulturinitiativen ist also von der Bundesfinanzierung ausgeschlossen, auch das muss sich ändern. Es ist klar, dass alleine eine solche Ausweitung auch ein deutliche Erhöhung der Mittel des diesbezüglichen Budgetansatzes rechtfertigt“ so KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter.
Unabhängig davon sind die Rahmenbedingungen für die Kulturvereine durch die Corona-Krise immer noch äußerst prekär. Die meisten Veranstalter*innen verzeichnen Besucher*innenrückgänge von 30-50% gegenüber der Vorkrisenzeit. Die KUPF OÖ fordert als Gegenmaßnahmen weiterhin eine Verlängerung des ausgelaufenen NPO Fonds, eine rasche Umsetzung der angekündigten Reform der Spendenabsetzbarkeit sowie eine Rückkehr zur reduzierten Umsatzsteuer im Kunst- und Kulturbereich.