Presseaussendung der Kulturplattform Oberösterreich – KUPF OÖ vom 3.10.2006

Kultur? – Kein Thema!

Die KUPF – Kulturplattform OÖ und der Kulturrat Österreich stellen die Abwesenheit von Kulturpolitik in Österreich fest.

Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung am 27. September 2006 wurde die österreichische Kulturpolitik auf den Prüfstand gestellt.

Das Podium, welches sich aus VertreterInnen regionaler Kulturvereine und Interessensvertretungen zusammensetzte ließ es an Kritik an der österreichischen Kulturpolitik seit dem Jahr 2000 nicht mangeln.

Doch auch die 90er Jahre und vor allem die Abschaffung des Kunstministeriums waren Zielscheibe der Kritik.

Elisabeth Mayerhofer, Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich, sah es als zwingend an, dass Kunst, Wissenschaft und Medien in einem Ministerium zusammengefasst werden. Besonders die Medienagenden müssten wieder auf der ministeriellen Ebene verhandelt werden.

Wolfgang Steininger von der LocalBühne Freistadt ließ kein gutes Haar an der Budgetpolitik des Bundes: „Subventionen werden von Seiten des Bundes als Schweigegeld verstanden. Für Kulturinitiativen ist die Finanzierung von Strukturen die ein vernünftiges Arbeiten ermöglichen immanent wichtig. Aber diese passiert nicht.“

Elisabeth Mayerhofer bekräftigte Steiningers Aussagen mit aktuellem Zahlenmaterial.“Der Bericht über die Kulturfinanzierung des Bundes 2005 zeigt, dass der Anteil der regionalen Kulturinitiativen am gesamten Kulturbudget gerade einmal 0,50 EUR pro Kopf ausmacht. Der Bereich des kulturellen Erbes wird dagegen mit 32,- EUR pro Kopf subventioniert. Was ist aus dem Regionalisierungsversprechen von Staatssekretär Morak geworden?“

Einig war sich das Podium darin, dass von keiner Partei zur Zeit eine richtungsweisende kulturpolitische Änderung zu erwarten ist. Hierfür bedürfte es einschneidender struktureller Änderungen.

Andrea Mayer-Edoloeyi vom Verein FIFTITU% brachte es auf den Punkt, indem sie der Elite die Kraft zu Veränderungen absprach. Sie rief dazu auf bestehende Netzwerke zu nutzen, und über diese Veränderungen herbeizuführen. „Gerade Netzwerke wie die KUPF oder der Kulturrat sind hier Vorzeigemodelle!“

http://www.kulturrat.at

28. September 2006

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