Oberösterreichischer Kunstverein
172 Jahre und noch immer zeitgemäß! Der OÖKunstverein wurde 1851 gegründet und ist der zweitälteste Kunstverein in Österreich. Er bietet eine Plattform für arrivierte Künstler:innen und vor allem junge Talente. Neben seinem Kernauftrag – bis heute die Präsentation, Dokumentation und Publikation künstlerischer Arbeiten und Projekte – fühlt er sich gleichermaßen dem Experiment verbunden.
Der OÖKunstverein ist ein Möglichkeitsraum über Genregrenzen hinweg: der zeitgenössischen Kunst verpflichtet, aber auch mit einem wertschätzenden Blick auf seine mehr als 170-jährige Vergangenheit. Die Künstler:innen sind das Rückgrat des Kunstvereins, der aber genauso wesentlich auch ein „place to meet“ ist, an dem Interessierte den Austausch über Kunst für neue Erfahrungen nutzen. Den Mitgliedern des Kunstvereins wird so eine Öffentlichkeit geboten, in der Präsentation, Konfrontation und Austausch möglich sind. In konsequenter Ausstellungstätigkeit werden neben Arbeiten eigener Mitglieder in großem Ausmaß Projekte eingeladener Künstler:innen präsentiert.
In diesem offenen und kreativen Setting werden gesellschaftspolitische Themen verhandelt und neue Sichtweisen entwickelt. Die Bildende Kunst ist diverser und differenzierter denn je, so ist ein permanentes Hinterfragen und Re-Definieren von Form und Inhalt notwendig – ein stetiger Prozess im Austausch mit allen Akteur:innen, der auch für den OÖKunstverein nie abgeschlossen sein kann.
Zur Geschichte des Vereins:
„Zunächst als Filiale des Wiener Kunstvereins geplant, wurde im Jahre 1851 von einer Gruppe kunstinteressierter Linzer Bürger (u. a. der Buchhändler Quirin Haslinger, der ständische Beamte Josef Edlbacher sowie Johann Graf Weißenwolff, Besitzer der Herrschaft Steyregg) ein selbstständiger Verein ins Leben gerufen, der zum einen weite Kreise der Bevölkerung für die bildende Kunst interessieren, andererseits durch Ausstellungen den Künstlern den Verkauf ihrer Werke erleichtern sollte. …“ OÖ Landesarchiv, 1962
In der über 170-jährigen Vereinsgeschichte wurden Künstler:innen wie Waldmüller, Spitzweg, Kollwitz, Klimt, Schiele, Kubin, Eckl und Blau gezeigt. In die Anfangszeit fällt auch die Gründung der Oberösterreichischen Landesgalerie. Adalbert Stifter zählt dabei zu den prominentesten Mitgliedern, die aktiv die Geschichte des OÖKunstvereins bestimmten.
Nicht nur vom Ort her hat der OÖKunstverein über die Jahrzehnte viele Phasen durchlebt, sondern auch vom stetigen Wechsel der Mitglieder, dem Kommen und Gehen von Künstler:innen, die den Verein alle in irgendeiner Form geprägt und zu dem gemacht haben, was er heute ist, und letztendlich auch in gestalterischer Hinsicht.