Die Literarischen Nahversorger
Seit 1999 besteht die Lesungsreihe der „Literarischen Nahversorger“ in Schlierbach. Durchschnittlich achtmal im Jahr werden Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach Schlierbach eingeladen, um aus ihren Werken vorzutragen.
Die Auswahl der Protagonisten erfolgt nach persönlichem Geschmack der Veranstalter, wobei sowohl prominente Autoren als auch Newcomer, die durch Publikationen oder Preise von sich reden machen, zum Zug kommen. Die Liste der Eingeladenen gleicht mittlerweile dem „who is who“ der österreichischen Literaturszene. . Ein Team von 10 Personen ist für die Organisation und Durchführung der Veranstaltungen zuständig.
Als Ankündigung für die jeweilige Lesung erscheint die Zeitung „Die Literarischen Nahversorger“: Beiträge zum kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben, mit regionalem Schwerpunkt, Informationen zu den Autoren, Buchrezensionen u.v.a.
Die Grundidee für die Veranstaltungsreihe bestand darin, literarische Abende zu organisieren, die über das konventionelle Konzept von Lesungen hinausgehen. Die Einladung von bedeutenden zeitgenössischen Autorinnen und Autoren Österreichs sollte dazu dienen, unterschiedliche Kunstformen und Ausdrucksmöglichkeiten in der Region zu mobilisieren und in ein produktives Zusammenspiel zu bringen.
Unser Motto, etwas ironisch: Nahversorger. Literatur am Land. Moderne Literatur am Land, das ist immer auch noch das Zusammentreffen zweier sich widersprechender oder zumindest traditionell gegeneinander in Stellung gebrachter Bereiche. Moderne Literatur fordert ein hohes Maß an Sprachreflexivität, eine Bereitschaft zum ästhetischen Experiment, zur Befragung eingespielter semantischer Ordnungen. Eigenschaften also, die Beweglichkeit und Flexibilität fordern, Eigenschaften, die dem Provinziellen gemeinhin nicht attestiert werden.
Genau dieses Vorurteil zur Diskussion zu stellen, ist eines der wesentlichen Anliegen des OÖ. Literaturfestivals. Dieses findet seit 2012 im 2-Jahres-Rhythmus statt. Ziel des Festivals ist es, Literatur in ihrer Vielfalt vorzustellen, von der experimentellen Lyrik bis zum Mundartgedicht, vom kritischen Essay bis zum Kriminalroman. Den Schwerpunkt bilden oberösterreichische Autoren und Autorinnen. Es fehlen aber auch nicht die „Stars“ der Literaturszene wie zuletzt Juli Zeh, Christoph Ransmayr oder Erich Hackl. Daneben gibt es ein anspruchsvolles abendliches Musikprogramm, Literaturworkshops und ein viertägiges Kinderliteraturprogramm. Nach dem Motto „Literatur für alle“.
Die Literarischen Nahversorger erhielten im Jahre 2000 den Preis für initiative Kulturarbeit des Landes Oberösterreich und waren im Jahre 2007 aktiv beim Festival der Regionen beteiligt. Das Projekt „Oberösterreichisches Literaturfestival 4553“ erhielt 2015 den Landeskulturpreis für innovative Kulturarbeit des Landes OÖ.