Die KUPF (Vereinsgründung 1986) verfügt über eine reichhaltige und von Veränderungen gekennzeichnete Geschichte. Die jeweiligen historischen Ausprägungen, Selbstverständnisse und Schwerpunkte resultieren aus den unterschiedlichen Rahmenbedingungen und den unterschiedlichen Persönlichkeiten, welche die KUPF prägten. Als roter Faden zieht sich jedoch der Einsatz für initiatives, zeitgenössischen Kulturschaffen durch die gesamte Entwicklung der Kulturplattform.
Mit dem gesellschaftlichen Aufbruch der 1970er und 80er Jahre (neue soziale Bewegungen) entstanden auch in Oberösterreich kulturelle und zeitkulturelle, auf Selbstgestaltung der eigenen Lebensumwelt bedachte Gruppen und Initiativen. Nach dem Verständnis von basisorientierten Demokratisierungs- und Emanzipationsbewegungen handelte es sich vor allem um Initiativen in geographischen, sozialen und wirtschaftlichen Randgebieten.
Aus dem losen Zusammenschluss lokaler und regionaler Kulturinitiativen folgte Mitte der 1980er Jahre die Gründung der Dachorganisation der Kulturinitiativen, die KUPF (offiziell als Verein gemeldet seit 1986). Stand zuerst die Vernetzung kritischer Kräfte im Vordergrund, so entwickelte sich die KUPF in weiterer Folge zu einer von Politik und Kulturinitiativen anerkannten Vertretung und Expertin für soziokulturelle Arbeit. Einer der bedeutendsten Erfolge der demokratischen Kulturbewegung, der sich die KUPF zugehörig fühlt, ist die Hebung des gesellschaftlichen Stellenwerts zeitgenössischer Kulturarbeit.
Seit Mitte der 90er Jahre hat die KUPF ihre Vertretungsfunktion stark ausgeweitet und legt großes Augenmerk auf die Kulturarbeit von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen. Auch der Sektor der freien Medienarbeit als demokratische, pluralistische Kraft nimmt mittlerweile im Feld der Mitgliedsinitiativen der KUPF einen wichtigen Platz ein und fordert von der KUPF eine permanente Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Nach der Jahrtausendwende und vor allem ab 2012 versteht sich die KUPF zunehmend weniger als basisdemokratischer Dachverband, sondern als kulturpolitische NPO, die durch Lobbying, Servicierung, Vernetzung und Medienarbeit kulturpolitische Erfolge in Politik, Verwaltung und bei den Initiativen anstrebt.
Die gesellschaftsgestaltende Kraft der KUPF stellen nicht zuletzt die Mitgliedsinitiativen in ihrer alltäglichen regionalen und überregionalen Arbeit dar, die wesentliche Beiträge zur Entwicklung zeitgenössischer Kunst- und Kulturproduktion, zu Demokratisierung und kultureller Teilhabe leisten. In ihrem Interesse arbeitet die Kulturplattform Oberösterreich.