Ein Bericht in der Wochenzeitung Falter zeigt ungeheuerliche Zustände in der Linzer LIVA auf. Für die KUPF OÖ zeigt sich, dass die Stadt Linz mit zweierlei Maß misst und die eigenen Häuser auf Kosten der freien Szene finanziell bevorzugt.
KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter: „Während die freie Szene jeden Euro zweimal umdrehen muss, spielt Geld in der Linzer LIVA scheinbar keine Rolle. Während die Kulturarbeiter*innen in der Linzer freien Szene von Fair Pay nur träumen können, gönnt sich ein ohnedies schon gut bezahlter künstlerischer Leiter nochmal 5.000 Euro extra für Aufritte am eigenen Haus (!) – mehrmals. Und das mit Billigung des Aufsichtsrats. Während die freie Szene für einen Inflationsausgleich von mickrigen 10% für die letzten zwei Jahre sogar Zusatzanträge stellen muss, erhöhte sich der Zuschuss der LIVA alleine heuer um stolze 21% bzw. 2,2 Mio €. Dass der künstlerische Leiter dann seine eigene Arbeit auch noch an eine externe Agentur outsourced, die dann wiederum ihre eigenen Künstler*innen verpflichtet, setzt dem ganzen die Krone auf.“
Zum Vergleich: Das gesamte Förderbudget der Stadt Linz für die zeitgenössische Kunst- und Kulturszene, also mehr als 100 Vereinen und hunderte EinzelkünstlerInnen, wird heuer etwa 2,8 Mio Euro betragen. Das gesamte Kulturbudget liegt bei etwa 52 Mio €. Während die Inflation seit 2007 bei 64% liegt, ist das Förderbudget in der selben Zeit nur um 28% gestiegen. Die Stadt Linz muss das Förderbudget also um mindestens 25%, oder 700.000 €, im Jahr anheben, um nur den Inflationsverlust der letzten Jahrzehnte auszugleichen.
Diesenreiter abschließend: „Wir fordern die Linzer Politik auf, endlich auch die Finanzierung der Linzer Kulturszene adäquat abzusichern. Im Vergleich zu den eigenen Häusern geht es hier um kleine Summen, mit denen man aber viel bewirkt. Und selbstverständlich fordern wir ein rasches Aufräumen in der Linzer LIVA.“
Die KUPF OÖ wird sich heuer verstärkt dem Thema Linzer Kulturbudget annehmen und dazu auch Gespräche mit der Politik einfordern.