Jahrbuch für Kulturpolitik 2006

Die Neuerscheinung der Kulturpolitischen Gesellschaft hat Elisabeth Greif für Sie gelesen.

 

Im Juni 2006 wird die Kulturpolitische Gesellschaft 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass erscheint das „Jahrbuch für Kulturpolitik 2006“ zum Thema „Diskurs Kulturpolitik“. Damit soll der Versuch einer kritischen Reflexion des kulturpolitischen Diskussions- und Modernisierungsprozesses seit den 1970er Jahren unternommen werden, um auf dem Hintergrund der dreißigjährigen Diskursgeschichte eine neue Begründungsfolie für eine Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik zu liefern. Das „Jahrbuch für Kulturpolitik 2006“ will den Blick für die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts schärfen und der programmatischen Debatte der Kulturpolitik neue Denkanstöße gegeben.

Das erste Kapitel des Sammelbandes widmet sich unter dem Aspekt „Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik“ dem Strukturwandel der Gesellschaft und den daraus entstehenden Anforderungen an eine „Kulturpolitik der zweiten Moderne“. Das daran anschließende Kapitel „Aufgaben der Kulturpolitik“ versucht eine systematische Aufgabenbeschreibung der Kulturpolitik als öffentliche Aufgabe. Diese soll einerseits eine legitimatorische Begründung der Kulturpolitik liefern, andererseits dem programmatischen Diskurs zu mehr Bodenhaftung verhelfen und stellt in der vorliegenden Form ein Novum dar.

Den zahlreichen Spannungsfeldern der Kulturpolitik widmet sich das dritte Kapitel, in dem nicht nur Gegensatzpaaren wie „öffentliches Gut oder kommerzielle Dienstleistungen“ oder „innere und auswärtige Kulturpolitik“ nachgegangen wird, sondern auch unterschiedliche programmatische kulturpolitische Positionsbestimmungen einer kritischen Reflexion unterzogen werden.

Das vierte Kapitel legt den Fokus auf die „Modernisierung der Neuen Kulturpolitik“. Die Beiträge zeigen nicht nur auf, welche konkreten Impulse zur kulturpolitischen Modernisierung sich durchsetzen konnten, sie weisen auch auf Nicht- Umgesetztes hin, das nach wie vor interessante Entwicklungsansätze enthält.

Im Anschluss an die Beiträge von 40 Autorinnen und Autoren aus den verschiedensten Bereichen der Kulturpolitik, Kulturvermittlung und Wissenschaft – darunter Peter Bendixen, Max Fuchs, Hermann Glaser, Monika Griefahn, Susanne Binas-Preisendörfer u.a. – enthält das Jahrbuch einen Beitrag zur öffentlichen Kulturfinanzierung, eine kulturpolitische Chronik und Bibliographie des Jahres 2005 sowie wichtige Adressen zur Kultur und Kulturpolitik.

Elisabeth Greif ist im Vorstand der KUPF, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte in Linz.

Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (Hrsg.), Jahrbuch für Kulturpolitik 2006. Thema Diskurs Kulturpolitik, 479 Seiten, ca. 19,90 Euro, ISBN 3-89861-570-7

 

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