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{"id":203169,"date":"2019-12-04T08:00:49","date_gmt":"2019-12-04T07:00:49","guid":{"rendered":"https:\/\/kupf.at\/?post_type=zeitungsartikel&p=203169"},"modified":"2019-12-03T15:41:45","modified_gmt":"2019-12-03T14:41:45","slug":"ende-nie","status":"publish","type":"zeitungsartikel","link":"https:\/\/kupf.at\/zeitung\/172\/ende-nie\/","title":{"rendered":"Ende nie"},"content":{"rendered":"

\u201eEnde, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende\u201c. Mit diesen Worten beginnt Samuel Becketts \u201aEndspiel\u2018. Der Witz des St\u00fccks ist schnell erkl\u00e4rt: Es geht nicht zu Ende. Zwei l\u00e4dierte Figuren bringen die gesamte Zeit in einem grauen Zimmer zu, das von einer grauen Au\u00dfenwelt umgeben ist, warten auf ein Ende, das nicht einsetzt, und verfluchen einander dabei. Dass endlose Erz\u00e4hlungen dieser Art und deren ideologiekritische Lekt\u00fcre ein radikales Potential mit sich bringen, argumentiert Simon Nagy.<\/strong><\/p>\n

Narrative eines bevorstehenden Endes erleben derzeit eine Konjunktur. Es geht ums Artensterben, um die Annullierung der Zukunft der n\u00e4chsten Generation, um das Ende der Menschheit. Angesichts einer globalen Wirtschaft, die die verheerenden Folgen ihrer Produktionsweise ebenso gut kennt, wie sie sie ignoriert, sind diese Narrative keineswegs verwunderlich. Doch radikal sind sie ebenfalls nicht. Als politisch weitaus kraftvoller k\u00f6nnen sich Erz\u00e4hlungen erweisen, die der Idee eines Endes kategorisch eine Absage erteilen und stattdessen die weitaus ungewohntere Form der Endlosigkeit erproben.<\/p>\n

Andauernde Katastrophen<\/strong><\/p>\n

Becketts Literatur verweigert sich einem Ende und einem Anfang gleicherma\u00dfen: Seine St\u00fccke k\u00f6nnten in jede Richtung beliebig verl\u00e4ngert werden, ohne dass ein Mehr an Inhalt Einzug in den Text hielte. Dennoch wurde in der Forschung viel \u00fcber die Katastrophe gemutma\u00dft, die sich im Vorfeld von Endspiel<\/em> ereignet und die Figuren zu ihrem Dahinvegetieren verdammt habe. Walter Benjamin hebelt diese Mutma\u00dfungen in seinem Passagenwerk<\/em> aus, indem er konstatiert: \u00abDass es \u2039so weitergeht\u203a, ist die Katastrophe\u00bb. Dieser Satz wendet sich gegen die dominante Auffassung von Geschichte, die von einem Glauben an best\u00e4ndigen Fortschritt ausgeht. Benjamin zufolge sind die grausamsten Kapitel der modernen Geschichte eben nicht Widersacher*innen einer prinzipiell vorw\u00e4rtsgerichteten geschichtlichen Entwicklung, sondern deren ureigenste Bestandteile. Die Katastrophe steht nicht bevor, sondern ist in jedem Moment des Vergangenen und Gegenw\u00e4rtigen angelegt.<\/p>\n

Es geht daher eine ganz bestimmte Ideologie von Narrativen eines antizipierten Endes aus. Bei diesen Narrativen kann es sich um Hollywoodfilme mit berechenbarem Happy oder Tragic End handeln, um postmodernes Sprechen \u00fcber das sogenannte Ende der Geschichte oder um gegenw\u00e4rtige Debatten um \u00abthe end of the world as we know it\u00bb. Die ihnen gemeinsame Ideologie unterscheidet das Kommende kategorisch von dem, was bisher da war. Sie sieht die Gegenwart als einen \u00dcbergang, hinter dem eine abgeschlossene Vergangenheit liegt und den es nun gegen eine drohende Zukunft zu sch\u00fctzen gilt.<\/p>\n

Erlesene Ideologiekritik<\/strong><\/p>\n

St\u00fccke wie das von Beckett, durch Benjamins Brille gelesen, er\u00f6ffnen hingegen eine materialistischere Auffassung von Geschichte. Wenn Fortschritt das Fortschreiten kapitalistischer Technik bedeutet, dann sind Katastrophen nichts dieser Vorw\u00e4rtsbewegung \u00c4u\u00dferliches, sondern in ihr immer bereits enthalten. Es gibt eine katastrophale Logik, die sich durch die vergangenen Jahrzehnte zieht und die mit der gegenw\u00e4rtigen Klimakrise eine neue Facette annimmt: die Logik des Kapitals. Und diese bewegt sich keineswegs auf ihr Ende zu, sondern geradeaus weiter in die Richtung, die der Imperativ maximaler Kapitalakkumulation vorgibt. Auf ihrem Weg liegen rassistische Grenzpolitiken, imperialistische Feldz\u00fcge und sexistische Unterdr\u00fcckungsverh\u00e4ltnisse ebenso wie die schulterzuckend hingenommene Erhitzung der Welt. Die Endlosigkeit von Endspiel<\/em> ist in diesem Licht nicht als Zugest\u00e4ndnis an eine Ausweglosigkeit zu verstehen, sondern als Zustandsbeschreibung aller miteinander verkn\u00fcpften Katastrophen in der bereits viel zu langen Geschichte des Kapitalismus. Diese bleibt unangetastet, wenn es darum geht, die Gegenwart vor der n\u00e4chsten Krise zu retten. In Narrativen des Endlosen steckt ein radikales Potential: die Einsicht, dass die mit katastrophaler Vergangenheit aufgeladene Gegenwart um keinen Preis zu erhalten, sondern vielmehr eigenm\u00e4chtig zu beenden ist.<\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Simon Nagy findet radikales Potential in endlosen Erza\u0308hlungen.<\/p>\n","protected":false},"author":3317,"featured_media":203170,"template":"","medien1":[182],"class_list":["post-203169","zeitungsartikel","type-zeitungsartikel","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","medien1-kulturpolitik"],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/zeitungsartikel\/203169","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/zeitungsartikel"}],"about":[{"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/zeitungsartikel"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/3317"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/203170"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=203169"}],"wp:term":[{"taxonomy":"medien1","embeddable":true,"href":"https:\/\/kupf.at\/wp-json\/wp\/v2\/medien1?post=203169"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}