Zehn Forderungen an das neue Kulturleitbild<\/strong><\/p>\n

Die Entwicklung eines neuen Kulturleitbildes f\u00fcr das Land Ober\u00f6sterreich (KLBneu) kann und soll Gelegenheit sein, den Kulturbegriff weiterzuentwickeln und die Kulturpraxis wirksam und nachhaltig zu unterst\u00fctzen. Daf\u00fcr muss der Anspruch \u00fcber die landeseigenen Einrichtungen hinausgehen und die freie Szene als Stakeholder benannt sein. Auch braucht es konkrete Ma\u00dfnahmen: Den Worten m\u00fcssen Taten folgen. Beteiligungs- wie F\u00f6rderungsma\u00dfnahmen m\u00fcssen explizit formuliert werden. Das Bekenntnis zu demokratischen Prinzipien muss im Mittelpunkt stehen, genauso wie eine Politik der kulturellen Differenz.<\/p>\n

Wir m\u00f6chten alle bitten, sich rege an den Workshops in den Regionen zu beteiligen und immer wieder auf folgende Punkte hinzuweisen bzw. diese einzufordern. Nur so kann das KLBneu f\u00fcr uns alle funktionieren.<\/p>\n

Wir fordern<\/strong><\/p>\n

BETEILIGUNG \u2013 das hei\u00dft:
\n<\/strong>\u2192 \u00a0demokratische, transparente und inklusive Beteiligungsprozesse
\n\u2192 \u00a0Bottom-up statt Top-down<\/p>\n

INKLUSION \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 Beteiligung und Repra\u0308sentation in Prozess und Leitbild von Minderheiten und Marginalisierten (preka\u0308r Bescha\u0308ftigte, Armutsbetroffene, Frauen, Menschen mit Beeintra\u0308chtigung, migrantische Communities, LGBTQI-Personen)
\n\u2192 Sta\u0308rkung der Regionen und ein klares Bekenntnis zu zeitgeno\u0308ssischer Kultur auch abseits urbaner Ra\u0308ume
\n\u2192 Kunstvermittlung auch abseits der arrivierten Institutionen und in der Arbeitswelt \u2013 Stichwort \u2039Arbeiter*innenkultur\u203a<\/p>\n

ANTIRASSISMUS \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 \u00a0klare und glaubwu\u0308rdige Abgrenzung zu rechts- extremen, identita\u0308ren Kultur- und Heimatbildern sowie zu Faschismus
\n\u2192 \u00a0ein starkes Bekenntnis zu kultureller Vielfalt und Europa<\/p>\n

GLEICHSTELLUNG \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 \u00a0parita\u0308tische Besetzung aller Gremien und Beira\u0308te
\n\u2192 \u00a0explizite Fo\u0308rderung von Projekten mit und von Frauen sowie aktives Empowerment<\/p>\n

EXISTENZSICHERUNG \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 soziale und wirtschaftliche (Mindest-)Standards fu\u0308r Ku\u0308nstler*innen und Kulturarbeiter*innen
\n\u2192 Verpflichtung zur strukturellen und moneta\u0308ren Fo\u0308rderung der freien Szene
\n\u2192 Erho\u0308hung des Budgets fu\u0308r die freie Szene
\n\u2192 offene, kostenlose Ra\u0308ume und deren unbu\u0308rokratische Nutzung sowie Infrastruktur fu\u0308r Kulturschaffende<\/p>\n

TRANSPARENZ \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 konkret definierte, regelma\u0308\u00dfige und serio\u0308se Evaluierungsprozesse und Umsetzungsberichte, die von externen Expert*innen oder Steuerungsgruppen gefu\u0308hrt werden
\n\u2192 Transparenz der Fo\u0308rderrichtlinien<\/p>\n

REFLEXION \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 kritische Analyse und zeitgema\u0308\u00dfe Definition der Begriffe \u2039Kultur\u203a, \u2039Heimat\u203a, \u2039Identita\u0308t\u203a, \u2039Tradition\u203a und \u2039Volkskultur\u203a<\/p>\n

FREIHEIT \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 ein klares Bekenntnis zur Freiheit der Kunst
\n\u2192 ein klares Bekenntnis zur journalistischen Freiheit
\n\u2192 ein klares Bekenntnis zum o\u0308ffentlich-rechtlichen Rundfunk
\n\u2192 Fo\u0308rderung von kritischem und qualitativem Journalismus sowie den freien Radios abseits der Massenmedien<\/p>\n

WEITBLICK \u2013 das hei\u00dft:<\/strong>
\n\u2192 Ausbau von Jahresfo\u0308rderungen
\n\u2192 Neudenken der Fo\u0308rdervergabe mit dem Fokus auf Verteilungsgerechtigkeit
\n\u2192 Erweiterung der Fo\u0308rderrichtlinien unter Beru\u0308cksichtigung von professionellen und nachhaltigen Community Building Strategien
\n\u2192 Fokus auf Kooperationen zwischen landeseigenen Bildungs- und Kulturinstitutionen und der freien Szene
\n\u2192 Fokus auf Nachhaltigkeit und O\u0308kologie \u2013 Stichwort \u2039Klimakultur\u203a \u2013 und bewusste Fo\u0308rderung von Green Events<\/p>\n

KULTUR FU\u0308R ALLE \u2013 das hei\u00dft:
\n<\/strong>\u2192 Anerkennung des Publikums nicht als konsumierende, zu bespa\u00dfende Masse, sondern als integraler Teil der Kunst- und Kulturproduktion, dessen Bedu\u0308rfnisse abgefragt und beru\u0308cksichtigt werden mu\u0308ssen<\/p>\n

Wir brauchen<\/strong> nachhaltige Strukturen, klareStrategien, konkrete Ma\u00dfnahmen, verbindliche Zielsetzungen.
\nDie Kulturleitbilder sind wir schon selbst.<\/p>\n

Verfasst vom KUPFteam in Zusammenarbeit mit der <\/em>gfk \u2014 Gesellschaft fu\u0308r Kulturpolitik OO\u0308.<\/p>\n

Kulturleitbild-Workshops vom Land OO\u0308<\/strong><\/p>\n

16. September 2019: Bruckmu\u0308hle Pregarten
\n20. September 2019: MuFuKu Weibern
\n23. September 2019: ehemaliger Meierhof des Stiftes Wilhering
\n3. Oktober 2019: Kubinsaal Scha\u0308rding
\n4. Oktober 2019: Offenes Kulturhaus Vo\u0308cklabruck
\n18. Oktober 2019: Landesmusikschule Steyr<\/p>\n

Alle Veranstaltungen finden am Abend statt. Die genauen Beginnzeiten werden noch bekannt gegeben. Die Veranstaltungen sind o\u0308ffentlich; der Eintritt ist frei.
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