Presseaussendung der Kulturplattform Oberösterreich – KUPF OÖ vom 10.5.2007

Wie ernst ist es eigentlich mit dem interkulturellen Dialog?

dieKUPF – Kulturplattform Oberösterreich und maiz zeigen sich verwundert über die diesjährige Ausschreibung des „Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog“

Verwunderung und Verärgerung zeigen die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und das autonome Zentrum von und für Migrantinnen maiz ob der Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

„Die jetzt vorliegende Ausschreibung entspricht wieder in keiner Weise den Ideen von KUPF und MAIZ“, wundert sich Rubia Salgado von maiz.

„Wie ernst ist es eigentlich mit der Ausschreibung zum Landespreis für Kunst im interkulturellen Dialog, wenn dieser nur auf der Homepage des Landes OÖ beworben wird? Zudem ist die Einreichfrist von etwa zwei Wochen ja wohl ein Hohn gegenüber allen potentiellen InteressentInnen. Diese Kommunikatonsstrategie ist unglaublich!“ ärgert sich Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF.

Die Initiierung eines Landespreises für Kulturarbeit von MigrantInnen wurde über den Vorschlag der KUPF und des Forum Interkulturalität in das Vorschlagspaket des Landeskulturbeirat 2003 aufgenommen.

Im Vorschlag des Landeskultubeirates wurde ein Preis für MigrantInnen gefordert, und dies unter dem Aspekt, dass hier keine Ghettoisierung, sondern eine temporär notwendige positive Diskriminierung stattfinden soll. Dieser Vorschlag wurde mit der Steigerung der Wertschätzung der Kulturarbeit von MigrantInnen, und der Akzeptanz der kulturellen Betätigung von MigrantInnen argumentiert, und so dem Landeshauptmann übergeben.

„Wenn MehrheitsösterreicherInnen einreichen können, so sollte massiv auf die Rolle der MigrantInnen in den jeweiligen Projekten geachtet werden: MigrantInnen dürfen nicht in eine Alibifunktion gebracht werden!“, stellt Rubia Salgado von maiz fest.

In der vorliegenden Textfassung der Ausschreibung ist die Würdigung für Menschen vorgesehen, die sich besondere Verdienste um die Implementierung von Kunst mit Migrationshintergrund erworben haben. „Unserer Forderung war und ist es, migrantische Projekte bevorzugt zu behandeln. Alles umsonst! Die Bestrebungen um die Formulierung eines Kriteriums, das sicherstellen könnte, dass MigrantInnen nicht wieder als Alibi in verschiedenen Projekten als Objekte instrumentalisiert werden, sind wieder fehlgeschlagen!“, kommentiert Rubia Salgado.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Eva Immervoll (KUPF) unter 070-79 42 88 oder Rubia Salgado (maiz) unter: 0676-9186160

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