Presseaussendung der Kulturplattform Oberösterreich – KUPF OÖ vom 27.6.2013

PA: EU forciert regionale Kulturarbeit – Land OÖ leider (noch) nicht

KUPF – Kulturplattform Oö ortet Chance für regionale Kulturentwicklung durch LEADER-BürgerInnenbeteiligung.„Es mag paradox klingen und dem entgegenstehen, was ansonsten gerne im Boulevard über Brüssel steht: Aber während das Land OÖ und viele Gemeinden die Kulturförderungen kürzen, setzt die EU auf regionale Kulturarbeit,“ sagt Richard Schachinger, Geschäftsführer der KUPF. Warum das so ist, ist naheliegend: Kulturarbeit hat nachweisbar positive Effekte für ländliche Gebiete. Oft bereitet Kulturschaffen den kreativen Boden, der sich als besonders fruchtbar und innovativ erweist.

Für die EU bedeutet Regionalpolitik auch Kulturpolitik. Darum sieht das Förderprogramm zur ländlichen Entwicklung (LEADER) einen eigenen Kulturbereich vor. LEADER ist für Kulturschaffende interessant, weil es eine nachhaltige Entwicklung abseits urbaner Zentren anregen und unterstützen kann. Die KUPF sieht nicht nur Entwicklungspotential für die Regionen, sondern auch für die Projektauswahl: Erhebungen zeigen, dass sich viele Kulturprojekte an touristischen Themenwegen oder landwirtschaftlichen Genussangeboten orientieren. „Anscheinend haben Kulturideen dann eine bessere Realisierungschance, wenn ihnen quasi ein landwirtschaftlicher Rucksack umgehängt wird. Wir sind überzeugt, dass so das kreative Potential nicht ausgeschöpft werden kann. Eine Kurskorrektur ist daher notwendig,“ sagt Dr.in Julia Müllegger vom KUPF-Vorstand.

Ein Appell, der sich in besonderem Maße an den zuständigen Landesrat Hiegelsberger richtet. Dieser zeigte erst kürzlich bei einer Pressekonferenz das Potential von LEADER auf, reduzierte das Kulturschaffen allerdings auf rein touristische Zwecke. Der große Vorteil von LEADER ist, dass die Bevölkerung nachweislich eingebunden werden muss. Das soll für den neuen LEADER-Zeitraum von 2014 bis 2020 stärker als bisher gelten. „Wer innovative Kulturideen hat und mit ihrem Potential überzeugen kann, hat gute Chancen auf Realisierung – ganz ohne Landwirtschaft. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um beim LEADER-Verein vor Ort vorstellig zu werden und sich über die nächsten Schritte zu erkundigen,“ sagt Richard Schachinger.

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