Über das Wahlverhalten

Andi Wahls Kolumne

Als KUPF-Zeitungskolumnist hat man es weiß Gott nicht leicht! Immer wenn ein Abgabetermin naht, schärfen sich meine Sinne und ich prüfe alles auf seine Kolumnentauglichkeit. Bewährte Filter werden heruntergefahren und ich mutiere zum Wahrnehmungs-Schmetterlingskind. Dann reg ich mich fürchterlich auf, wenn Hans Rauscher, dieser Möchtegern-Elitedenker, im Standard von „Angehörige(n) bestimmter gewaltaffiner Ethnien“ schreibt. So ein Rassistenarsch! Oder Klaus Luger, Bürgermeister von Linz, dem die SPÖ zu links ist. DIE SPÖ! ZU LINKS!

Ganz schlecht wird mir, wenn jemand die Wahlerfolge der FPÖ mit der Ungebildetheit ihrer Wähler_innenschaft erklärt. Als ob das alles Trotteln wären! Der US_Ökonom Joseph E. Stiglitz hat sich das Wahlverhalten der jungen US-Bürger_innen angesehen und erkannt, dass sich viele (zu recht) ungerecht behandelt fühlen und daher „radikal“ wählen. Darüber könnte man nachdenken bevor man „die Anderen“ zu Vollkoffern stempelt.

Aber solche Gedankengänge würden die FPÖ und ihre Wähler_innen entdämonisieren. Das geht natürlich gar nicht! Darum möchten Kollege Stiglitz und ich uns hier in aller Form für unsere Überlegungen entschuldigen.

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