zuMUTungen

Maßnahmen für eine zukunftsweisende Kulturpolitik

von Sylvia Amann & Martin Lengauer

Nach der Guttenbrunner Erklärung 1995 veröffentlicht die KUPF mit den „zuMutungen“ erneut ein kulturpolitisches Grundsatzpapier.

Der Titel des Katalogs spricht für sich: zuMutungen präsentiert ein Bündel an Vorschlägen und Visionen für eine mutige Kulturpolitik, deren Umsetzung die KUPF von PolitikerInnen aller Gebietskörperschaften erwartet. zuMutungen stellt auf Maßnahmen im doppelten Sinne des Wortes ab. Es wird an der Gegenwart Maß genommen, um die Kulturpolitik hierzulande so zu entwickeln, daß sie einem zukunftsweisenden Selbstverständnis freier Kulturarbeit entgegenkommt. Kulturarbeit, wie sie den zuMutungen zugrunde liegt, versteht sich als Motor der zivilen Gesellschaft im regionalen oder urbanen Raum. Sie bündelt und vermittelt gesellschaftspolitische, soziale, kulturelle, mediale oder künstlerische Kompetenz. Kulturinitiativen begreifen sich als Werkstätten zur Mobilisierung der Sinne, als Gegenentwurf zur Freizeitindustrie. Sie stehen allen Gruppen offen, die eigenverantwortlich ihren Lebensraum mitgestalten wollen. Vernetzung und Zusammenarbeit sind wesentliche Prinzipien freier Kulturarbeit.

Der Maßnahmenkatalog versucht, diesem Konzept konkrete politische Konturen zu verleihen. Zum Beispiel im Medienbereich. Eine Mutige Medienpolitik, die diesen Namen verdient, muß dafür Sorge tragen, daß die Vermittlung von Medienkompetenz in Kulturstätten möglich ist. Die freien Radiofrequenzen sollen schließlich auch genutzt werden. Die Forderung einer größeren Verteilungsgerechtigkeit spielt gerade im Bereich der Medien- und Presseförderungen eine herausragende Rolle. Aber nicht nur dort. Die Kulturinitiativen müssen mit entsprechenden Mitteln längerfristig ausgestattet werden, um dem Anspruch einer zivilgesellschaftlichen Präsenz in der Region dauerhaft gerecht werden zu können. Was die Fördertätigkeit der öffentlichen Hand betrifft, sprechen die zuMutungen eine deutliche Sprache. Die wichtigste Forderung ist jene nach transparenten Strukturen bei den Gebietskörperschaften im Sinne von Verantwortung für und Anerkennung gegenüber Kulturarbeit. Hier sind verbesserte Förderberichte ebenso gemeint, wie auch die Öffnung der Kulturausschüsse in den Gemeinden und die Abwicklung von Finanzierungsanträgen innerhalb von sehr kurzen Fristen. Dies ist um so bedeutender, als sozial- und wirtschaftspolitische Entscheidungen, wie beispielsweise die Erhöhung der Gebühren für Sicherheitsorgane bei Kulturveranstaltungen, in den letzten Jahren den ökonomischen Druck auf die Kulturvereine noch weiter verstärkt haben.

KUPF-Zeitung und die Homepage der Kulturplattform sollen Plattform für eine konstruktive Diskussion der zuMutungen sein und der schrittweisen Umsetzung der Forderungen für eine mutige Kulturpolitik und Kulturarbeit Unterstützung bieten. Die gesammelten zuMutungen können im KUPF-Büro Hofgasse 12/1, 4020 LINZ Tel: 0732/794288, Fax: 0732/794289 e-mail: kupf@kupf.at kostenlos bestellt werden oder auf der KUPF-homepage abgerufen werden.

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