Was Medien verschweigen

Im Vergleich zu us-amerikanischen Medien berichten europäische Medien kritischer zum Krieg gegen den Irak und lassen KriegsgegnerInnen zu Wort kommen. Eine Analyse   von Andrea Mayer-Edoloeyi . NEWS titelt mit einem am ganzen Körper verbrannten Kind, verletzt in einem Bombenangriff im Irak. Der Drang zu mehr Auflage und ökonomischem Nutzen ist offensichtlich: Auf Kosten der Opfer, die durch eine solche Medienberichterstattung noch einmal zum Opfer werden. Im Vergleich zu us-amerikanischen Medien berichten europäische Medien kritischer zum Krieg gegen den Irak und lassen KriegsgegnerInnen zu Wort kommen. In österreichischen Mainstream-Medien wird über das Thema „Medien und Krieg“ diskutiert: „embedded journalists“, vom …

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Wie ich mit meinem Archiv gewinne

Dem Thema der aktuellen Innovationstopfausschreibung nähert sich Michael Praschma.   Der ganz gut dotierte 10. Innovationstopf trägt den Titel ?Lebendige Archive?. Die KUPF hat dem Autor angetragen, sich aus Sicht einer KI mit dem Ausschreibungstext zu befassen. Hier also gewissermaßen ein Besinnungsaufsatz von der Basis. (Bei den kursiv gedruckten Passagen handelt es sich um großteils wörtliche Zitate aus der Innovationstopf-Ausschreibung.) Klar haben wir ein Archiv – Guten Morgen Vorchdorf gibt es ja seit 1990, da sammelt sich schon was an. Mal sehen: einige Meter Aktenordner; darin 14 Jahre Protokolle sowie Finanzberichte und -belege. Presseartikel. Mappen mit Konzepten und Projektbeschreibungen. Schuhkartons …

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Graz 2003 Resumée

Was vom Kulturhauptstadtjahr übrig blieb. Anita Hofer zieht Resumée über das Grazer Kulturhauptstadtjahr   Markanter Farbwechsel. In einer Nacht Ende November verschwand die 2003 die Innenstadt beherrschende grün-blaue Fröhlichkeit fast zur Gänze – mit Ausnahme der Hinweisschilder für die Geldautomaten – zugunsten eines rosa-weiss-gelben Glitzerspieles. Anbruch des nächsten Ereignisses, genannt „Zeit der Stille“, das für Handel und Gewerbe mindestens so wichtig ist, wie das Ereignis „Kulturhauptstadt“, zumal es jedes Jahr stattfindet und immer ein Garant für die Hebung des Jahresumsatzes ist. Doch was die Tourismusbranche mit ihren beeindruckenden Plus-Zahlen 2003 geschafft hat, ist wohl nicht zu überbieten und führt uns …

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Positionspapier: Feministische und antirassistische Medienalternativen (2004)

Andrea Mayer-Edoloeyi (KUPF): Um feministische und antirassistische Inhalte in alternativen Medien zu verankern, braucht es strukturelle Maßnahmen, es braucht verbindliche Spielregeln, die die gesellschaftlich Nicht-Mächtigen in der Struktur eines Medienprojektes mächtiger machen. Nur der “gute Wille” ist zu wenig, und eine “Insel der Seligen” war die freie Kultuszene auch noch nie.

Lorbeeren für das Stadtarchiv

Das Linzer Stadtarchiv stellt sich der NS-Zeit, erzählt uns Andi Wahl   Das Archiv der Stadt Linz hat viel um die Ohren. Es gilt nicht nur alles (selbst den E-Mail-Verkehr des Herrn Bürgermeisters) zu archivieren, sondern es müssen auch laufend Anfragen schnell und korrekt beantwortet werden. Wenn diese Arbeiten (und noch einiges mehr) ordentlich erledigt werden, dann könnte man schon mehr als zufrieden mit den dort werkelnden Damen und Herren sein. Das Archiv der Stadt Linz leistet aber mehr. Gestützt auf einen Gemeinderatsbeschluss aus 1996, die Zeit des Nationalsozialismus inklusive der Vorgeschichte und der Entnazifizierung umfassend wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen, …

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Zum Verhältnis von Medien, Politik und Zivilgesellschaft

Sechs Anmerkungen zum Verhältnis von Medien, Politik Zivilgesellschaft in Österreich   von Armin Thurnher 1. Medien und Gesellschaft haben sich überall auf der Welt dramatisch verändert. Nicht einmal Österreich kann sich von internationalen Entwicklungen abkoppeln. Technische und soziale Evolution gehen Hand in Hand und bringen eine zunehmende Fragmentarisierung und Partikularisierung der Gesellschaft mit sich. Ohne sie zu analysieren, wird man auch die Entwicklung der Medien nicht verstehen. Die digitale Distributionstechnik hat die Radioliberalisierung gebracht und wird das Privatfernsehen bringen. Zusammen mit gesellschaftlicher Fragmentarisierung führt die Digitalisierung zur Auflösung traditioneller Trägermedien – sagen die Medientrendforscher. Demnach hätte der Konsument via Datenhighway …

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FEM.POP – Musik, Betrieb, Geschlecht

Der alternative Musikbetrieb stellt sich oft als progressiv und vorurteilsfrei dar. Dass dem nicht so ist, zeigt das gelungene KUPFInnovationstopf-Projekt FEM.POP von Wolfgang „Fadi“ Dorninger und dem SRA Archiv. 2012 war der KUPF Innovationstopf einem feministischem Ausschreibungsthema gewidmet – unter dem Titel Der gläserne Boden wurde eingeladen, die eigenen Strukturen auf verschrobene Geschlechterverhältnisse abzuklopfen. Und genau das hat FEM.POP nun vollbracht. Das Online-Projekt vereinigt die hohe Kunst der Statistik und vor allem der digitalen Datenvisualisierung mit qualitativen Analysen und unaufgeregten Präsentationen. Und ja: Es handelt sich dabei um ein Kulturprojekt. Konkret lassen sich unter fempop.sra.at die Geschlechterverhältnisse im alternativen österreichischen …

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Stichwort – vom Altpapier zum Infopool

Im Archiv über Frauen Organisationen und -Initiativen stöbern Elisabeth Frysak und Margit Hauser   Die autonome Frauenbewegung und die Lesbenbewegung gehören zu den prägendsten und lebendigsten sozialen Bewegungen der Gegenwart. Gleichzeitig droht ihnen so stark wie vielleicht keiner anderen Bewegung vergessen, totgeschwiegen, entstellt zu werden. Frauen- und Lesbenarchive weltweit sehen es deshalb als ihre Aufgabe an, mit Ihrer Dokumentationsarbeit dem Verschweigen und Verzerren von Frauen(bewegungs)geschichte entgegenzuwirken. STICHWORT ist ein seit 1983 bestehendes Archiv zur Neuen Frauenbewegung und Lesbenbewegung in Österreich und eine feministische Bibliothek zur Frauen- und Geschlechterforschung in Wien. Eine unserer wesentlichen Aufgaben liegt darin, die Aktivitäten der Frauen- …

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CALL FOR PAPERS: (Intersektionale) Perspektiven auf Behinderung, Geschlecht und Medien

 Deadline:   1. September 2012
 
Das komplexe Verhältnis von Behinderung – als einer scheinbar eindeutigen und sichtbar zu
machenden Zuschreibung – und Medien wie Fernsehen, Film oder Fotografie wurde bisher
vor allem unter den Gesichtspunkten von Diskriminierung und Teilhabe analysiert (Barnes
1992; Darke 1999; Bosse 2006). Dabei wurde aufgezeigt, dass die Bilder von (Menschen mit)
Behinderung in den Medien an bestimmte Blickregime (Garland-Thomson) und
Wahrnehmungsskripte gekoppelt werden, die sich zwischen den Polen Mitleid und
Heldentum bewegen (Renggli 2006). Eine mehr an Alltäglichkeit orientierte Darstellung
bildet noch eher die Ausnahme (Radtke 2003). Während die Relevanz der Medialisierung von
Behinderung immer wieder hervorgehoben wird (u.a. Waldschmidt 2003), beschränken sich
die Untersuchungen doch im Wesentlichen darauf, eine besondere Ästhetik der Behinderung

Grenzen (ver)setzen im Umgang mit Neuen Medien

MAIZ-Mitarbeiterinnen im Gespräch mit Pamela Neuwirth über das Forschungsprogramm Selfdefence-IT. maiz — Zentrum von und für Migrantinnen in Linz startet im März Workshops und Lernprogramme zum Motto „Grenzen (ver)setzen im Umgang mit Neuen Medien“. Diese beruhen auf dem Forschungsprogramm Selfdefence-IT. Was dahinter steht, hat Pamela Neuwirth für die kupf bei maiz erfragt. KUPF: Im Rahmen des EU-Projektes Self-defenceIT untersucht MAIZ das Nutzerverhalten von Migrantinnen mit Neuen Medien. Welche Ziele verfolgt MAIZ mit dieser Erhebung? maiz: Self-defenceIT ist ein Aktionsforschungsprojekt von und für Migrantinnen zur Selbst-Ermächtigung im kritischen und selbstbewussten Auftreten gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Basierend auf die Ergebnisse von …

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KUPF 2004

Schwerpunkte des KUPF-Arbeitsprogrammes 2004 präsentiert Udo Danielczyk   Die Landtagswahlen ‘03 sind überstanden, die ersten 100 Tage der schwarz-grünen Landesregierung ebenso. Große Veränderungen – in kulturpolitischer Hinsicht – sind bis jetzt nicht zu bemerken, allerdings beeinflusste die neue politische Situation und das schwarz-grüne Regierungsübereinkommen (siehe KUPF-Zeitung Nr. 104) doch die Schwerpunktsetzung der KUPF für 2004. Mittelfristig abgesichert … Eine alte Forderung greift die KUPF wieder auf: nämlich die Forderung nach verbindlichen mehrjährigen Förderungszusagen durch das Land OÖ. Schon in den späten 90ern arbeitete die KUPF intensiv an diesem Punkt, konnte jedoch nicht mehr als unverbindliche Zusagen seitens des Landeskulturreferenten erreichen. …

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Forschung zu freier Kulturarbeit

Sandra Kettner und Gudrun Scheier schreiben anlässlich des abgeschlossenen Forschungspraktikum über die kulturinitiative Szene in OÖ.   Jetzt ist es soweit – die Forschungsarbeit ist abgeschlossen und der Forschungsbericht liegt in Kürze vor! Auf über 120 Seiten werden die Ergebnisse einer Studie im Auftrag der KUPF zusammengefasst. Am 22. Juni 2004 präsentierte die Linzer Forschungsgruppe rund um die Leiter Dr. Fritz Hemedinger und Mag. Roland Haller in Zusammenarbeit mit der KUPF die Ergebnisse der Studie „KUPF´t wia g´hatscht. Wege freier Kulturarbeit in Oberösterreich. Eine Analyse der KUPF und ihrer Mitgliedsvereine in Theorie und Praxis.“ Die Studie wurde im Rahmen eines …

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„Was kann Radio?“ Langversion

Dies ist die Langversion zum Originalartikel in der KUPF-Zeitung Nr. 125: https://kupf.at/node/1952   Zum zehnjährigen Bestehen Freier Radios in Österreich. Wegen eines geplatzten Kühlwasserschlauchs um einige Minuten verspätet, traf ich Mittte März am Linzer Hauptbahnhof Helga Schwarzwald und Sandra Hochholzer, die Geschäftsführerinnen der Freien Radiostationen ORANGE 94,0 (Wien) und FRO (Linz). Ein Gespräch zu Geburtstagsaktivitäten, Programmaufträgen, Geldbeschaffungsmöglichkeiten und der Frage, ob man Freie Radios überhaupt gerne hören soll. Von David Guttner. David Guttner: Schön, dass wir alle da sind, und dass ihr die Zeit gefunden habt, im möglicherweise stressigen Jubiläumsjahr. Wie wird denn das bei euch begangen? Helga Schwarzwald: Naja, …

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Stagnation = Erfolg

Thomas Philipp über Sonntagsreden und das Linzer Kulturbudget   Vor kurzem verkündete der Linzer Kulturstadtrat und Vbgm. Erich Watzl (VP) in einer Pressemeldung stolz, dass das Kulturbudget in Linz trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten gleich bleibt. Im gleichen Atemzug erfolgt ein Verweis auf die triste Situation in anderen Städten und Bundesländern, insbesondere die Kürzungen der Freien Szene in Stadt und Land Salzburg. In der Pressemeldung wird auch davon berichtet, dass sich der Linzer Kulturstadtrat mit Finanzstadtrat Johann Mayr (SP) auf die Stagnation des Kulturbudgets geeinigt hätte, die Finanzdirektion des Magistrats jedoch nicht sagen könne, wie viel dies in absoluten Zahlen ausmache. …

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Wie die (Un)Kultur in die Medien kommt

Ein Bericht von Otto Tremetzberger. Als mich irgendwann Mitte November die KUPF ein wenig besorgt, der Dringlichkeit wegen, anrief und bat, sehr, sehr kurzfristig und ebenso ungeplant einen Beitrag zum Thema «Kulturjournalismus in Oberösterreich» zu schreiben, habe ich natürlich, wie es meine Art ist, sofort zugesagt. Ich habe mir dann zunächst die wesentlichen und zentralen Thesen zurechtgelegt, zum Beispiel dass der Kulturjournalismus – im Unterschied zum Journalismus generell – nicht mehr nur in der Krise, sondern beinahe fast schon am Ende sei. Ich habe mir überlegt, dass zwar in den letzten 25 Jahren das Kulturangebot insgesamt erstaunlich zugenommen habe, auch …

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Die moderne Kunst ist verdächtig

Aus der Leseliste von Karl-Heinz Mayer / Fernleihe zur Diskursreihe Summe = stellt die KUPF-Zeitung den neuesten Text von Boris Groys vor.   von Reinhold Schachner Der Kunsttheoretiker Boris Groys stellt in seinem neuesten Buch die These auf, daß die avantgardistische Kunst sich selbst auf das Medium, das sie trägt, reduziert, und sich dadurch der Eigenlogik der Kunstarchive unterwirft. Dieser umfangreiche Essay „Unter Verdacht. Eine Phänomenologie der Medien“ ist ein Weiterdenken des 1992 von ihm erschienen Buchs „Über das Neue“. Darin beschrieb Groys die Kriterien der kulturellen Ökonomie, die für die Aufnahme von Dingen aus der profanen Welt in den …

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Willkommen!

Ein Kurzportrait der elf neuen Mitgliedsvereine (2005) in der KUPF   von Eva Immervoll & Andi Liebl. Die KUPF – Kulturplattform OÖ freut sich über 11 neue Mitglieder, die die KUPF zu einem 100 Mitglieder großen Dachverband gemacht haben. Diese neuen Mitglieder sind auch ein Beweis dafür, dass die freie Kulturszene in OÖ in den letzten Jahrzehnten nichts an Frische eingebüßt hat. Mit ihnen kommen auch neue Ansichten und Denkweisen in die KUPF und das macht ein Kupfherz richtig froh. Hier eine kurze (!) Vorstellung der neu aufgenommenen Kulturinitiativen: GaxGax/ Vöcklabruck Susanne Ablinger und Thomas Lackner, die zwei treibenden Kräfte …

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Johanna-Dohnal-Förderpreis und Johanna-Dohnal-Stipendium 2013

2004, anlässlich ihres 65. Geburtstages, überreichten die SPÖ-Frauen Johanna Dohnal als „Geburtsgeschenk“ Teilstipendien in Höhe der Studiengebühr für ein Semester. Ein solches Teilstipendium erhielten damals vier Studentinnen. Mit diesem Geburtstaggeschenk wurde die Arbeit Johanna Dohnals, der die Ausbildung von Mädchen und Frauen stets ein zentrales politisches Anliegen gewesen ist, gewürdigt und gleichzeitig ein Zeichen gegen Studiengebühren und für den freien Zugang zu öffentlichen Bildungsinstitutionen gesetzt.

Raum & Podium

können die sogenannten „neuen, elektronischen Medien“ Künstlern bieten, so LH Pühringer (s.u.) Raum und Podium bot auch die KUPF der Landespolitik und Kulturverwaltung für (eher spärliche) Reaktionen und Anmerkungen zur Linzer Erklärung ’99 bieten.   Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Medienpolitik ist Kultur- und Bildungspolitik Wir leben in einer Informationsgesellschaft, in der mit einer zunehmenden Vielfalt von Medien immer mehr Informationen auf den Bürger einströmen. Die Information des Bürgers ist für unsere demokratische Gesellschaft unabdingbar. Denn ohne Information gibt es keine fundierte Meinungsbildung und ohne Meinungs- und Willensbildung gibt es auch keine Demokratie und freie Gesellschaft. Ich bekenne mich daher grundsätzlich …

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Freie Medien!

Es gibt keine Öffentlichkeiten, es sei denn, wir schaffen sie.   von Robert Zöchling Was bedeutet frei? Freie Medien machen es sich vornehmlich zur Aufgabe, Öffentlichkeiten herzustellen – nicht Märkte, auch nicht ihre eigenen. Unwillkürlich aber notwendig stellen sie damit auch kleine Märkte her, vor allem ihre eigenen. Daß es sich darum nicht hauptsächlich handelt, ist indes die Voraussetzung dafür, so etwas wie Öffentlicheiten in nennenswertem Maß und nennenswerter Qualität überhaupt herstellen zu können. Die Freiheit Freier Medien ist also zunächst möglichste Freiheit von Vermarktungserfordernissen zugunsten freier, ausführlicher, kritischer und unspektakulär kontroversieller Informations- und Gedankenveröffentlichung. Freie Medien wollen nicht Zielgruppen …

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